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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2015

Neubau von Wohnanlagen im Prinz-Eugen-Park

3. Preis / LOS 2

Preisgeld: 14.000 EUR

florian krieger architektur und städtebau gmbh

Architektur

HKK Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Ansicht West vom WA 11 ist eigentlich richtig gut, vier gut proportionierte ablesbare Baukörper, eine ausgebildete Sockelzone, in den Geschossen ein gutes Verhältnis von Öffnungen zu Wandflächen, das sich durch die schrägen Leibungen noch verbessert, ein Dachgeschoss, also das Ordnungsprinzip des städtischen Hauses wieder einmal überzeugend durchdekliniert.
Die Treppenräume liegen an der Cosimastrasse, die Eingänge sind durchgesteckt und verbinden den Straßenraum mit dem Blockinneren. Die Wohnungsgrundrisse sind schematisch und nur anskizziert, so funktionieren u.a. die Einzelappartements nicht und die schmalen Flure in den Wohnungen lassen noch keine Stimmung aufkommen.
Das gilt für WA 11 wie auch für WA 7. Dort werden sehr tiefe Baukörper ausprobiert, die aber auch in den Grundrissdarstellungen nicht überzeugen können. Der Wohnungsmix – soviel ist
schon klar - wäre zugunsten der 1-Zimmer-Wohnungen zu optimieren.
Die Sondernutzungen in den unteren beiden Etagen sind dagegen ganz brauchbar – die KITA im WA 7 ist nicht beschriftet und schwer zu beurteilen. Die erkennbaren Nachteile im Betriebsablauf müssten minimiert werden.
Die Fassadengestaltung der Bauten hin zum Quartiersplatz erzielt nicht die Qualität der Straßenfassade, wie wohl man sich die Zusammenstellung unterschiedlicher Hausbreiten gut vorstellen könnte. Dennoch, hier sind die Öffnungen nur groß, der Eindruck von den Bauteilen schwer und aufdringlich.
Die Wirtschaftlichkeit dieses Bebauungsvorschlages liegt über dem Durchschnitt – wobei die
bisher dargestellt Qualität der Wohnflächen diese Einschätzung belastet.
Insgesamt ein interessanter Beitrag, der schöne Sequenzen hält aber nicht durchgängig überzeugen kann.
Die Freiflächen werden in beiden Wohngebieten einheitlich durch einen "linearen Nutzungsmix" gestaltet auf dem ein breit gefächertes Angebot an Nutzungen vorgeschlagen wird. Diese Vielfalt unterschiedlicher Ansprüche erscheint für den doch überschaubaren Hofraum überzogen. Die Anforderungen der Feuerwehr führen dazu, dass das Prinzip der Linearität an einzelne Stellen auf Kosten der Gestaltqualität aufgeweicht werden muss. Das Potential zur Nutzung von Dachflächen im WA 7 als gemeinschaftlich nutzbare Freibereiche wird leider nicht genutzt.

Die großen Wohnungen an den lärmbeaufschlagten Fassaden sind schalltechnisch günstig durchgesteckt. Die Mehrzahl der Aufenthaltsräume ist entsprechend der Aufgabe zur ruhigen Seite ausgerichtet. Der Bereich des Knickpunktes mit der hohen Lärm Beaufschlagung wurde durch die Anordnung des Treppenhauses und der resultierenden Wohnungsgrundrissanordnung sinnvoll gelöst. Vor den Öffnungsflügeln der Fenster zur Cosimastraße sind Prallscheiben vorgesehen. Die Umsetzung erscheint in einem weiteren Planungsverlauf möglich.

Die Arbeit weist ein gutes A/V-Verhältnis und eine gute Flächenwirtschaftlichkeit auf. Die Strukturierung der Fassade des Gebäudes WA 11 wird über Mauerwerkspfeiler aus monolithischem Mauerwerk und Kalksandstein mit an geschrägtem WDVS erreicht. Diese Ausführung ist aufwendig, jedoch eine geschickte Lösung um die geforderte Schallstreuung zu erreichen. In der baukonstruktiven und technischen Ausarbeitung ist es eine ausgewogene Arbeit bzgl. wirtschaftlicher Herstellung und Wertigkeit / Nachhaltigkeit.