Offener Ideenwettbewerb (auch für Studenten) | 02/2015
AIV-Schinkel-Wettbewerb 2015 | Neuland Lichtenberg
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Masterplan
Quartier - Mischung
Anerkennungspreis Städtebau
Preisgeld: 1.000 EUR
Student*in Architektur
Student*in Architektur
Erläuterungstext
S | Vertiefung Städtebau
Ausgehend von der These Oswald Mathias Ungers „Die Stadt in der Stadt : Berlin : Ein grünes Archipel“ beruht das Konzept des Entwurfes auf der Schaffung von besonderen Orten im Gel-tungsbereich des Wettbewerbsgebietes. Um diese besonderen Orte, welche wie Inseln im Gebiet liegen, füllt sich in verschiedenen Bauabschnitten das restliche Archipel, unter Einbeziehung der gewachsenen Strukturen und schafft somit den Charakter eines Neuen Stadtquartiers. Ausgehend von der vorgefundenen Heterogenität des Planungsgebietes wurden die entwickelten Baufelder mit Blöcken verschiedenster Nutzung und Perforierung besetzt. Ein Großteil der durch Hallen oder andere Gebäude versiegelten Flächen wurde beibehalten, jedoch neu bespielt und einer anderen Nutung zugeführt. Nahezu alle erhaltenswerten Gebäude konnten auf diese Weise in das Konzept integriert werden. Auch ergab sich durch die Neuinterpretation und das „Abgießen“ des vorhandenen Raumgefüges eine interessante Abfolge von Plätzen, Zentren und Grünräu¬men. Angedacht sind die Schaffung einer neuen S-Bahnstation am Rummelsburgerbahnhof, der Ausbau der Brücke am Blockdammweg, um eine bessere Anbindung an das Quartier Lichtenberg zu generieren, Schaffung von verschieden kulturellen Einrichtungen (Museum, Theater, Schulen, Freibad an der Spree, etc.) und ein Ausbau der im Gebiet liegenden Straßen und Wege mit Infra¬struktur, öffentlichen Nahverkehr, sowie Fahrrad und Fußgängerverkehr. Anhand von zwei Bei¬spielen haben wir uns die entwickelten Blöcke genauer betrachtet. Bei dem ersten Block handelt es sich um einen vorwiegend mit verschiedensten Wohntypologien versehenen geschlossen Block der einen auch für die Öffentlichkeit zugänglichen Innenhof mit einer Abfolge von Unterhöfen, sowie halböffentliche und private Grünzonen schafft. Dieser Block ist auf einer der ehemals in dem Gebiet vorgefundenen großen Hallen verortet und ist in Reihenhäuser, Townhouses, Maissonette, Geschosswohnungsbau, Apartments, Lofts, Atriumhäuser, Turmhäuser, sowie besonders ausgear¬beiteter Eckhäuser gegliedert. Die Sockelzone ist mit Geschäften und Läden belebt, zu dem sind in dem Block auch Büronutzungen enthalten. Der zweite Block der genauer ausgearbeitet wurde liegt direkt am Blockdammweg und ist der Abschluss der geplanten Grünfläche und dem Neubau des Kraftwerkes Klingenberg. Der mit Wegen perforierte offene Block beinhaltet die Nutzung durch Büros und Hotel, sowie vereinzelt Apartments. Durch Höhenregulierung werden öffentlichere und privatere Zonen geschaffen. Der Block ist mit einer Tiefgarage unterbaut und im Sockelbereich finden sich überwiegend Laden und Geschäftsflächen, zudem sind die Dächer als Gartenflächen konzipiert, öffentlich zugänglich und bieten einen Blick von der S-Bahntrasse über das Kraftwerk zur Spree.
Beurteilung durch das Preisgericht
Dieser Gedanke wird auf das Projektgebiet übertragen, indem charakteristische Elemente der bestehenden industriellen Strukturen als Abdruck erhalten bleiben, an deren Stelle neue bauliche „Inseln“ vorgeschlagen werden, die zusätzlich um einige eigene Setzungen ergänzt werden. Daraus entsteht eine urbane Figur, die sich einerseits auf den bestehenden Stadtgrundriss bezieht, andererseits aber auch neue Schwerpunkte setzt. Die im Folgenden dar-gestellte Entwicklung, in der ein „Ölfleck“ als Metapher für die Auffüllung der Leerräume zwischen den Inseln mit generischen Strukturen dient, kann nicht überzeugen und erscheint kontraproduktiv für das Konzept.
Interessant ist dagegen die Vorstellung auf der städtebaulich-architektonischen Ebene, in der anhand eines Geschäftszentrums und eines Wohnblocks die mögliche Detaillierung der vorgeschlagenen Inseln aufgezeigt wird. Speziell die Vorstellung eines übergroßen Wohnblocks, der an Berliner Modell der Besiedelung des Hofes durch fingerartige Wohn- und Kleingewerbestrukturen, die von der Straße aus erschlossen werden, anknüpft, erscheint in seiner Parzellierung und Ausbildung von individuellen Einheiten innerhalb eines verbindenden Gesamtsystems vielversprechend. Er schafft es, sowohl auf die Großmaßstäblichkeit des Bestandes zu reagieren wie auch Möglichkeiten einer kleinteiligen Bebauung aufzuzeigen.
Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihren konzeptionellen Ansatz, dessen konsequente Durcharbeitung wünschenswert gewesen wäre.
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Schwarz - Rot Plan
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Schwarz|Rot|Plan
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Masterplan Lichtenberg
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Axometrie
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Pikto - "Gesamt
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Artefakt
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Erhalt bestehender Archipele Lichtenberg, in Anknüpfung an die Debatte "Die Stadt in der Stadt" durch Oswald Mathias Ungers (1977)
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Verkehr
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Setzung besonderer Orte in Spannungsverhältnis mit Berücksichtigung des Zwischentraumes
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
besondere Orte
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
"Zwischenstadt" - Fluider Stadtraum/Ölfleck
Piktogramm A
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Integrierung in bestehende Stadtbezüge und Qualifizierung der öffentlichen Zwischenräume
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Vertiefung A
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Vernetzung besonderer Orte, abgestimmt auf Fahrrad-, Fuß- und öffentlichen Verkehr
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Schnitt AA
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Vertiefung 1 - Rendering
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Rendering A
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Vertiefung 1 - Geschlossener Block
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Piktogramm B
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Schnitt - Geschlossener Block
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Vertiefung B
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Geschlossener Block
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Schnitt BB
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Vertiefung 2 - Rendering
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Rendering B
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Vertiefung 2 - Offener Block
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Plan 1
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Schnitt - Offener Block
©Maximilian Leopold Baier, Aurèlien Stettner
Plan 2
©Aurélien Stettner, Maximilian Leopold Baier
Offener Block