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Preis 11 / 11

Offener Ideenwettbewerb (auch für Studenten) | 02/2015

AIV-Schinkel-Wettbewerb 2015 | Neuland Lichtenberg

Intervention - Objekt

Sonderpreis Architektur / Konstruktiver Ingenieurbau

Preisgeld: 1.000 EUR

Hieke Wegmann

Student*in Architektur

Sophia Tligui

Student*in Architektur

Raul Stubbe

Student*in Architektur

Kevin Gasper

Student*in Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

SPREESCHWUNG - EINE GRATWANDERUNG

Der Hauptschwerpunkt liegt im Umkreis von dem ehemaligen Kraftwerks Rummelsburg. Hier soll eine Verknüpfung zur anderen Spreeseite erfolgen. Und zwar in Form einer Brücke, welche die Verknüpfung in der Erreichbarkeit des anderen Ufers bedeutet, aber auch durch ihr Tragwerk visuell eine Landmarke bildet.
Getrennt vom Wallgraben befinden sich im Norden großmaßstäbliche Gewerbeflächen, diese versperren den Zugang zur Spree und sind daher nicht weiter wünschenswert.
Um sich von der großen, viel befahrenen Köpenicker Chaussee abzuwenden, ist eine Geländeanhebung geplant, unter der sich Parkflächen und Infrastrukturflächen befinden.
Auf diesem „Hügel“ werden kompakte, großmaßstäbliche Wohngebäude errichtet, die das Anlegen großer Grünflächen generiert, was einer Weiterführung des Uferweges aus dem Norden ermöglicht.
Für eine markante Fernwirkung der Brücke, ist der Kreuzpunkt der wichtigsten Achsen; der Straßenverbindungen des Stadtteils, des Blockdammweg und des Hegemeisterweg.
Die Achse des Hegemeisterwegs definiert die Kante des Hafenbeckens neu und schafft eine lange, attraktive Hafenpromenade. Entlang dieser Hafenpromenade wird man auf den ersten von zwei Pylonen geführt, welcher die Rolle einer Landmarke einnimmt.
Der Hauptträger der Brücke ist ein Hohlkasten, aus dem sich Stahlschwerter heraus drücken.
Die zwei Pylone stehen nördlich und südlich der Brücke. Der Hohlkasten antwortet auf diese sich wandelnde Form, in dem sein Unterflansch entlang des Brückenschwungs wandert.
Die Schwerter werden zur Mitte hin kürzer und der aufgebrachte Holzbohlenbelag verjüngt sich.
In den breiten Bereichen des Holzbelags legt sich das Geländer schief und bietet, durch seinen breiten Handlauf, Fläche zum Anlehen.
Bevor Baugenehmigungen und Bauvorhaben für eine neue Bebauung auf dem Platz vor dem Kraftwerk realisiert werden, sollte das Gebiet bereits belebt werden. Pioniere müssen her. Diese stellen die ungenutzten Kohleschuten dar, die zu Wohnraum umgewandelt werden. Sie sind mobil und bieten individuelle Nutzungsflächen.
Unter dem Motto „Keine Kohle“ kann auf den Schuten günstiger Wohnraum angeboten werden, um soziale Projekte zu fördern. Sondernutzungen, wie ein Kino, ein Gewächshaus oder ein Eventboot mit Bar und Außenfläche sind denkbar und je nach Nutzerwunsch realisierbar.
Die Schuten verlassen das Hafenbecken, sobald der verdichtete Kernbereich vor dem Kraftwerk Rummelsburg existiert. In dem verdichteten Kernbereich können Qualitäten durch die Einflüsse des Hafenbeckens und des Kraftwerks entstehen. Der Platz vor dem Kraftwerk wird durch umschließende dreistöckige Gebäude definiert. Im Erdgeschoss befinden sich öffentliche Nutzungen, wie Cafés, Ateliers und Boutiquen.
Zum kurzen Verweilen laden am Spreeufer und im Hafen Steganlagen und Sitzstufen ein.
Unmittelbar angrenzend schließt eine Breite Grünfläche mit altem Baumbestand an. Diese begleitet den renaturierten Wallgraben.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit entwickelt einen neuen Ansatz für die Pioniere: nicht mehr gebrauchte Kohleschuten werden zu schwimmendem Wohnraum, indem Leichtbauten in die leeren Kohlebehälter gestellt werden. Diese Pioniere sollen den Anstoß für die phasenweise Entwicklung des Gebiets geben.

Dazu gehört der Bau einer Hängebrücke über die Spree, die Lichtenberg mit dem Plänterwald in Treptow verbindet.

Der elegante S-Schwung der Brücke leitet sich aus der Wegeführung der städtebaulichen Konzeption ab. Die Brückenkonstruktion mit Pylonen in Ufernähe und dem schlanken Über-bau aus einem Stahlhohlkasten bleibt in der Höhenentwicklung zurückhaltend und ist eine angemessene stadträumliche Antwort sowohl auf die heutige Situation wie auch auf die zu-künftige Planung.

Die Brücke überzeugt durch ihre gute ingenieurmäßige Ausarbeitung und die Tiefe der Detaillierung, die bis zu Maßnahmen zum Vermeiden von Schwingungen geht. Leider bleibt die Konstruktion der Widerlager und ihre Einbindung in die Landschaft im Unklaren.
Preis 11 / 11