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Mehrfachbeauftragung | 09/2014

rnv-Betriebshof - Gestaltung der Hochbauten

2. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

motorplan Architekten BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser versprechen mit ihrem Vorschlag einen Industriebau von besonderer Gestaltqualität, welcher sich schon mit dem Realisierungsteil verwirklichen lässt. Dies wird vor allem mit einer gleichermaßen zurückhaltenden wie wirkungsvollen Architektur erreicht, deren felderartige Gliederung nur differenzierte Materialverwendung kombiniert wird. Die warmen Farbtöne des Backsteins, der als Verblend- bzw. Filtermauerwerk eingesetzt wird, schaffen eine angenehme Verbindung zum historischen Gebäudebestand innerhalb des Areals und darüber hinweg auch zur Nachbarbebauung. Die großen verglasten Fassadenflächen ergeben sich aus der inneren Gebäudenutzung deren funktionale Anordnung nahezu komplett aus dem vorgegebenen Grundriss übernommen wurde. In ihrem flächigen Zusammenhang lassen diese Glasfassaden schöne Bezüge zum öffentlichen Raum zu und vermitteln so zwischen Innen und Außen. Als geschickter „Vermittler“ wird das Filtermauerwerk im Erdgeschoss des Werkstattbereichs in den zu belüftenden Bereichen eingesetzt. Auf diese Weise können die unterschiedlichen Funktionen und Straßenräume angemessen gestalterisch differenziert werden. Mit sparsamen Vorschlägen für bespielbare Vitrinen an der Fassade der Emil-Maier-Straße werden bereits im Realisierungsteil Akzente gesetzt, die mit der Umsetzung des Ideenteils ohne Komplikationen aufgegriffen werden können und dann der Erschließung der Dachfläche dienen. Mit den Nutzungsvorschlägen wird an das vorhandene Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum in der Emil-Maier-Straße angeknüpft, ohne dass baulich zwingende Zusammenschlüsse erforderlich werden. Die großzügige Freiflächennutzung ist dabei ebenso flexibel und greift statisch nicht in die Baukonstruktion des Betriebshofes ein, so dass das betriebliche Konzept ohne Abstriche und mit nur wenigen Vorleistungen für die zusätzlichen Bauten umgesetzt werden kann. Gleichwohl bieten die ergänzenden Bauten einen Zugewinn für die Attraktivität des Ortes, der sich dann beiderseits der Straße als Kreativraum entfalten kann. Die vom Verfasser ausgewiesenen Kosten liegen vergleichsweise im unteren Bereich. Der Vorschlag folgt also mehr der Logik des Ortes als einer spektakulären Neudefinition.