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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2015

Neubau „Haus der Kirche“

2. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

Deppisch Architekten

Architektur

Helmut Leuker Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1039 zeichnet sich städtebaulich durch eine klare Zonierung der Baukörper im Stadtraum aus. Dabei setzen die Verfasser mit der Aufgliederung in einen Baukörper für die Verwaltungsnutzungen und einen Baukörper für die Gemeindesäle klar ablesbare Akzente.
Das Preisgericht bewertet besonders positiv, dass der Haupteingang für die Gemeinde mit seinem großzügigen Foyer einen direkten und logischen Zugang zu den Gemeindesälen zulässt. Die Gemeindesäle selbst sind so orientiert, dass eine Nutzung der Freibereiche zu besonderen Anlässe sowohl nach Süden als auch nach Norden möglich ist. Auch die Organisation der dienenden Nutzungen im Erdgeschoss und in die Anordnung des Jugendbereiches wird gewürdigt. Lediglich der gemeinsame WC Bereich befindet sich zu weit von den Säle entfernt.
Im Obergeschoss werden das Pfarramt und das Dekanat deutlich voneinander getrennt. Eine mögliche Abschließbarkeit der Bereiche kann im weiteren Entwurfsprozess sichergestellt werden. Das Preisgericht kritisiert die Wirkung der geschlossen Fassade entlang der Münchner Straße. Der dahinterliegende Erschließungsgang ist dadurch dunkel und nicht ausreichend mit Tageslicht versorgt. Die Wahl des Fassadenmaterials wird ebenfalls hinterfragt. Das Preisgericht empfindet die gewählte perforierte Kupferblechwelle für die Außendarstellung der evangelischen Gemeinde als nicht geeignet. Der vorgeschlagene Sichtschlitz im 1. OG erscheint in seiner Lage willkürlich gewählt und zu sehr auf seine Nachtwirkung hin ausgerichtet. Die Fassadenkonstruktion ist insgesamt aufwändig.
Bezüglich der Wirtschaftlichkeit werden die Proportionen und die gewählte Konstruktion des Gemeindesaals positiv gewertet. Die "einhüftige" Erschließung des Verwaltungstraktes ist eher unwirtschaftlich, führt aber zu einem schlanken Baukörper, der großzügige Freiflächen auf seiner Westseite ermöglicht.

Die Freiflächen selbst sind klar differenziert in einen öffentlichen Kirchplatz an der Saarstraße und einen ruhigen, gut nutzbaren Gemeinschaftsgarten. Das Potenzial des alten Baumbestandes wird erkannt, dieser wird auf dem Kirchplatz erhalten. Nebenanlagen und Parkplätze werden geschickt und platzsparend im Nordbereich des Planungsgebietes konzentriert. Der Gemeinschaftsgarten bedarf einer weiteren entwurfsmäßigen Vertiefung. Der Zugang zum Kirchplatz wirkt beengt, ggf. könnte auf die kleineren, östlichen Bäume zugunsten einer großzügigeren Situation verzichtet werden.

Die vorgeschlagene Energieversorgung ist unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten gut gewählt.