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Einladungswettbewerb | 08/2015

Bebauung Habsburger-/Wölflinstraße

Ansicht Habsburgerstraße

Ansicht Habsburgerstraße

Zuschlag / Nach Überarbeitung

Preisgeld: 20.000 EUR

harter + kanzler & partner ARCHITEKTEN PartGmbB

Architektur

Volker Harbauer, Freier Garten- und Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Figur und die Kubatur der Baukörper fügen sich sehr gut ein in die stadträumliche Struktur des Standortes. Die entlang der Habsburgerstraße abgetreppten Dachgeschosse versuchen das geforderte geneigte Dach baulich neu zu interpretieren, ein interessanter Beitrag dieser Arbeit, über den es lohnen würde zu diskutieren. Die fußläufige Verknüpfung des zentralen Gemeinschaftsfreiraums im Blockinnenbereich mit der Habsburgerstraße ist sehr gut. Sie erhöht die Lagegunst der Wohngebäude im ruhigen Blockinnenbereich, die so eine räumlich ausgebildete Adresse an der Habsburgerstraße erhält. Die niedrigere Bebauung im Blockinnern ist angenehm proportioniert und bildet sinnvoll zugeordnete Freibereiche in den Zwischenräumen. Die sehr schlanken Bauteile bzw. Winkel der Mietstadthäuser lassen sie leicht erscheinen und bieten hervorragende Belichtungsmöglichkeiten im Innern, sind aber naturgemäß aus wirtschaftlicher Sicht nicht optimiert. Insgesamt liegt der Entwurf jedoch nur geringfügig unter den geforderten 15.000qm BGFa. Es fehlen rd. 350 qm BGF für den Mietwohnungsbau. Dagegen erscheint das nördliche Gebäude gegenüber der Bestandsbebauung wiederum zu wuchtig.

Die innere Fahrerschließung mit den geschickt versetzt angeordneten Stellplätzen ist sehr gut gelöst, die Adresse des Hauses Gisinger ist damit auch rückseitig gut erschlossen und zugänglich. Auch das Wegesystem zu den übrigen Hauseingängen ist schlüssig und richtig dimensioniert, inkl. der Standorte für Fahrräder etc..

Die Anbindung der Tiefgarage und des Rettungsweges im Norden an die Habsburgerstraße erfolgt nicht in der geforderten kombinierten Funktion, stattdessen gibt es zwei Zufahrten. Dies wäre jedoch änderbar bzw. zu prüfen. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre eine durchgängige Garage sinnvoller, andererseits ermöglicht der teilweise erhaltene gewachsene Boden großkronige Bäume im Hof. Ob allerdings ein echter „Parkcharakter“ entstehen kann wird bezweifelt. Spielplätze und Treffpunkt sind angedeutet und liegen richtig, sind aber gestalterisch bisher nur angedeutet. (Ein einziger, dafür größerer Spielbereich wäre ggf. eine Alternative.)

Der architektonische Ausdruck der Fassaden und speziell der Eckbetonung zur Habsburger/Wölflinstraße wird im Preisgericht eher kritisch gesehen. Einerseits besteht Übereinstimmung darüber, dass die durchgängige Materialität des hellen Ziegels und die Proportionen der Fassaden entlang der Straßen, obwohl unterschiedlich gegliedert wohltuend harmoniert, andererseits erscheint der „Eckturm“ Teilen des Preisgerichtes als zu monolithisch.

Insgesamt sind die Grundrisse sehr gut durchgearbeitet und von hoher Qualität sowie Flexibilität. Die Treppenhäuser sind fast durchgängig natürlich belichtet. Ein schönes Detail ist die Blickbeziehung aus allen Treppenhäusern im Blockinnenbereich zu den drei Spielflächen.

Die Spannweiten des EG der Straßenrandbebauung sind sehr groß, die Durchgängigkeit des konstruktiven Systems bis in die Tiefgarage scheint nicht durchgängig gegeben.

Das Konzept als Ganzes ist ein bemerkenswerter und qualitätsvoller Beitrag zu der gestellten Aufgabe.
Ansicht Wölflinstraße

Ansicht Wölflinstraße