Offener Wettbewerb | 02/2015
Neubau des BundesOberstufenRealgymnasiums (BORG)
pxt_wb BORG_Konzept
3. Anerkennung
Pichler & Traupmann Architekten
Architektur
ErlÀuterungstext
ErlÀuterungstext
DualitÀt strukturierter VorgÀnge und offener Systeme
Der Entwurf eines BORG fĂŒr Oberndorf reflektiert in der Zusammenschau der vermittelten AnsprĂŒche und Konzepte mit den örtlichen Gegebenheiten gleichsam ein System dualer Prinzipien.
Der Unterricht wird im pÀdagogischen Konzept als Wechselwirkung von strukturierten Lernphasen und lehrerzentriertem Unterricht zu selbstÀndigem Lernen in offenen Gruppen dargestellt.
Das vorliegende Projekt lÀsst sich auf diese AnsÀtze ein und formuliert rÀumliche Anordnungen und QualitÀten mit dementsprechender Bezugnahme.
Somit wird am Anfang der entwerferischen TÀtigkeit durchaus im bewusst aufgenommenen Gegenpol zur neutralen Box, die möglichst viele Inhalte zulassen soll, das Bekenntnis zur rÀumlichen Erlebbarkeit von differenzierten AktivitÀten gesetzt.
Der Form-Inhalt-Bezug, der die rĂ€umlichen Komponenten in AbhĂ€ngigkeit von verschiedenen Aktions- und Verhaltensweisen reflektiert, wird so zum Leitmotiv und zum Grundprinzip fĂŒr den Entwurf des BORG Oberndorf.
StÀdtebaulicher Ansatz
Die bereits angelegte harte Kante â ein bestehender StraĂenzug - wird aufgegriffen und erfĂ€hrt ihre Artikulation in der Herausbildung eines riegelförmigen Traktes entlang des Hauptschulweges. Freilich nimmt dieser lĂ€ngsgestreckte Baukörper auch Bezug auf den weiteren Kontext, den Neubau des gegenĂŒberliegenden SchulgebĂ€udes, weiterhin ebenso auf den Flussraum der Salzach, die das stĂ€dtebauliche GefĂŒge hier prĂ€gt.
Auf der anderen Seite des Bauplatzes wird hingegen eine weiche Tektonik herausgearbeitet, die sich in den mĂ€andrierenden Figuren der geschoĂweise vorhandenen Innen- und AuĂenrĂ€umen widerspiegelt. Hier wird die Verwebung mit der Landschaft, mit dem GrĂŒn- und Freiraum gesucht.
Nichtsdestotrotz schiebt sich der Landschaftraum unterhalb des aufgestÀnderten Riegelbauwerks als bespielbare Ebene durch das GebÀude hindurch auf die Seite des Hauptschulweges.
Dort wird ein groĂzĂŒgiger, teilweise ĂŒberdeckter Warte- und Zugangsbereich mit FahrradabstellplĂ€tzen und SitzbĂ€nken zwischen Baumgruppen geschaffen, der sich wiederum aber eher als Landschaftsraum denn als StraĂenraum versteht.
Hier wird die DualitĂ€t von harter Kante und weicher Form, von gebauter und natĂŒrlicher Landschaft besonders erlebbar gemacht, zumal auch der Innenraum der Aula als Teil eines Landschaftsteppichs zu sehen ist.
Konstruktion
Die PrimĂ€rtragkonstruktion, bestehend aus StĂŒtzenraster und tragenden Elementdecken, wird in Stahlbetonbauweise errichtet. SĂ€mtliche raumteilenden InnenwĂ€nde und ElementbauwĂ€nde, ausgenommen SanitĂ€r- und NasssrĂ€ume werden aus KLH (Kreuzlagenholz) Elementen errichtet.
Typologischer Ansatz
In der Organisation des Komplexes - in der Ausformulierung der einzelnen Bereiche - wird die eingangs angesprochene DualitÀt der Systeme weiterverfolgt.
Im Eingangsbereich schiebt sich die Freiraumgestaltung in den Innenraum und generiert im Foyer eine vielfach bespielbare AktivitÀtszone.
Die Schulbibliothek, wie auch die arenaartige Stufenanlage, die sich sowohl zur Aula hin, aber auch zur Bibliothek hin abstuft, bildet hier gleichsam den Spielraum fĂŒr verschiedenste Nutzungen und Aneignungen. Die Aula selbst ist groĂzĂŒgig angelegt und kann als Veranstaltungsraum bestens funktionieren.
In den oberen GeschoĂen wird in subtiler und unterschiedlicher Art und Weise wird die DualitĂ€t von funktionalen EntitĂ€ten zu offenen Plattformen fĂŒr verschiedene AktivitĂ€ten formuliert.
Das in den Auslobungsunterlagen angefĂŒhrte Wechselspiel zwischen den jeweiligen Lehr- und Lernmodi wird hier in den beiden Zonierungen zum Ausdruck gebracht und erlebbar gemacht.
Einerseits wird der klassische Rechteckzuschnitt fĂŒr die Klassen- und SonderunterrichtsrĂ€ume entlang der nach Westen orientierten Zone angeordnet.
Vor den abgeschlossenen Einheiten liegen nach Osten ausgerichtet die Bereiche fĂŒr Gruppenarbeiten und offene Lernplattformen. Diese offenen Zonen changieren wiederum mit den landschaftlichen Elementen des AuĂenraumes und verstehen sich als transitorische RĂ€ume in jeder Hinsicht. Die Lernlandschaft wird damit in voller Bedeutungsbreite als wesentlicher Faktor des Schulbetriebes verstanden.
Die den Klassen vorgelagerten Lernplattformen hĂ€ngen mehr oder minder direkt an den ErschlieĂungsrĂ€umen und entfalten damit gewissermaĂen auch kommunikative Eigenschaften im Gesamtbetrieb der Schule.
Im ersten Obergeschoss werden die RĂ€ume fĂŒr den Schwerpunktunterricht in den beiden Clustern musische Erziehung und naturwissenschaftliche Kompetenz organisiert, wobei auch hier von einer strikten Trennung Abstand genommen wird. Letztlich weiĂ man nach wie vor nicht genau, inwieweit die beiden nicht verschrĂ€nkt sind.
Im zweiten Obergeschoss befinden sich die StammklassenrÀume und die dazugehörigen offenen Lernplattformen.
Im dritten ObergeschoĂ â zurĂŒckgesetzt von den AuĂenkanten des Objektes - liegen die Verwaltungseinheiten der LehrkrĂ€fte mit ebensolchem Zugang zu TerrassenflĂ€chen auf dem Flachdach.
Somit ist das Ganze letztlich ein dreidimensionales GefĂŒge im Zusammenwirken verschiedener Raum- und Funktionskomponenten und in der VerschrĂ€nkung von Innen- und AuĂenrĂ€umen.
DualitÀt strukturierter VorgÀnge und offener Systeme
Der Entwurf eines BORG fĂŒr Oberndorf reflektiert in der Zusammenschau der vermittelten AnsprĂŒche und Konzepte mit den örtlichen Gegebenheiten gleichsam ein System dualer Prinzipien.
Der Unterricht wird im pÀdagogischen Konzept als Wechselwirkung von strukturierten Lernphasen und lehrerzentriertem Unterricht zu selbstÀndigem Lernen in offenen Gruppen dargestellt.
Das vorliegende Projekt lÀsst sich auf diese AnsÀtze ein und formuliert rÀumliche Anordnungen und QualitÀten mit dementsprechender Bezugnahme.
Somit wird am Anfang der entwerferischen TÀtigkeit durchaus im bewusst aufgenommenen Gegenpol zur neutralen Box, die möglichst viele Inhalte zulassen soll, das Bekenntnis zur rÀumlichen Erlebbarkeit von differenzierten AktivitÀten gesetzt.
Der Form-Inhalt-Bezug, der die rĂ€umlichen Komponenten in AbhĂ€ngigkeit von verschiedenen Aktions- und Verhaltensweisen reflektiert, wird so zum Leitmotiv und zum Grundprinzip fĂŒr den Entwurf des BORG Oberndorf.
StÀdtebaulicher Ansatz
Die bereits angelegte harte Kante â ein bestehender StraĂenzug - wird aufgegriffen und erfĂ€hrt ihre Artikulation in der Herausbildung eines riegelförmigen Traktes entlang des Hauptschulweges. Freilich nimmt dieser lĂ€ngsgestreckte Baukörper auch Bezug auf den weiteren Kontext, den Neubau des gegenĂŒberliegenden SchulgebĂ€udes, weiterhin ebenso auf den Flussraum der Salzach, die das stĂ€dtebauliche GefĂŒge hier prĂ€gt.
Auf der anderen Seite des Bauplatzes wird hingegen eine weiche Tektonik herausgearbeitet, die sich in den mĂ€andrierenden Figuren der geschoĂweise vorhandenen Innen- und AuĂenrĂ€umen widerspiegelt. Hier wird die Verwebung mit der Landschaft, mit dem GrĂŒn- und Freiraum gesucht.
Nichtsdestotrotz schiebt sich der Landschaftraum unterhalb des aufgestÀnderten Riegelbauwerks als bespielbare Ebene durch das GebÀude hindurch auf die Seite des Hauptschulweges.
Dort wird ein groĂzĂŒgiger, teilweise ĂŒberdeckter Warte- und Zugangsbereich mit FahrradabstellplĂ€tzen und SitzbĂ€nken zwischen Baumgruppen geschaffen, der sich wiederum aber eher als Landschaftsraum denn als StraĂenraum versteht.
Hier wird die DualitĂ€t von harter Kante und weicher Form, von gebauter und natĂŒrlicher Landschaft besonders erlebbar gemacht, zumal auch der Innenraum der Aula als Teil eines Landschaftsteppichs zu sehen ist.
Konstruktion
Die PrimĂ€rtragkonstruktion, bestehend aus StĂŒtzenraster und tragenden Elementdecken, wird in Stahlbetonbauweise errichtet. SĂ€mtliche raumteilenden InnenwĂ€nde und ElementbauwĂ€nde, ausgenommen SanitĂ€r- und NasssrĂ€ume werden aus KLH (Kreuzlagenholz) Elementen errichtet.
Typologischer Ansatz
In der Organisation des Komplexes - in der Ausformulierung der einzelnen Bereiche - wird die eingangs angesprochene DualitÀt der Systeme weiterverfolgt.
Im Eingangsbereich schiebt sich die Freiraumgestaltung in den Innenraum und generiert im Foyer eine vielfach bespielbare AktivitÀtszone.
Die Schulbibliothek, wie auch die arenaartige Stufenanlage, die sich sowohl zur Aula hin, aber auch zur Bibliothek hin abstuft, bildet hier gleichsam den Spielraum fĂŒr verschiedenste Nutzungen und Aneignungen. Die Aula selbst ist groĂzĂŒgig angelegt und kann als Veranstaltungsraum bestens funktionieren.
In den oberen GeschoĂen wird in subtiler und unterschiedlicher Art und Weise wird die DualitĂ€t von funktionalen EntitĂ€ten zu offenen Plattformen fĂŒr verschiedene AktivitĂ€ten formuliert.
Das in den Auslobungsunterlagen angefĂŒhrte Wechselspiel zwischen den jeweiligen Lehr- und Lernmodi wird hier in den beiden Zonierungen zum Ausdruck gebracht und erlebbar gemacht.
Einerseits wird der klassische Rechteckzuschnitt fĂŒr die Klassen- und SonderunterrichtsrĂ€ume entlang der nach Westen orientierten Zone angeordnet.
Vor den abgeschlossenen Einheiten liegen nach Osten ausgerichtet die Bereiche fĂŒr Gruppenarbeiten und offene Lernplattformen. Diese offenen Zonen changieren wiederum mit den landschaftlichen Elementen des AuĂenraumes und verstehen sich als transitorische RĂ€ume in jeder Hinsicht. Die Lernlandschaft wird damit in voller Bedeutungsbreite als wesentlicher Faktor des Schulbetriebes verstanden.
Die den Klassen vorgelagerten Lernplattformen hĂ€ngen mehr oder minder direkt an den ErschlieĂungsrĂ€umen und entfalten damit gewissermaĂen auch kommunikative Eigenschaften im Gesamtbetrieb der Schule.
Im ersten Obergeschoss werden die RĂ€ume fĂŒr den Schwerpunktunterricht in den beiden Clustern musische Erziehung und naturwissenschaftliche Kompetenz organisiert, wobei auch hier von einer strikten Trennung Abstand genommen wird. Letztlich weiĂ man nach wie vor nicht genau, inwieweit die beiden nicht verschrĂ€nkt sind.
Im zweiten Obergeschoss befinden sich die StammklassenrÀume und die dazugehörigen offenen Lernplattformen.
Im dritten ObergeschoĂ â zurĂŒckgesetzt von den AuĂenkanten des Objektes - liegen die Verwaltungseinheiten der LehrkrĂ€fte mit ebensolchem Zugang zu TerrassenflĂ€chen auf dem Flachdach.
Somit ist das Ganze letztlich ein dreidimensionales GefĂŒge im Zusammenwirken verschiedener Raum- und Funktionskomponenten und in der VerschrĂ€nkung von Innen- und AuĂenrĂ€umen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Eine groĂe innovative stĂ€dtebauliche Lösung - leider am falschen Ort. Die Schule öffnet sich gegenĂŒber der Ausschreibung zur Wohnanlage anstelle zur WatzmannstraĂe und HAK /PTS. Die multifunktionale Halle wird in ihrer QualitĂ€t durch die Wegkreuzung unrein und rein der Garderobe gestört. Das HerzstĂŒck Bibliothek kann eigentlich nur auf dem Weg zum WC gefunden werden. Die Fluchtstiegen sind mit hohem Aufwand noch zu adaptieren. Die groĂzĂŒgige Eingangshalle in den Obergeschossen beengt im Gegenzug die KlassenzugĂ€nge. Das offene Lernen im 2. OG wird allgemein positiv beurteilt. Das groĂe Angebot an geschwungenen Terrassen und die Fassadengestaltung haben QualitĂ€t, lassen aber hohe Errichtungs- und Betriebskosten erwarten. Das Projekt kann nur durch die in sich erkennbare architektonische QualitĂ€t positiv beurteilt werden. Die stĂ€dtebauliche Fehldisposition lĂ€sst maximal einen Ankauf zu.
pxt_wb BORG_modell 001
pxt_wb BORG_modell 002
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pxt_wb BORG_modell 003
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pxt_wb BORG_Lageplan
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pxt_wb BORG_Ansicht Ost
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pxt_wb BORG_Ansicht West
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pxt_wb BORG_GR EG
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pxt_wb BORG_GR OG1
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pxt_wb BORG_GR OG2
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pxt_wb BORG_Schnitt A-A
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pxt_wb BORG_Schnitt B-B