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Einladungswettbewerb | 03/2015

Neubau „Haus der Kirche“ an St. Marien

v-architekten gmbh mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

v-architekten gmbh mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

1. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

v-architekten GmbH

Architektur

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

LEITBILD
Die Grundidee für den Neubau „Haus der Kirche“ ist die Ergänzung des Stadtbildes um einen maßstäblichen, attraktiven und selbstbewussten Stadtbaustein am Baudriplatz.
Das neue Gemeindezentrum, als ein Haus über 2 Ebenen mit einer eindeutigen Zuordnung zur Kirche St. Marien und zum Veedel und die darüber liegenden Wohnebenen verschmelzen zu einer selbstverständlichen städtebaulichen Einheit.

STÄDTEBAULICHE EINBINDUNG UND ERSCHLIEßUNG
Einfachheit und Angemessenheit gegenüber dem Ort und der Bauaufgabe bestimmen den Entwurf. Die Gebäudefluchten und Traufkanten werden von den Nachbargebäuden übernommen. Alle Abstandsflächen werden eingehalten. So wird die Umsetzung und Genehmigungsfähigkeit des Entwurfes nach §34 BauO gesichert. Die Gestaltung spiegelt den Kontext der umgebenen gründerzeitlichen Bebauung wieder. Materialität und einzelne Details werden als Zitate der Kirche entlehnt und zeitgemäß interpretiert.
So werden der Zusammenhalt und die Gemeinschaft zwischen Kirche und dem „Haus der Kirche“ gestärkt.

An der Ecke Auguststraße / Baudriplatz markiert ein Rücksprung in der Fassade den Eingangsbereich des Gemeindezentrums und bildet so eine eindeutige Adresse mit Blickbeziehung zur Kirche.
Der repräsentative, großzügige Zugang zu den Wohnungen und der Arztpraxis, kombiniert mit den barrierefreien Nebeneingängen für das Pastoralbüro und die Caritas befindet sich in der Auguststraße. Hier liegt auch die Zufahrt zur Tiefgarage.

Der Hofbereich, um den sich wie selbstverständlich die öffentlichen Funktionen des Gemeindezentrums und die Laubengangerschließung der Wohngeschosse organisieren, ist von beiden Zugängen erlebbar. Der Innenhof als ruhiger Rückzugs- und Meditationsraum im urbanen Veedelsgeflecht wird zusätzlich durch das große, einladende Kirchenfenster am Baudriplatz visuell erlebbar.

Das Erdgeschoss und 1. Obergeschoss bilden das „Haus der Kirche“ als offenes Haus über 2 Etagen. Hier sind alle Kirchenfunktionen übersichtlich und einladend situiert. Die Obergeschosse nehmen die großzügigen, repräsentativen Wohnungen bzw. die Arztpraxis auf und öffnen sich hofseitig zur Sonne. Das Staffelgeschoss mit seinen großzügigen Verglasungen folgt dieser Logik.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schließen die Ecksituation zum Baudriplatz mit einer angemessenen viergeschossigen Bebauung, die sich in den beiden unteren Geschossen inhaltlich wie architektonisch zur Kirche öffnet, und in den Obergeschossen dem Innenhof zuwendet.

Funktional und gestalterisch gut gelöst ist die Abfolge Café, Mehrzweckraum und Innenhof, die eine schwellenlose Transparenz zur Kirche ausstrahlt. Ebenso sinnvoll angeordnet sind Bibliothek und Pfarrbüro in direkter Nähe zum Eingang. Dabei überzeugen die offene Raumfolge und die Überlappung von Wartezone und Lesebereich. In der weiteren Durcharbeitung müsste die Alltagstauglichkeit der vorgeschlagenen Lösung für das Pfarrbüro im Detail überprüft werden.

Die Anordnung und Erschließung der kirchlichen Räume im Obergeschoß rund um den zweigeschossigen Raum des Cafés ist sinnvoll gelöst. Die Räume der Caritas sind sowohl vom Haupteingang als auch durch ein separates Treppenhaus erschlossen und in sich stimmig. Die gut gestaltete Kinderarztpraxis im 2. Obergeschoss und die Wohnungen werden über hofseitige Laubengänge erreicht.

Die Arbeit lässt eine Genehmigungsfähigkeit nach §34 BauGB erwarten. Die Baukörperkonzeption mit einem Staffelgeschoß wird dagegen kontrovers diskutiert. Ein Satteldach wäre ohne funktionale Abstriche ebenso denkbar.

Die Fassaden sind mit großer Sorgfalt gestaltet und haben eine gelungene Balance zwischen Transparenz und Körperhaftigkeit, bei der die Nutzungen klar ablesbar und der Aufgabe angemessen erscheinen, auch wenn eine Erdung der massiven Gebäudeecke wünschenswert erscheint.

Die Anordnung der barrierefreien Erschließung des Kirchenvorplatzes direkt gegenüber dem neuen Haus wird positiv bewertet, die Bildung eines neuen Nebenplatzes wird kritisch gesehen.

Die Fortführung des Innenraums in den Hof sowie die Bildung eines „grünen Rückens“ überzeugt räumlich und lässt eine gute Nutzbarkeit erwarten.

Die Arbeit verzichtet weitgehend auf kostenrelevante Bauteile, hat jedoch ein eher ungünstiges A/V Verhältnis. Sie verspricht in Erstellung, Unterhalt und Betrieb insgesamt eine durchschnittliche Wirtschaftlichkeit.

Zwischen Zeichenhaftigkeit eines kirchlichen Gebäudes und Bescheidenheit bei der Schließung einer innerstädtischen Blockecke hält der Entwurf eine angemessene Balance und leistet so einen wertvollen Beitrag zur Lösung der Aufgabe.
v-architekten gmbh mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

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