modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2015

Rheinsteg

Teilnahme

Mayr | Ludescher | Partner Beratende Ingenieure

Tragwerksplanung

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Christoph Mayr Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die neue Brücke entwickelt sich aus den Besonderheiten des vorgefundenen Terrains und bindet wie nahtlos an das vorgefundene Wegenetz an. Die Maßnahmen der landschaftlichen Einbindung konzentrieren sich auf das deutsche Hochufer. Dort entwickelt sich von der Bahnunterführung aus kommend nach Westen hin entlang der Hangkante eine einladende Hochpromenade mit einem reizvollen Blick über den Rhein.
Unter Berücksichtigung der vorhandenen Hauptpumpleitung entwickelt sich eine Abfolge von flachen Rampen. Präzise Böschungen fangen den Höhenunterschied nach Norden hin ab. Auf den angeschnittenen besonnten Lagen entwickeln sich attraktive und vielfältige Magerrasenstandorte.
Zur Rheinseite hin spiegelt sich der lebendige Verlauf der vorhandenen Böschung mit seinen Vor- und Rücksprüngen wieder. Aufgeastete Bäume bilden mit ihrem einen semitransparenten Schleier eine subtil lesbare Trennung in rückwärtige Bewegungsfläche und den von dem Alignement der Baumstämme geschützten hangseitigen Aufenthaltsbereiche.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das aus der Überlagerung von mehreren Fachwerksystemen bestehende Haupttragwerk ist im Prinzip nachvollziehbar, aber von geringer konstruktiver Klarheit. Die aufgeregte Formensprache der Konstruktion wirkt unangemessen. Die dargestellte Einspannung am westlichen Rheinufer ist nicht plausibel. Der baukonstruktive Durcharbeitungsgrad lässt zu wünschen übrig, so fehlt beispielsweise die Darstellung von Detailpunkten. Die teilweise Verkleidung des Tragwerks soll den Blick des Nutzers in eine Richtung lenken, wird dem Landschaftsbild aber nicht gerecht.

Die Brücke weist wechselnde Querschnittsbreiten auf, die relativ grosszügig wirken. In Richtung Deutschland gabelt sich die Brücke im zweiten Drittel in zwei Teile. Der südliche Teil führt zum Uferweg und der nördliche Teil führt zur 6 m höher gelegenen Hochpromenade. Die neue Wegführung bindet an die Untere Kanalstraße und an die geplante S-Bahnstation an und ist für den Fuss- und Radverkehr nutzbar. Die an sich interessante Idee der Aufspaltung der Wege führt in diesem zweiten Drittel zu einer Minderbreite gegenüber den Anforderungen. Es lassen sich dort statt der geforderten 4,5 m aus dem Plan nur ca. 3 m Breite ausmessen (Planvermassungen fehlen).

Auf Schweizer Seite sind am Brückenkopf keine speziellen Massnahmen zur Anpassung ans Wegenetz erkennbar.

Dieser Entwurf heischt nach Aufmerksamkeit. Er will als Skulptur diskutiert und verstanden werden. Das ist aber nicht das, was die Auftraggeber suchen. Sie haben nicht nach einem Ausrufezeichen oder nach einer Setzung gefragt, die den Landschaftsraum dominiert, nicht nach einem Aufenthaltsort über dem Fluss. Sondern primär nach einer Fuss- und Radwegbrücke.