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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2015

Flaschenhofstraße SW Nürnberg GmbH

ein 3. Preis

WWA Architekten Wöhr Heugenhauser Johansen PartmbB

Architektur

Thomas Egger Modellbau | Frässervice

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Anordnung der fünfgeschossigen Wohnbebauung verzichtet bewusst auf eine geschlossene Blockrandschließung - zeigt vielmehr eine räumlich überzeugende fingerartige Lösung.

Die drei Nord-Süd-orientierten Baukörper erzeugen im Blockinneren angenehme Wohnhöfe.
Die maßvollen Blocköffnungen in der Flaschenhofstraße schaffen einen guten Übergang vom öffentlichen in den privaten Freiraum.
Die gegenüberliegend versetzten Baulücken in der Marien- / Flaschenhofstraße sorgen für eine gute Durchlüftung und Verbesserung des Kleinklimas, ohne allzu große Lärmbeeinträchtigung.

Die verkehrstechnische Erschließung der eingeschossigen TG ist mit ausreichend breiten Einfahrten in der Neudörferstraße und Ausfahrt in der Flaschenhofstraße überzeugend gelöst, es fehlen aber 48 Stellplätze.
Statisch problematisch sind die polygonal frei angeordneten 5 Obergeschosse die keinerlei Bezug zur Tiefgarage im UG haben. Die fußläufige Erschließung der Wohnungen verfolgt konsequenterweise über die Innenhöfe mit klarer Adressbildung.
Die Feuerwehrzufahrten funktionieren, allerdings sind die geplanten Bäume nicht darauf abgestimmt.

Die Gewerbeflächen sind schwerpunktmäßig richtigerweise an der Marienstraße und Ecke Flaschenhofstr./ Neudörferstr. angesiedelt. Die erdgeschossigen Wohneinheiten an der Flaschenhofstraße können nicht überzeugen, da direkt von außen einsehbar.

Die als Drei- bis Fünfspänner organisierten Wohnungen kommen mit knapper, aber leider nur innenliegender Erschließung aus. Die hauptsächlich Ost-West orientierten Wohnungen funktionieren, sind aber wenig inspiriert. Die vielen innenliegenden Küchen sind inakzeptabel, da auch zusätzlich oft nur einzeilig.

Die „Stadtvilla“ an der Marienstraße ist proportional und gestalterisch gut gelungen.
Sie setzt die traditionelle Bauform der Umgebung fort und interpretiert sie neu in überzeugender Weise.

Die Fassadengestaltung ist durchweg gelungen. Die versetzten, raumhohen Fensterelemente erzeugen gut belichtete Räume. Eine im städtischen Kontext angemessene lebendige Ästhetik, die im EG maßstäblich auf den Straßenraum reagiert.

Die in allen drei Bauteilen konsequent wiederholten Grundrisse lassen zunächst eine hohe wirtschaftliche Erstellung erwarten. Diese wird aber durch fehlende Abstimmung des Tragwerks zwischen Obergeschossen und Tiefgarage wieder konterkariert.

Insgesamt ein interessanter Beitrag zur gestellten Aufgabe, der leider nicht in allen Belangen konsequent zu Ende gedacht ist.