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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2007

Projektwettbewerb Pestalozzi-Anlage

situation

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4. Preis

raderschallpartner ag landschaftsarchitekten bsla sia

Landschaftsarchitektur

stump & schibli architekten

Architektur

ErlÀuterungstext

PrÀmissen:
Als kleine GrĂŒn-Anlage ist die Pestalozziwiese weit herum ein Unikum in der City und hebt sich ab von den BaumplĂ€tzen, wie es Lindenhof und BĂŒrkli-Anlage sind. Der geliebte Rasen ist - schwer erklĂ€rbar - beim ge-ringsten Sonnenstrahl belagert. Unser Entwurf geht somit unbedingt davon aus, dass der Rasen ein wichtiger Bestandteil des Ortes bleiben muss!

Das namensgebende Denkmal verbleibt, unverrĂŒckt aber ergĂ€nzt, an seinem Standort stehen.

Das Rechteck der Anlage wird als eigenstÀndiger Baustein der Block-randstruktur des 19. Jahrhunderts gelesen, damit werden die Ausdehnung der Anlage und ihre Baufluchten definiert. Die Pestalozzianlage wird autonomer Spieler neben der Bahnhofstrasse, vor dem Kaufhaus und zwischen den seitlichen GebÀuden.

Umsetzung:
Die Anlage wird in zwei seitliche und eine zentrale Zone untergliedert, die von einem Natursteinband eingerahmt werden. Die zwei RasenflÀchen sind leicht geneigt und laufen an den Seitenstrassen in breite Sitzdecks aus. Die geneigten RasenflÀchen laden zum Rasten ein.

Die Mitte der Anlage besteht aus einem Natursteinparkett, das in sich wiederum in zwei seitliche und ein mittleres Feld unterschieden wird. Dieses mittlere Feld ist ganz leicht gegen das Denkmal geneigt und wird von einem zentimeter-dĂŒnnen Wasserfilm benetzt. Das Wasser quillt aus und verschwindet in dĂŒnnen Schlitzrinnen. In Betrieb bildet der Wasser-film ein attraktives Spiel, lĂ€sst den Boden glĂ€nzen und reflektieren und verleitet zum Experimentieren mit dem Nass. Ausser Betrieb kann die gesamte PlatzflĂ€che temporĂ€r fĂŒr besondere AnlĂ€sse und Aufbauten genutzt werden, zum Beispiel fĂŒr den Weihnachtsmarkt. Das Pestalozzi-denkmal erhĂ€lt ein weiteres Podest in Sitzhöhe, damit wird der Humanist selbst zum lebendigen Teil des Ortes. Der Belag besteht aus Naturstein-Riemen (z.B. aus Gneis oder Granit) von 8cm Breite und einer LĂ€nge von 80 bis 120 cm. Die Riemen sind in Feldern fugenlos dicht verlegt, die Verlegerichtung variiert von Feld zu Feld. Es entsteht der Eindruck eines Steinparketts, das auch dem Wasserfeld Boden gibt. Das Prinzip der Riemen wird auch bei den BĂ€nken und Sitzdecks beibehalten, der Belag, respektive Rahmen wird zum Steinvolumen. Holzeinlagen geben den BĂ€nken Sitzkomfort.

Die vier markanten BĂ€ume, zwei SchnurbĂ€ume (Sophora) und zwei Kie-fern (Pinus), bleiben als historische Zeugen, aber auch als vertraute Zei-chen des Ortes erhalten. Nach ihrem Abgang sollen sie durch gleiche Baumarten an Ort und Stelle ersetzt werden. Als neue Vegetationsele-mente werden (in Etappen) zwei Reihen JudasbĂ€ume (Cercis canadensis und Cercis canadensis „Forest Pansy“) vor die Sitzdecks gepflanzt. Diese kleinen linearen Haine unterscheiden sich deutlich im Massstab von den grossen BĂ€umen und erzeugen in ihrem Schatten eine ganz eigene, ruhige Stimmung neben den FussgĂ€ngerströmen. Zur BlĂŒtezeit im FrĂŒhling verbreiten sie einen opulenten Farbrausch in Rosa. Im Sommer unterteilen sie sich in rot- und grĂŒnlaubige Schirme. Die genannten Etappen entstehen in AbhĂ€ngigkeit vom RĂŒckbau der Tiefgaragenrampe. Nach dem RĂŒckbau kann die zweite Judasbaum-Reihe gepflanzt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wird eine beschichtete Glaswand den Abschluss vor der Rampe bilden und mit Blattmotiven von der kommenden Baumreihe kĂŒnden (s. Text Etappe 1 mit Glaswand). Sie wird wie die JudasbĂ€ume ein Wechselspiel zwischen Abschirmen und Durchblicken, ein Filtern des Raumes ermöglichen.

Schweizergasse und Usteri-Strasse werden sehr zurĂŒckhaltend gestaltet und von der ĂŒbergeordneten Linth-Escher-Gasse gekreuzt. Als kurze StrassenstĂŒcke mit den Tiefgaragenrampen erhalten sie keine Möblierung oder Bepflanzung, sondern werden von heutigen Einbauten befreit, um mehr Raum (zum Beispiel fĂŒr die Eventtram Haltestelle) zu erzeugen. Die Strassen werden niveaugleich ausgelegt, das Regenwasser wird in gepflasterten Rinnen gefasst. Im „Windschatten“ der einen Tiefgara-genrampe werden deutlich mehr FahrradabstellplĂ€tze installiert. Im Fall der zweiten bleibt Raum fĂŒr einen Kiosk und zusĂ€tzliche Aussenmöblierun-gen der Globus Gastronomie.

Hinweise
Durch den RĂŒckbau einer Tiefgaragenrampe ergeben sich baulich zwei Etappen mit einem Zwischenzustand.

VorlÀufig bleiben die vier wichtigen AltbÀume erhalten. Sie werden mit speziellen Baumscheiben in die neue NatursteinflÀche integriert. Nach Abgang der AltbÀume werden diese durch gleiche Baumarten ersetzt. Dann zu mal können die Baumstandorte optimiert werden (Abstand zu den Linden der Bahnhofstrasse).

Die RasenflÀchen werden mit besonderem Sportrasenaufbau an die hohe Belastung durch die intensive Nutzung angepasst. Eine temporÀre Einfassung der FlÀchen im Winter durch niedere Einfassungen (analog zu heutigen Massnahmen) ist denkbar.

GerÀumige Unterflur-Container schlucken die grossen Abfallmengen.
schnittansicht bahnhofstrasse

schnittansicht bahnhofstrasse

schnittansicht usteristrasse

schnittansicht usteristrasse

die rasenflÀchen laufen in breite sitzdecks aus

die rasenflÀchen laufen in breite sitzdecks aus

geneigte rasenflÀchen laden zum rasten ein

geneigte rasenflÀchen laden zum rasten ein

lichtkonzept

lichtkonzept