Deutschland-Berlin: Dienstleistungen von Architekturbüros
2019/S 061-142302
Wettbewerbsbekanntmachung
Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
5
Fasanenstraße 87
Berlin
10623
Deutschland
Kontaktstelle(n): Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Telefon: +49 30184019201
E-Mail: MTFhbHQtdmRzc2FkdmRxYT9hYXEtYXRtYy1jZA==
Fax: +49 30184019209
NUTS-Code: DE300
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.bbr.bund.de
Abschnitt II: Gegenstand
Nichtoffener, interdisziplinärer einphasiger anonymer Planungswettbewerb für Architekt/innen und Landschaftsarchitekt/innen für die Erweiterung des Dienstgebäudes des BMU.
Auf der bundeseigenen Liegenschaft Stresemannstraße/ Erna-Berger-Straße/ Niederkirchnerstraße im Berliner Stadtbezirk Mitte soll für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) ein neues Erweiterungsgebäude einschließlich der Außenanlagen geplant werden, das zugleich als Leuchtturmprojekt des Bundes für Nachhaltiges Bauen dienen soll.
Auf der Liegenschaft sind zudem Büroflächen für die Nutzung durch weitere Bundesministerien und für das Abgeordnetenhaus von Berlin zu planen. Maßnahmenträgerin und Ausloberin ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Ziel ist es, das Grundstück baulich so zu verdichten, dass eine maximale Ausnutzung erreicht werden kann.
Der Erweiterungsbau soll durch eine bauliche Verbindung punktuell an das 1916 errichtete und 2011 sanierte denkmalgeschützte Bestandsgebäude in der Stresemannstraße angeschlossen werden. Angestrebt wird die künftig einheitliche Bewirtschaftung einer Gesamtliegenschaft des BMU unter Berücksichtigung von Synergien in Nutzung und Betrieb.
Es sind insgesamt ca. 29 600 m2 Nutzfläche (NF) für Büroflächen inkl. Kantine sowie Bibliothek als Medien- Informationszentrum (MIZ) im Neubau vorgesehen.
Angesichts des großen Einflusses von Gebäuden auf den Klima- und Ressourcenschutz soll der Erweiterungsbau des BMU besondere Anforderungen an nachhaltiges und ressourceneffizientes Bauen erfüllen. Über die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen an das nachhaltige Bauen und Betreiben hinaus soll ein Gebäude entwickelt werden, das möglichst nahe an den Standard eines Plusenergiegebäudes heranreicht.
Das Gebäude soll nach dem Lowtech-Prinzip geplant werden, welches robuste, wartungsarme, bauliche Lösungen gegenüber technischen Lösungen vorzieht. Auf den Lebenszyklus des Gebäudes bezogen sollen die Planungsansätze wirtschaftlich tragfähig sein, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Verringerung der Nutzungskosten der Liegenschaft zu legen ist. Hierbei sind auch die eingesetzten Baustoffe und der spätere Rückbau im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse zu berücksichtigen.
Darüber hinaus ist ein nachhaltiges Bürokonzept zu entwickeln, das flexibel auf organisatorische Veränderungen reagieren kann und Nachverdichtungen ohne großen Aufwand möglich macht.
Der Erweiterungsbau des BMU soll zudem die Qualitätsstufe Gold des Bewertungssystems des Bundes für nachhaltiges Bauen (BNB) erreichen. Für die neu zu gestaltenden Außenanlagen des rund 12 500 m2 großen Grundstücks wird nach den Kriterien des BNB-Systems eine Zertifizierung mit einem Mindesterfüllungsgrad Silber angestrebt.
Die Kostenobergrenze für die Kostengruppen 300 – 500 liegt bei rd. 146 Mio. EUR netto zzgl. 19 % Mehrwertsteuer.
Ziel des Wettbewerbs ist es, ein geeignetes Planungsteam aus Architekt/innen und Landschaftsarchitekt/innen zu finden sowie das beste Vorentwurfskonzept für die Bauaufgabe zu ermitteln. Es wird ein Vorschlag erwartet, der neben gestalterischer und funktionaler Qualität insbesondere in wirtschaftlicher, ökologischer und energetischer Hinsicht überzeugt.
Für die Auftragsausführung der Baumaßnahme ist die Anwendung von 3D-BIM vorgegeben. Die Planungsleistungen sind mit einem BIM-fähigen CAD-System und im Datenaustauschformat Industry Foundation Classes (IFC) gem. DIN EN ISO 16739 zu erbringen.
Die Fachplanungsleistungen werden in separaten VgV-Verfahren vergeben. Wünschenswert ist, dass sich das im Wettbewerb gefundene Planungsteam mit den übrigen am Bauvorhaben Beteiligten zu einer partnerschaftlichen Projektabwicklung bekennt. In Hinblick auf die Planungsziele der Nachhaltigkeit und die Umsetzung der Lowtech-Strategie wird eine enge und kooperative Zusammenarbeit angestrebt.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
2a Mindestanforderungen-Architektur:
2.1a Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit: 2.1.1a Jahresumsatz im Durchschnitt der letzten 3 Jahre (2016-2018) im Bereich Objektplanung Gebäude, >= 340 000 EUR netto/Jahr. Bei Bewerbergemeinschaften sind die Umsatzzahlen der Fachrichtung Objektplanung Gebäude zu addieren.
2.2a Technische und berufliche Leistungsfähigkeit:
2.2.1a Personelle Ausstattung: Die Summe der Büroinhaber/innen und der Mitarbeiter/innen mit Hochschulabschluss beträgt im Durchschnitt der letzten 3 Jahre (2016-2018) >= 6.
2.2.2a Nachweis Kammereintragung
2.2.3a Nachweis von Referenzprojekten P1A und P2A: Mit dem Bewerbungsbogen sind 2 Referenzprojekte – P1A und P2A – zur Objektplanung Gebäude vorzustellen, die unter eigenem Namen erstellt wurden und dem/der Bewerber/in eindeutig zuzuordnen sind.
Zusätzlich gelten folgende Mindestanforderungen:
Das Projekt P1A muss realisiert worden sein. „Realisiert“ heißt, dass das Gebäude funktionsfähig und bis auf unerhebliche Restarbeiten im Zeitraum vom 1.1.2012 bis zum Datum der Veröffentlichung dieses Verfahrens fertiggestellt und an den Nutzer übergeben wurde mit mindestens 4,3 Mio. EUR netto Baukosten in den KG 300 – 500 nach DIN 276 (oder vergleichbar), mit mindestens Leistungsphasen 2 – 8 nach HOAI (oder vergleichbar), vollständig von dem/der Bewerber/in erbracht. Das Projekt P2A muss (noch) nicht realisiert sein, es muss jedoch mindestens die Leistungsphase 2 nach HOAI (oder vergleichbar) erbracht worden sein oder es muss sich um einen Wettbewerbsentwurf handeln. Die Leistungsphase 2 oder der Wettbewerbsentwurf müssen im Zeitraum vom 1.1.2012 bis zum Tag der Veröffentlichung dieses Verfahrens abgeschlossen worden sein.
2b Mindestanforderungen-Landschaftsarchitektur:
2.1b Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit: 2.1.1b Jahresumsatz im Durchschnitt der letzten 3 Jahre (2016-2018) im muss Bereich Außenanlagenplanung >= 130 000 EUR netto/Jahr. Bei Bewerbergemeinschaften sind die Umsatzzahlen der Fachrichtung Landschaftsarchitektur sind zu addieren.
2.2b Technische und berufliche Leistungsfähigkeit:
2.2.1b Personelle Ausstattung: Die Summe der Büroinhaber/innen und der Mitarbeiter/innen mit Hochschulabschluss beträgt im Durchschnitt der letzten 3 Jahre (2016-2018) mindestens 2.
2.2.2b Nachweis Kammereintragung
2.2.3b Nachweis Referenzprojekt P3LA: Mit dem Bewerbungsbogen ist ein Referenzprojekt – P3LA – zur Freianlagenplanung vorzustellen, das unter eigenem Namen erstellt wurde und dem/der Bewerber/in eindeutig zuzuordnen ist.
Zusätzlich gelten folgende Mindestanforderungen:
Das Projekt P3LA muss realisiert worden sein. „Realisiert“ heißt, dass die Anlage funktionsfähig und bis auf unerhebliche Restarbeiten im Zeitraum vom 1.1.2012 bis zum Datum der Veröffentlichung dieses Verfahrens fertiggestellt und an den Nutzer übergeben wurde mit mindestens 0,17 Mio. EUR netto Baukosten in den KG 500 nach DIN 276 (oder vergleichbar). Für das Projekt P3LA müssen mindestens die Leistungsphasen 2 – 8 nach HOAI (oder vergleichbar), vollständig von dem/der Bewerber/in erbracht worden sein.
3. Auswahlkriterien
Die Projekte P1A, P2A und P3LA sowie die Vorlage von Referenzschreiben und von Fortbildungsnachweisen werden wie in der Bewertungsmatrix (Anlage 7 zum Bewerbungsbogen) beschrieben bewertet.
Die Auswahl der Teilnehmer/innen erfolgt nach den Angaben zur Bewertung wie im Bewerbungsbogen und der Bewertungsmatrix (Anlage 7 zum Bewerbungsbogen) beschrieben. Soweit die Mindestanforderungen erfüllt sind, ist die Rangfolge der erreichten Punkte für die Auswahl maßgebend (§ 51 VgV). Erfüllen mehrere Bewerber gleichermaßen die Anforderungen und ist die Bewerberzahl auch nach einer objektiven Auswahl entsprechend den zu Grunde gelegten Eignungskriterien zu hoch, kann die Auswahl unter den verbleibenden Bewerbern durch Los getroffen werden (§ 75 Abs. 6 VgV).
Arbeitsgemeinschaften von Architek/innen und Landschaftsarchitekt/innen
Abschnitt IV: Verfahren
Entwurfsidee/Leitgedanke, Nachhaltigkeit, Umsetzung des Low-Tech-Ansatzes, Gestaltungskonzept/Funktionalität, Baurechtliche Anforderungen, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit
Die Reihenfolge stellt keine Gewichtung dar. Die Nennung der Unterkriterien erfolgt im Auslobungstext.
Die Wettbewerbssumme beträgt 760 000 EUR netto. 635 000 EUR netto werden in Form von 3 Preisen und 4 Anerkennungen vergeben: 1. Preis: 254 000 EUR netto, 2. Preis: 158 000 EUR netto, 3. Preis: 95 000 EUR netto, Anerkennungen: 4 à 32 000 EUR netto.
125 000 EUR netto werden unter den ausgewählten Teilnehmern und Teilnehmerinnen, die eine zur Beurteilung durch das Preisgericht zugelassene Wettbewerbsarbeit einreichen, als anteiliges Bearbeitungshonorar zu gleichen Teilen ausgezahlt.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Der Bewerbungsbogen und die vorgenannten Anlagen sind als Formularvordruck im Internet unter der Adresse www.bbr.bund.de (> BBR mit Baubereich > Wettbewerbe > Planungswettbewerbe) erhältlich.
Es ist ausschließlich der vorgesehene Formularvordruck zu verwenden. Der unterzeichnete Bewerbungsbogen mit den Erklärungen ist zusammen mit den geforderten Nachweisen in einem Verschlossenen Umschlag in Papierform an das BBR zu senden (hierzu kann Anlage 6 verwendet werden):
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Kennwort: „WB Erweiterung BMU“
Hinweis: „Bewerbungsunterlagen – bitte nicht öffnen“
Ref. A 2
Straße des 17. Juni 112
10623 Berlin
Eine persönliche Abgabe der Bewerbungsunterlagen kann nur innerhalb der o. g. Frist (IV.2.2) bis 16.00 Uhr im Referat A2, Raum W 207 erfolgen. Nach diesem Zeitpunkt eingehende Bewerbungen werden nicht berücksichtigt. Es gilt der Zeitpunkt des Zuganges und nicht das Datum des Poststempels.
Der Bewerbungsbogen ist innerhalb der Bewerbungsfrist vollständig ausgefüllt und unterschrieben einzureichen. Das Fehlen der Unterschrift auf dem Bewerbungsbogen führt unmittelbar zum Ausschluss vom weiteren Verfahren.
Soweit die Bewerbung die geforderten Erklärungen und Anlagen nicht enthält, sind nur diese auf Anforderung innerhalb einer hierfür benannten Frist nachzureichen. Dies gilt ausdrücklich nicht für den unterschriebenen Bewerbungsbogen und Referenzprojekte (DIN A 3 Blätter). Werden die nachgeforderten Unterlagen nicht innerhalb dieser Frist vorgelegt, führt dies zum Ausschluss aus dem weiteren Verfahren.
Es besteht kein Anspruch auf Kostenerstattung und Rücksendung der eingereichten Unterlagen.
Der Wettbewerbsausschuss der Berliner Architektenkammer ist bei der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs beratend tätig. Die Registriernummer wird mit der Auslobung bekannt gegeben.
Weitere Beauftragung im Anschluss an den Wettbewerb:
Das Preisgericht gibt eine schriftliche Empfehlung für die Umsetzung des Wettbewerbsentwurfs ab. Die Ausloberin wird unter Würdigung der Empfehlung des Preisgerichts mit dem/der ersten Preisträger/in Verhandlungen führen mit dem Ziel, mindestens die Planungsleistungen für die Objektplanung Gebäude Leistungsphasen 2 (Vervollständigung) bis 5 nach HOAI § 34 (Honorarzone IV) und die Objektplanung Freianlagen Leistungsphasen 2 (Vervollständigung) bis 5 nach HOAI §34 (Honorarzone IV) zu vergeben, sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht. Die Ausloberin behält sich eine stufenweise Beauftragung sowie die Beauftragung weiterer Leistungsphasen vor. Ein Rechtsanspruch auf eine Beauftragung der weiteren Leistungsphasen besteht nicht.
Nach Abschluss des Wettbewerbs wird mit der Einladung zum Verhandlungsgespräch der Vertragsentwurf übersandt. Zur Teilnahme am Verhandlungsverfahren nach VgV ist über die E-Vergabe ein Honorarangebot zu dem Vertragsentwurf innerhalb einer noch zu benennenden Frist einzureichen. Mit dem Angebot ist ein Projektteam namentlich vorzustellen, dass die folgenden Mindestanforderungen erfüllt:
Architektur
— Projektleiter/in (PL) mit mindestens 8 Jahren und ein/e Projektmitarbeiter/in/stellv. PL (MA 1) mit mindestens 5 Jahren Berufserfahrung im Bereich Objektplanung Gebäude mit Studienabschluss der Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen (oder vergleichbarer Studienabschluss einer Fachhochschule oder Hochschule)
Landschaftsarchitektur
— Projektleiter/in (PL) mit mindestens 8 Jahren und ein/e Projektmitarbeiter/in/stellv. PL (MA 1) mit mindestens 5 Jahren Berufserfahrung im Bereich Objektplanung Freianlagen mit Studienabschluss der Fachrichtung Landschaftsarchitektur (oder vergleichbarer Studienabschluss einer Fachhochschule oder Hochschule)
Gewünscht ist, dass die vorgesehenen Projektleiter/innen dem Projekt langfristig zur Verfügung stehen; ebenso sollte ein Projektteam gebildet werden, das beständig zusammenarbeitet.
Villemombler Str. 76
Bonn
53123
Deutschland
Telefon: +49 2289499-0
E-Mail: MTFobWVuP2F0bWNkcmpgcXNka2tgbHMtYXRtYy1jZA==
Fax: +49 2289499-163
Internet-Adresse: www.bundeskartellamt.de
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:
Zuständig für die Nachprüfung von Vergabeverfahren ist das
Bundeskartellamt – Vergabekammern des Bundes
Villemombler Str. 76
53123 Bonn
Tel.: +49 228/9499-0
Fax: +49 228/9499-163
Gemäß § 160 GWB müssen erkannte Verstöße gegen Vergabevorschriften innerhalb von 10 Tagen bei der Vergabestelle des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Referat A 4, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin, gerügt werden.
Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, müssen spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber der Ausloberin gerügt werden.
Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, müssen spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber der Ausloberin gerügt werden.
Hilft die Vergabestelle der Rüge nicht ab, kann ein Antrag auf Nachprüfung beim Bundeskartellamt unter der o. g. Anschrift innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung der Ausloberin, der Rüge nicht abhelfen zu wollen, gestellt werden. Der Nachprüfungsantrag ist unzulässig, soweit die Voraussetzungen von § 160 GWB vorliegen.
Ferner wird auf die Vorschriften der §§ 134, 135 GWB hingewiesen.
Straße des 17. Juni 112
Berlin
10623
Deutschland
Internet-Adresse: www.bbr.bund.de