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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2015

Neubau „Haus der Kirche“

Anerkennung

balda architekten

Architektur

Büro Freiraum Berger und Fuchs Landschaftsarchitekten und Stadtplaner PartG mbB

Landschaftsarchitektur

ChAP Ingenieurbüro für Baustatik Christian A. Prenzel (Dipl.-Ing.)

Tragwerksplanung

Matthes Max Modellbau GmbH

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der kompakte und geschlossene Baukörper rückt sehr nahe und massiv an die denkmalgeschützte Kirche heran. Er ordnet sich der Kirche nicht unter. Der entstehende Innenhof ist zwar lärmgeschützte, hat aber einen abgeschlossenen patioähnlichen Charakter, der durch die Höhe des Neubaus zumindest im Winter dunkel wirken kann.
Der Baukörper platziert sich selbstbewusst an der markanten Kreuzung, die den Eingang zur Stadt bildet, wirkt aber abgeschlossen nach außen (Burg). Der Zugangsbereich ist eindeutig, aber nicht sehr offen und einladend.
Die Fassade in Sichtbeton mit harmonisch angeordneten Öffnungen wirkt nobel, eher kühl.

Das „Warmfoyer“ mit 39 qm zu klein ist gegenüber der Größe des Saales mit maximal 170 qm.
Der Große Saal hat keinen direkten Zugang zu Freiflächen. Im Gemeindebereich befindet sich kein behindertengerechtes WC. Die allgemein zugänglichen WCs, auch für Gottesdienstbesucher oder für Senioren, die den Gemeindebereich nutzen, sind im Untergeschoss.
Pfarramt und Dekanat sind im 1. Stock untergebracht. Der Aufzug fehlt.
Zugang von Gemeindebereich und Verwaltungsbereich ist nicht getrennt, was für die Nutzung schwierig ist. Die Gemeinderäume müssten bei Publikumsverkehr verschlossen gehalten werden.
Die Anordnung der Amtsräume und Verwaltungsräume ist durchdacht und schlüssig. Der Mittelgang ist ohne natürliche Lichtquelle.

Die Jugendräume sind auf der Südseite gut angeordnet, der südöstlich gelegene Jugendraum ist allerdings ein gefangener Raum. Die Jugend hat keinen eigenen, ihr zugeordneten Freibereich.

Die Wirtschaftlichkeit des Baukörpers zeigt sich in den sehr unterdurchschnittlichen Kennzahlen. Im Entwurf finden sich gute Vorschläge zur effizienten Energienutzung und das zu beheizende Volumen ist sehr gering gehalten. Negativ wirkt sich der bauliche Aufwand für eine Teilunterkellerung (wasserdichte Bauweise) aus.

Die Überbauung des Saales mit Verwaltungsräumen wird aufwändige Deckenkonstruktionen erfordern.
Durch Kompaktheit und Anordnung des Baukörpers verbleiben großzügige Freiflächen, die vielfältige Nutzungsmöglichkeiten sowie eine mögliche Weiterentwicklung und Differenzierung in Verbindung mit einer Bebauung des Grundstücks des bestehenden Pfarramts eröffnen. Mit der einfriedenden Hecke zur Münchner Straße entspricht die vorgeschlagene Lösung etwa der bestehenden Situation. Ein barrierefreier Zugang zu diesem Garten kann jedoch nur von der Fabrikstraße her, nicht aber aus dem Gebäude erfolgen. Dadurch entsteht einerseits die Chance andererseits aber auch die städtebauliche Notwendigkeit einer Bebauung.
Der alte Baumbestand kann nicht erhalten werden.
Die Anordnung der Mitarbeiterparkplätze an der Fabrikstraße wird angesichts des flächensparenden Ansatzes als konsequent beurteilt.