modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Begrenzt offener, einstufiger Realisierungswettbewerb | 01/2007

Neubau des Bürgerzentrums am Stanglmeier-Gelände

3. Preis

löhle neubauer architekten BDA pmbb

Architektur

realgrün Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die konsequente Ausrichtung des Bürgerzentrums lässt in den rückwärtigen Bereichen eher zufällige, weniger attraktive Freiräume entstehen. Dies wird durch die dortigen Stellplätze noch unterstrichen. Weder die Ausbildung des heutigen Jahnplatzes als Parkplatz, noch der neue Jahnplatz, noch die Lösung an der Preysingstraße stellen eine neue städtebauliche Qualität dar.

Die dreiteilige Gebäudeanlage des Bürgerzentrums fügt sich maßstäblich gut in die Umgebung ein. Der Festplatz weist angenehme Proportionen auf. Durch die dreiseitige geschlossene Ausformung des Platzes entsteht eine ruhige Innenzone, die wenig Störung nach außen erwarten lässt. Allerdings schafft die Anordnung auch zwei unterschiedliche Gebäudeseiten; insbesondere die westliche Seite ist weniger attraktiv. Das Konzept, das Umfeld des Bürgerzentrums mit einem einheitlichen Belag (Natursteinpflaster) zu gestalten, verleiht dem ganzen Bereich eine wohltuende Großzügigkeit. Die Differenzierung mit Plattenbändern im Eingangsbereich und Rasenpflaster in den Stellplatzbereichen schafft die notwendige Zonierung auf selbstverständliche Art. Die Grünanlage mit dem Kinderspielplatz ist richtig situiert, aber knapp bemessen und entspricht nicht dem Wunsch des Auslobers nach einem Stadtgarten.

Die städtebauliche Anordnung des Bürgerzentrums und dessen Auflösung in drei Baukörper wahren die durch das Ensemble vorgegebene Maßstäblichkeit. Die prätentiöse Architektur (schräg gestellte Fassaden) lässt dagegen aus denkmalpflegerischer Sicht eine gewisse Fremdheit der Gebäude in Bezug auf den alten Bestand in der Umgebung erwarten.

Die Erschließung über die Tiefgarage funktioniert , ist jedoch nicht behindertengerecht. Die Bühnenlager sind sowohl gut anzuliefern wie auch von innen gut erreichbar. Die Cateringversorgung der Tagungsräume und des Foyers funktioniert bedingt, da sie nur über den Stadtsaal möglich ist. Bei einer Saalteilung würde der Regieraum vom Bühnenschwerpunkt im Osten abgetrennt werden. Ein funktionaler Schwachpunkt ist, dass sich dieser zu weit entfernt von der Anlieferung bzw. vom Lager befindet. Kritisch beurteilt wird die gemeinsame Flurerschließung von Künstlergarderoben und Musikschule.
Die Pkw-Stellplätze sind vollständig nachgewiesen.
Die Gebäudekubatur ist unterdurchschnittlich, wird aber durch in Teilen zu niedrige Geschoss- bzw. Konstruktionshöhen erreicht. Die frei überspannte und gekrümmte Deckenkonstruktion von Stadtsaal und Foyer ist konstruktiv aufwändig und statisch nicht schlüssig dargelegt.
Die Materialität (Naturstein / Stahl / Glas) der vorgeschlagenen Fassadengestaltung ist vorstellbar, jedoch wirkt die „modische“ Gestaltung ist im vorhandenen Kontext fremd und dem „Zeitgeschmack“ unterworfen.
Ingesamt eine ansprechende, eigenständige Lösung - funktional stimmig - mit Realisierungspotential.