modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 03/2015

Neubau Gemeindehaus mit Kirchsaal

2. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

Springer Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt nimmt durch Ausrichtung und Eingang explizit Beziehung zur Kirche auf und verknüpft auf diese Weise beide Gebäude miteinander. Durch Materialwahl und Behandlung der Maueröffnungen / Fenster wird die Verbindung weiter gestärkt. Zu der baukörperlichen Gestaltung (Baumassen / Dach) wird dieser Bezug weniger gesucht. Damit entsteht ein begrüßenswerter Dialog zwischen den historischen Baukörpern, weniger dagegen mit dem Park und der Struktur des ehemaligen Gutshofes. Mit einer baulichen Verbindung zum Medusentor wird der Park aber räumlich gefasst und die historische Parkgestaltung zu respektieren ermöglicht.
Die Stellplätze im Süden sind zwar günstig angeordnet, bedürfen aber planungsrechtlich zulässiger Überarbeitung. Problematisch, aber vielleicht lösbar ist die Beeinträchtigung des Wurzelbereiches des schützenwerten Ahorns durch die Überschreitung des zulässigen Baufeldes im Kellerbereich, verursacht durch das westlich vorspringende Treppenhaus.
Dominante Grundlagenidee des Entwurfes ist der sakral gestaltete Kirchsaal, der mit seiner Apsis und vor allem dem Strebewerk des Daches sowie der damit einhergehenden Belichtung ganz im Zentrum steht. Damit gelingt dem Verfasser die Schaffung eines starken und einprägsamen Raumeindrucks. In der Diskussion wurde allerdings bemängelt, dass so eher ein konfessionell vorbelasteter Raum entsteht. Für die Orgel wird ein zentraler Platz über dem Altarraum angeboten. Die Kombinationsmöglichkeiten von Kirchsaal, großem Gemeinderaum und vor allem auch dem Foyer sind konsequent und schlüssig gelöst. Zugleich ist damit auch die Verbindung nach außen zum Park gewährleistet.

Die weiter geforderten Räume des Gemeindezentrums sind sowohl im Erd- als auch im Obergeschoß günstig und stimmig erschlossen und angeordnet und darüber hinaus größtenteils vorteilhaft zum Park orientiert. Nur Größe, Gestaltung und Lage der Küche erscheinen bedenklich.
Das ausgewogene Energiekonzept entspricht den zur Zeit üblichen Anforderungen, hat aber kaum besondere Vorteile zu bieten. Ungünstig erscheint die sich daraus ergebende CO2 -Wert. Das Lüftungskonzept müsste im Detail verbessert werden.
Der Kostenrahmen wird entsprechend der Vergleichsrechnung um ca. 20% überschritten. Planungsrechtliche Bedenken bestehen lediglich hinsichtlich des Baumschutzes und der Feinjustierung der Stellplätze.
Eine hervorzuhebende Qualität im Entwurf liegt in der vorherrschenden Prägung des Objektes als Kirchenhaus.