modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 03/2015

Stadtzentrumsentwicklung

Anerkennung

Preisgeld: 1.433 EUR

H2R Architekten und Stadtplaner

Architektur

Barbara Franz

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser bieten mit zwei städtebaulich beherzten Interventionen einen überraschenden Beitrag zur gestellten Aufgabe an. Der Grüne Markt wird als langgestreckter Platz bis zum Rathaus geführt und verbindet dieses über die Poststrasse hinweg mit dem Zentrum. Gegenüberliegend wird das Nordende des Platzes dominiert durch einen sechs- bis achtgeschossigen Hotelneubau, der bezüglich seiner Nutzung vorstellbar wäre, in seiner Maßstäblichkeit jedoch kontrovers diskutiert und mehrheitlich als bedenklich bewertet wird. Flankierend überbaut eine über 100 Meter lange, lineare Baufigur mit Rathauserweiterung und Stadthäusern die Poststraße und definiert die Südseite des neuen Platzes. Die Nutzungen des Realisierungsteiles werden südlich der alten Schule U-förmig um einen gläsernen Zentralraum gruppiert, der zwar die Belichtung der Erdgeschosse einschränkt, jedoch auch interessante Synergien zwischen Bibliothek, Musik- und Volkshochschule erwarten ließe.

Die entstehende städtebauliche Großform hat durchaus Qualitäten wird jedoch hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit sehr kritisch gesehen. Insbesondere der Abriss des Pfarrhauses und weitere Eingriffe in private Grundstücke schränken die Akzeptanz und Umsetzbarkeit des Entwurfes stark ein.

Auch der Eingang ins Quartier der Planie wird völlig neu struktuiert und definiert einen quadratischen urbanen Platz als Entree. Der urbane Auftakt ist in seiner Entschiedenheit im Umgang mit dem großmaßstäblichen Quartier gut nachvollziehbar, wird jedoch hinsichtlich der neu entstehenden Baumasse für wenig realistisch gehalten. Hervorzuheben ist der sechs- bis achtgeschossige Wohnturm an der Kennedy-Spielwiese, der eine besondere Wohnqualität am Park erwarten ließe, jedoch an dieser Stelle die Ziele der Auslobung nicht berücksichtigt.

Die Qualität der Arbeit liegt in ihrer visionären Kraft, die dabei in Kauf genommenen radikalen Bestandseingriffe und Maßstabskonflikte werden kritisch beurteilt.