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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2015

Neubau für Sprach- und Kulturwissenschaften auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main, 3. Bauabschnitt

Perspektive

Perspektive

4. Preis

Preisgeld: 20.230 EUR

Harris + Kurrle Architekten BDA Partnerschaft mbB

Architektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

TEB Transferzentrum energieeffizientes Bauen GmbH

Energieplanung

Heimann Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Engelsmann Peters Beratende Ingenieure

Tragwerksplanung

Kuhn Decker GmbH & Co. KG

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Stadträumliche Einbindung
Das Programm kann im Prinzip in drei weitgehend unabhängige Bereiche gegliedert werden:
1. Bibliothek und Cafeteria als hochfrequentierte Einheiten mit maximaler Öffentlichkeit.
2. Büroflächen (Institute, Verwaltung etc.) als modulare Grundeinheiten, die maßgeblich den hier Beschäftigten Mitarbeitern dienen.
3. Die Kunstpädagogik als Einheit, die als optionaler Bauabschnitt separat zu betrachten ist.

Diese Dreiteilung spiegelt sich in der Gliederung der Baukörper wieder:
1. Ein 2-geschossiger Sockel mit Foyer, Cafeteria und Bibliothek
2. Ein 4-geschossiger, ringförmiger Block mit den Büros – auf dem Sockel
3. Ein 6-geschossiger, kompakter Baukörper für die Kunstpädagogik

Die genannten Typologien sind aus der „Körnung“ des Bestands entwickelt:
So entsteht auf dem Campus ein Ensemble ähnlicher Typen mit insgesamt hohem Wiedererkennungswert.

Entscheidend bei der Ausbildung und Positionierung der Baukörper ist dabei die Raumbildung, die sich ebenfalls am Bestand orientiert:
Entlang der Hansaallee entsteht eine abwechslungsreiche, teils 2-, teils 6-geschossige urbane Silhouette. Bereits vor Fertigstellung der Erweiterung (Kunstpädagogik) wird der Straßenraum mit einer 2-geschossigen Natursteinwand, hinter der die Anlieferung organisiert werden kann, räumlich geschlossen.
Die Raumkante am Universitätsplatz wird durch eine 6-geschossige Platzwand definiert.
Im Sockelbereich findet hier durch eine leicht Verschwenkung eine räumliche Einleitung vom Platz zum Campus statt.
Nach Westen öffnet sich das Ensemble mit einem großzügigen Platz zum Campus.
Am Platz liegen der Haupteingang zum Neubau, der Nebeneingang zum Seminarhaus sowie später der Eingang zur Kunstpädagogik. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass sich der Haupteingang von weitem sichtbar nach Süden, zum zentralen Bereich des Campus orientiert.
Unterstützt wird die Bedeutung des Haupteingangs durch einen tiefen, 2-geschossigen Gebäuderücksprung.
Der Platz selbst wird zurückhaltend mit einem kleinen Baumquartier gestaltet, in dessen Schatten die Außensitzplätze des Cafes angeordnet sind.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen zwei einfache, rechteckige Baukörper vor:

• Der Neubau der Sprach- und Kulturwissenschaften ist als sechsgeschossiger Baukörper zum Universitätsplatz orientiert;
• Der ebenfalls sechsgeschossige Erweiterungsbaustein der Kunstpädagogik ist zwischen dem Neubau und dem bestehenden Seminargebäude platziert.

Beide Baukörper sind mit einem dreieckigen, parallel zur Hansaallee verlaufenden Sockel verbunden. Zwischen den Baukörpern des Neubaus und dem vorhandenen Seminargebäude ist ein `Pocketpark` vorgeschlagen.

Der Neubau ist über den im südlichen Bereich liegen den Vorplatz erschlossen. Die Platzierung des Eingangs mit einem damit verbundenen Richtungswechsel aus der Rostocker Straße wird jedoch der Bedeutung des Gebäudes im Kontext nicht gerecht.

Die etwas großmaßstäbliche, massive Lösung des Neubaus wird kritisch hinterfragt. Ein differenzierter Umgang und stärkerer Bezug zur Körnung der Bestandsbauten auf dem Campus wäre vorteilhaft. Auch die städtebauliche Antwort zum Universitätsplatz trägt
der Bedeutung dieses wichtigen Entrées zum Campus nicht ausreichend Rechnung.

Die vertikale Schichtung der Fassade mit einer zweigeschossigen Sockelzone führt zu einer sehr angenehmen Gliederung der Fassaden, die in konsequenter Weise aus der inneren Organisation entwickelt ist.

Weder im ersten noch im zweiten Bauabschnitt ist die Platzierung und räumliche Ausbildung der Logistikbereiche eine vorstellbare Lösung.

Nicht nachgewiesen ist die räumliche Verbindung der beiden Nutzungen im ersten und zweiten Bauabschnitt.

Bestimmend für die Eingangssituation ist die hier querliegende Cafeteria. Hier hätte man sich eine deutliche Aufwertung des eigentlichen Zugangsbereichs gewünscht.

Die grundsätzliche Disposition der Bibliothek hinter einem attraktiven Eingangsfoyer im Kern des Hauses als Zentrum wird grundsätzlich positiv beurteilt. Die Attraktivität der inneren Raumorganisation der Bibliothek mit den zentral angeordneten Magazinen wird aus Nutzersicht angezweifelt.

Das verteilende Foyer im südlichen Bereich führt zu den einzelnen Nutzungsebenen. Die Ebenen sind einfach und funktional organisiert, ohne räumliche Besonderheiten.

Eine Unterteilung der Bibliotheksflächen in Brandabschnitte wäre erforderlich.

Die Arbeit ist durch eine deutliche Überschreitung der Kubatur und der Nutzflächen eher im unwirtschaftlichen Bereich einzustufen.

Die Arbeit liegt bezüglich der Energieeffizienz im Durchschnitt der abgegebenen Arbeiten. Die Anforderungen nach der Richtlinie Energieeffizientes Bauen in Hessen sind erfüllbar. Ein Energiekonzept, sowie eine Beschreibung von Nachhaltigkeitsaspekten liegen jedoch nicht vor.
Schnittperspektive

Schnittperspektive

Lageplan

Lageplan