modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
3. Rang 5 / 5

Studienauftrag, Zweistufig | 12/2014

Meinen-Areal

Blick von der Brunnmattstrasse auf das Meinen-Areal

Blick von der Brunnmattstrasse auf das Meinen-Areal

5. Rang

dsar | ds.architekten ETH SIA

Architektur

Althaus Architekten +

Architektur

bbz landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Meinen-Areal ist ein wichtiges Entwicklungsgebiet im Mattenhofquartier.
Die Brunnmattstrasse dient als Zentrum und Identifikationspunkt für das ganze Quartier. Die freie Bepflanzung steht in bewusstem Kontrast zu den an der Schwarztorstrasse geplanten Alleebäumen. Die der Gartengestaltung entlehnte Artenvielfalt der Bäume vermittelt die Behaglichkeit des geplanten Wohnquartiers.
Der bestehenden Quartiersplatz an der Ecke Brunnmatt-/Mattenhofstrasse soll wieder eine grössere Bedeutung beigemessen werden. Die bestehende Umfassungsmauer wird aufgehoben und durch eine Abtreppung ersetzt, welche den Platz mit dem prächtigen Baumbestand öffnet und von allen Seiten her zugänglich macht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen pragmatischen, für die Realisierung risikoarmen Ansatz mit einer städtebaulich unaufgeregten und angepassten Identität vor. Durch die Einhaltung der Dachhöhe der Regelbebauung ohne Akzentuierung gliedert sich die Bebauung in das Höhenprofil des Quartierteils ein.
Die Bebauung der beiden Teilbereiche nördlich und südlich der Mattenhofstrasse werden durch unterschiedliche volumetrische und typologische Prinzipien charakterisiert. Die Nordseite zeichnet sich durch ein streng orthogonales, geschlossenes Volumen mit zwei ruhigen schmalen Längsinnenhöfen aus. Im Erdgeschoss sind Dienstleistungsnutzungen vorgesehen. Die Auflösung des Sockels an der Kreuzung Brunnmatt-/Mattenhofstrasse
und die Stärkung der Öffentlichkeit durch den Zugang zum Nahversorger sind nachvollziehbar. Die gegen die Innenhöfe Teilweise offene Bebauung im Erdgeschoss könnte allerdings eine unzulässige Lärmbelastung nach sich ziehen. Es ist fraglich, ob der Balkonfilter in den Obergeschossen genügend Lärmschutz bietet. Zudem entstehen im Erdgeschoss teilweise schlecht einsehbare Ecksituationen.
Die südseitige Bebauung wird als u-förmige Randbebauung mit differenzierter hofseitiger Volumetrie, welche mit der Körnung der kleinmassstäblichen Stadtstruktur der Jahrhundertwende spielt und den Bestand ins städtebauliche Konzept einbindet, konzipiert. Die Struktur überzeugt als Ganzes, wirkt jedoch als Fragment solange nur die erste Etappe auf dem Areal der PAT realisiert werden kann. Der westliche Anbau an das erhaltenswerte Gebäude Mattenhofstrasse 42 wird als schwierig beurteilt.
Für die beiden Teilgebiete werden unterschiedliche Wohnkonzepte mit unterschiedlichen Typologien und sorgfältig entwickelten Grundrissen vorgeschlagen. Urbanes Wohnen im Norden, Familienwohnungen im Süden. Die Wohnungen sind zum Teil sehr gross.
Der Enge der beiden nördlichen Höfe im vorgeschlagenen Baukörper wird durch die vertikale Abstufung Rechnung getragen. Es entstehen spannende Dachgärten. Allerdings muss die Gestaltung des Hofes den jeweiligen Nutzungen in den Etagen gerecht werden. Der Hofraum im Erdgeschoss erscheint zu eng. Die Artenwahl der Pflanzen (Vergleich Stammhöhe mit Geschosshöhe, Schatten, Sichtschutz etc.) überzeugt noch nicht.
Der vorgeschlagene südliche «Strassenpark» überzeugt in seiner Ausgestaltung. Durch die Aufweitung der Ecke Mattenhofstrasse und die Belagsanhebung erhält die Mattenhofstrasse ein würdiges Ende. Der Einbezug des Erdgeschosses in die Grossform Schwarztorstrasse/Brunnmattstrasse unterstreicht glaubhaft das Entstehen eines neuen linearen Quartierzentrums entlang der Brunnmattstrasse. Die Öffnung des Grünraums südlich der zweiten Grossform zum kleinstrukturierten Quartiercharakter bei der Mattenhofstrasse ist gelungen und beruhigt wohltuend die heterogenen Formen und Massstäbe in diesem Quartierteil. Die mögliche Durchwegung erlaubt eine Nutzung der Grün- und Spielflächen auch durch andere Quartierbewohner.
Die gemeinsame Nutzung der Rampen für Einstellhalle und Anlieferung kann funktionieren, birgt aber Schwierigkeiten. Das Verlegen der Werkleitungen innerhalb der Einstellhalle unter der Schwarztorstrasse wird als schwierig beurteilt. Insgesamt werden zu wenig Veloparkplätze ausgewiesen. Die Anordnung der Grünstreifen in der Brunnmattstrasse ist bezüglich Reinigung und Winterdienst nicht optimal. Wahrscheinlich müssten dafür auch Werkleitungen verlegt werden.
Die Verfasser schlagen einen interessanten Beitrag vor, welcher ohne Ecken und Kanten auf die lokalen Gegebenheiten eingeht und die Realisierbarkeit als Fokus in den Vordergrund rückt.
Situationsplan

Situationsplan

3. Rang 5 / 5