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Award / Auszeichnung | 10/2013

Thüringer Staatspreis für Ingenieurleistungen 2013

Abwasserbeseitigung von Stöckey, Landkreis Eichsfeld

Anerkennung

Dipl.-Ing. Klaus Kunter Ingenieurgesellschaft für Wasserwirtschaft mbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Stöckey ist ein idyllisch gelegener Vorharzort im Norden Thüringens. Abwasserbeseitigungspflichtig ist der Wasser- und Abwasserzweckverband (WAZ) "Eichsfelder Kessel". In Stöckey lebten um 2005 rund 450 Menschen und der Ort verfügt über einige kleinere Handwerks- und Gewerbebetriebe. Die Umsetzung der Forderungen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erforderte nach 2005, die Abwasserbeseitigung von Stöckey an die allgemein anerkannten Regeln der Technik anzupassen. Der WAZ "Eichsfelder Kessel" beauftragte, daher die "Dipl.-Ing. Klaus Kunter - Ingenieurgesellschaft für Wasserwirtschaft mbH" mit der Planung zur Abwasserableitung, wobei verschiedene Entwässerungsverfahren wasserwirtschaftlich und volkswirtschaftlich verglichen werden sollten. Wegen der weiträumigen Siedlungsfläche und einem noch relativ intakten alten Kanalbestand, der über die nächsten Jahre zur Regenwasserableitung genutzt werden kann, stellte sich die Vakuumentwässerung als die wirtschaftlichste Variante zur Schmutzwasserableitung heraus. Die Vorteile der Vakuumentwässerung sind:
− Elektrische Energie ist nur an der zentralen Vakuumpumpstation erforderlich, die Hausanschlussstationen funktionieren rein mechanisch.
− Aus den geringen Durchmessern von 90 bis 160 mm ergeben sich geringe Grabenbreiten.
− Der Luftwassertransport zur Vakuumpumpstation ermöglicht es, die Leitungen auch gegen das Geländegefälle zu verlegen, dadurch ergeben sich geringe Verlegetiefen.
− Es sind keine Schachtbauwerke erforderlich.
− Auf Grund des geringen Erdbauaufwandes ergibt sich eine hohe Baugeschwindigkeit, somit können größere Gebiete bei minimaler Belastung der Anwohner in kurzer Bauzeit erschlossen werden.
− Das System ist absolut dicht und erfordert nur einen geringen Wartungsaufwand.

Der Standort der Vakuumpumpstation wurde mit dem Standort der geplanten Kläranlage Stöckey kombiniert. Aus verfahrenstechnischen Gründen fiel die Wahl auf eine Scheibentauchkörperanlage, welche sich durch ihren niedrigen Energieverbrauch auszeichnet.

Am 1. Dezember 2011 erfolgte nach nur 16 Wochen Bauzeit die offizielle Übergabe der Vakuumpumpstation und der Kläranlage Stöckey. In Umsetzung der Forderungen der WRRL wird das Schmutzwasser nicht nur vollbiologisch, sondern auch hinsichtlich Phosphor und Nitrat behandelt.
Mit dem Bau des Leitungsnetzes wurde bereits 2010 begonnen, um die Kläranlage zur Inbetriebnahme mit ausreichend Schmutzwasser versorgen zu können.

Im Jahre 2013 wird das Leitungsnetz nach nur 4 Jahren Bauzeit, in denen rund 5.000 m Vakuument wässerungsleitungen verlegt worden sind, fertig gestellt. Dadurch hat Stöckey zwischen 2010 und 2013 einen infrastrukturmäßigen Quantensprung erlebt.