modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 03/2015

Wohnbauliche Entwicklung Wedel-Nord

Grüne Welle

Grüne Welle

3. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH

Stadtplanung / Städtebau

zietz landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Willi Landers Architekt BDA

Architektur

Leinfelder Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Grüne Welle Wedel

Städtebau
Die Umwidmung der ehemaligen Baumschulen in Wohnstrukturen und die Einbindung in den gesamten übergeordneten städtebaulichen wie auch besonderen landschaftlichen Kontext, stellt eine große Herausforderung für die Entwicklung Wedels dar. Die qualitätvolle Lage mit Elbnähe, dem Hamburger Yachthafen und dem historischen Ortskern sind überörtliche Potentiale, die auf das eigentliche Planungsgebiet einwirken und als besonders würdige Ausgangspositionen gelesen werden. Eine Auslotung zwischen einer Arrondierung der nördlichen Siedlungskontur und die Ausbildung einer eigenständigen vielfältigen nachbarschaftlichen Quartiersbildung mit einer lebhaften Bautypologie ist die Grundlage des Entwicklungskonzeptes.

Die Ausbildung eines qualifizierten Freiraums, der das Areal in der gesamten Ost-West-Richtung wellenartig durchzieht, ist das zentrale städtebauliche wie landschaftsplanerische Leitmotiv.

Die das Entwicklungsgebiet „tangierenden“ bestehenden Siedlungsstrukturen in introvertierter Haltung geben noch heute stark die Entwurfshaltung der 1980er Jahre wieder. Diese Grundhaltung aufzuheben und die Strukturen an den unmittelbaren Nahtstellen in eine „offene und weite“ Raumstruktur zu überführen, ist die Grundidee aller Entwurfsgedanken.

Der Planungsaufgabe folgend, eine große Siedlungserweiterung für die nächsten 15-20 Jahre zu entwickeln, wurde die Aufgabe auch dahingehend interpretiert, dass jeder Bauabschnitt auch wieder einen „Ortsrand auf Zeit“ definieren muss. Ferner muss die Grundstruktur so konzipiert sein, dass sie robust genug ist, sich dem Wandel der Zeit anpassende Wohnstrukturen jederzeit aufzunehmen sowie wie selbstverständlich additiv in Abschnitten weiter ergänzt werden kann. Die einzelnen Abschnitte bzw. Wohnquartiere haben dabei jeweils eine überschaubare Größe und eigene Identitäten, so dass die Bildung von Nachbarschaften ermöglicht wird.

Kompakte Bauweisen erfordern wirtschaftliche Erschließungssysteme innerhalb der Bauabschnitte und ermöglichen die Errichtung größerer zusammenhängender gemeinschaftlicher nutzbarer Freiräume ohne die überlegten Wohneinheiten-Zahlen innerhalb des Plangebietes reduzieren zu müssen.


Freiflächen
Den wohnortnahen Freiflächen kommt mehr denn je die Funktion der Identitätsbildung und Wohnumfeld-Qualität zu. Insbesondere in dieser städtischen Randlage ist über eine hohe Durchgrünungsqualität erst die Identität und Adressbildung der neuen Siedlungserweiterung möglich. Die in Nord-Südrichtung verlaufenden, das Quartiersbild gliedernden vorhandenen Knicks, werden in das neue Siedlungsbild integriert und mit weiteren Knicks ergänzt. Sie dienen auch weiterhin der klimagerechten Definition der Freiräume sowie der Abgrenzung von Privatflächen zu öffentlichen Flächen.

Zentral durchläuft ein wellenartig ausgebildeter Grünzug die Struktur, bindet die einzelnen Nachbarschaften zusammen und ermöglicht vielfältig freies Spielen, Treffen, Kommunizieren, Flanieren und Verweilen. Im zentral gelegenen Grünzug sollten vielfältige frei nutzbare Flächen entstehen.

Die orthogonal hierzu angeordneten Freiräume, welche vielfach auch die vorhandenen und neuen Knicks aufnehmen, können vielfältige Entwässerungs-, Regenwasserbeseitigungs- und Versickerungsflächen aufnehmen. Sie dienen weiterhin der Gliederung der einzelnen Nachbarschaften untereinander und schaffen so überschaubare Einheiten.

Zur Aufenthaltsqualität innerhalb der Quartiere tragen die in jedem Quartier angeordneten „Plätze“ bei, die für jede Nachbarschaft individuell entwickelt wurden, um so jedem Platz bzw. jedem Quartier Individualität bzw. Identität zu geben.

Als Reminiszenz an die baumschulische Vornutzung und zur Unterstützung des Quartiersgedankens, werden in den Clustern jeweils farblich abgestimmte Leitbäume und Hecken mit ähnlicher Blattfarbe gepflanzt. Es entstehen Cluster mit vorwiegend gelblaubiger Bepflanzung, wie zum Beispiel mit der Gelben Esche (Fraxinus excelsior „Aureafolia“) in Verbindung mit geschnittenen Hecken aus Feldahorn (Acer campestre), mit seiner leuchtend gelben Herbstfärbung. Andere Cluster werden mit geschnittenen Hecken aus roten Blutbuchensämlingen (Fagus sylvatica „Purpurea“) in Verbindung mit Scharlachahorn (Acer rubrum „Red Sunset“) und der Amerikanischen Esche (Fraxinus americana „Autumn Purple“) bepflanzt. Die einzelnen Quartiere werden durch die Leitpflanzungen zusätzlich erleb- und identifizierbar und unterstützen die Orientierung und die Adressbildung innerhalb des Plangebietes.

Die Bäume entlang der Erschließungsstraßen sind einheitlich. Fußläufige Wegequerungen werden durch Baumtore aus säulenförmigen Robinien (Robinia pseudoacacia „Pyramidalis“) markiert.


Nutzungen
Die einzelnen Bauabschnitte / Quartiere können vielfältige Nutzungen in Form von Geschosswohnungsbauten, Stadtvillen, Einzelhäusern in Form von Doppelhäusern, Reihenhäusern, Artriumhäusern, Kettenhäusern und freistehenden Häusern aufnehmen. Die Grundstückstiefen sind so gewählt, dass eine variable Nutzungsmöglichkeit gegeben ist und soweit jeweils eine vielfältige Mischung unterschiedlicher Lebensentwürfe, Lebensformen und Lebenswelten möglich macht, um sozial stabile integrative Nachbarschaften zu generieren. Öffentliche Einrichtungen wie Kindertagesstätten und eine Schule sind so platziert, dass eine zentrale und gute verkehrliche Erschließung als auch eine Verbindung zu dem alles verbindenden Grünzug gegeben ist. An diesem Standort können ergänzend weitere zentrale Einrichtungen (Backshop etc.) etabliert werden.
Der Standort der Schule bzw. Kita kann alternativ auch für Wohnungsbau genutzt werden.


Erschließung und ruhender Verkehr
Die Erschließung der Siedlungserweiterung ist geprägt durch eine kurze Anbindung an die vorhandenen Verkehrswege. Innerhalb des eigentlichen Siedlungsgebietes stört möglichst wenig fahrender Verkehr die Wohn- bzw. Freiraumqualitäten. Eine verkehrliche Verbindung des nördlichen Bereiches mit dem südlichen Bereich über die Aschhoopstwiete bzw. die Bündtwiete ist entsprechend nicht vorgesehen. Die Aschopstwiete ist durch den Quartiersbus befahrbar.

Innerhalb der jeweiligen Bauabschnitte sind ausreichende Stellplatzanlagen auf den jeweiligen Baugrundstücken in Form von Carports, Garagen und offenen Stellplätzen, teilweise für die Wohnbauten auch in Sammelanlagen möglich. Öffentliche Parkstände wurden in den öffentlichen Verkehrsflächen möglichst nah an den erzeugenden Nutzungen integriert. Alternativ ist in jedem Quartier auch das „autofreie Wohnen“ bei Integration von entsprechenden Quartiersgaragen möglich.

Das geplante, dichte Radwegenetz ergänzt und orientiert sich an der bereits vorhandenen Netzstruktur und wird direkt mit ihr verknüpft.


Regenentwässerung
Die gesamte Regenentwässerung ist so geplant, dass das anfallende Regenwasser oberflächig über den Straßenraum und die Grünräume mit dem natürlichen Nord-Süd-Gefälle zu den bereitgestellten Einleitungspunkten geführt wird. Innerhalb der Quartiere wird das Wasser auf der Straße in Rinnen und in den Grünräumen in Mulden geführt. Diese werden zusätzlich im Bereich der ‚Grünfinger‘ aufgeweitet um zusätzlichen Retentionsraum zu schaffen und das Wasser ‚erlebbar‘ zu machen.

Vor den Einleitungspunkten werden Regenrückhaltebecken geschaffen, die dem Wasser ausreichend Retention bieten, so dass das anfallende Regenwasser gedrosselt in das Kanalnetz eingeleitet werden kann.

Die derzeitige Topographie weist nur ein geringes Nord-Südgefälle auf. Durch eine gesamtgefälleneutrale Straßenhöhenplanung der einzelnen Quartiere kann auf eine Modulation des Gesamtareals verzichtet werden. Hierzu ist im Detailplan (M 1:500) die optimierte Straßenhöhenplanung der Quartiere beispielhaft dargestellt.


Klimagerechte Energieversorgung
Die kompakte Konzeption des jeweiligen Bauabschnittes ermöglicht die wirtschaftliche Errichtung eines gemeinschaftlichen Nahwärmenetzes pro Baufeld, welches durch ein Blockheizkraftwerk gespeist wird. Ein Eis-/Wasserspeicher könnte als Puffer in das Konzept mit eingebunden werden und das System als „kalte Nahwärme“ komplettieren. Der erzeugte Strom wird der Gemeinschaft zum Tanken der E-Autos und E-Bikes zur Verfügung gestellt.
Grüne Welle Wedel - Übersichtsplan

Grüne Welle Wedel - Übersichtsplan

Lageplan

Lageplan

Grün

Grün

Grüne Welle Wedel - Quartiersdetail

Grüne Welle Wedel - Quartiersdetail

Autofreiheit

Autofreiheit

Erschließung

Erschließung

Grüne Welle Wedel - Die Welle

Grüne Welle Wedel - Die Welle

Erschließung

Erschließung

Autofreiheit optional

Autofreiheit optional

Grüne Welle Wedel - Perspektive Detail

Grüne Welle Wedel - Perspektive Detail

Entwässerung

Entwässerung

Regenwasserbeseitigung

Regenwasserbeseitigung

Grüne Welle Wedel - Schnitt durch die Quartiere

Grüne Welle Wedel - Schnitt durch die Quartiere

Perspektive

Perspektive

Städtebaulicher Entwurf

Städtebaulicher Entwurf

Grüne Welle Wedel - Grünvernetzung

Grüne Welle Wedel - Grünvernetzung

Städtebaulicher Entwurf

Städtebaulicher Entwurf

Detail Wohnquartier

Detail Wohnquartier

Quartiersplatz

Quartiersplatz

Regelschnitte

Regelschnitte

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Präsentationsblatt 1

Präsentationsblatt 1

Präsentationsblatt 2

Präsentationsblatt 2

Präsentationsblatt 1

Präsentationsblatt 1