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Einladungswettbewerb | 03/2015

Bauquartier MK3 am Bauhausplatz

Engere Wahl

Hess / Talhof / Kusmierz Architekten und Stadtplaner

Architektur

Burger Landschaftsarchitekten Susanne Burger und Peter Kühn Partnerschaft

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf greift das vorgegebene Baufeld des Bebauungsplans auf, interpretiert allerdings eine gestaffelte Kubatur mit einem 7-geschossigen Hochpunkt im Süden neu und findet damit einen guten Dialog mit dem Baufeld MK 1 am Frankfurter Ring. Der Hochpunkt ist als Sichtbeziehung aus dem zentralen Park heraus und in Bezug auf den Bauhausplatz richtig gesetzt.

Städtebaulich wird die Kubatur nach dem Prinzip von Addition und Subtraktion gestaffelt und um einen schmalen Innenhof gruppiert, der auch die zentrale Erschließung des Gebäudes aufnimmt und die Wegeverbindung zwischen Bauhausplatz und Straßenbahn herstellt. Die Verschwenkung dieses Durchgangs mit den fehlenden Sichtbeziehungen zwischen Straßenbahnhalt und Bauhausplatz wird kritisch gesehen. In diesem Zusammenhang werden auch die Anordnung der Ladenflächen im rückwärtigen Bereich sowie deren fehlende Flexibilität negativ gesehen. Die Gastronomie ist schlüssig situiert und bespielt sowohl die Seite zum Bauhausplatz als auch zur Straßenbahn und integriert das südliche Vorfeld als Freischankfläche.

Funktional werden sowohl die Büro- als auch die Wohngeschosse gemeinsam über 4 Treppenhäuser erschlossen. Die überwiegend als Dreibund organisierten Bürogeschosse weisen zu dem knappen Innenhof teilweise ungünstige Belichtungsverhältnisse auf. Grundsätzlich haben die vorgeschlagenen Wohnungsgrundrisse, insbesondere durch die Vielzahl der Dachterrassen, eine hohe Wohnqualität; es stellt sich allerdings die Frage, ob die Anzahl der Maisonette-Typen nicht zu hoch für diesen Ort ist. Die Konzeption der Fassade als rotbraun pigmentierte steinerne Struktur schlägt ein einheitliches Gestaltungsprinzip vor, das angenehm und subtil den Nutzungen entsprechend differenziert wird und eine schlüssige vertikale Zonierung erreicht.

Die Fortführung des Bauhausplatzes südlich und nördlich des Gebäudes mit den Baumfiltern zur jeweils angrenzenden Bebauung schafft urbane Raumqualitäten, jedoch ist die Gestaltung des Freiraums zur Tramhaltestelle im Westen nur in Ansätzen erkennbar. Die verwinkelte Durchwegung wird durch den Überraschungseffekt des schönen, Glyzinien überstandenen Innenhofs nicht plausibler. Die Ausbildung der Dachgärten auf den unterschiedlichen Geschossen ist gut durchkomponiert und lässt hohe Aufenthaltsqualitäten erwarten.

Insgesamt wird hier ein gut proportioniertes Gebäude vorgeschlagen, das den verschiedenen Ansprüchen des Ortes Rechnung trägt, aber in seiner Funktionalität nicht ganz überzeugen kann.