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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2015

Neubau des Verwaltungsgebäudes der BKK Scheufelen

Anerkennung

Preisgeld: 2.000 EUR

bernd zimmermann_architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau der BKK offeriert als Solitär, im durch starken Verkehr geprägten Kontext, einen Ort der Ruhe. Diese Idee wird beantwortet mit einem wohl proportionierten Atriumbaukörper und findet großen Anklang. Leider steht dieser scheinbar bezugslos und ohne Orientierung zu seinem Umfeld. Die Integration durch die Aufnahme der Raumkanten zur AOK führt nicht zum Erfolg.

Das Erscheinungsbild des Neubaus in Form einer Backsteinarchitektur und der Atriumtypologie lässt andere Gebäudenutzungen vermuten. Die Anordnung der Parkplätze und die Zuführung zum Gebäude passen und der Zugang von der Schöllkopfstraße wird als richtig gewürdigt. Der dem Baukörper vorgelagerte Postbereich stört die Reinheit der Gebäudetypologie.

Die Anordnung der öffentlichen Bereiche in der Eingangszone wie Beratung und Mehrzweck passen gut. Leider muten diese zu beengt und formal überfrachtet an. Die Zuwegung zu den Kundenbereichen ist unattraktiv und wenig einladend. Die oberen Geschosse sind gut strukturiert, dienende Servicebereiche sind zur lauten Verkehrsachse und Büros zu den ruhigen Bereichen richtig angeordnet. Die Anordnung und Orientierung der Mitarbeiterbereiche um das zentrale Atrium lassen die Mitarbeiter zur Ruhe kommen und erzeugen eine gute Arbeitsatmosphäre. Leider werden die sehr beengten Flurbereich zur Inszenierung des Hofes nicht genutzt. Kommunikationszonen und Aufenthaltsbereiche fehlen. Die vorgeschlagene Materialität der Fassade mit Backstein erscheint deplatziert für Typus und Topos.

Das Konzept, den Verwaltungsbau als Oase der Ruhe, in einem rastlosen Umfeld zu gestalten und einen angenehmen Rückzugsort für die Mitarbeiter zu planen, ist beachtenswert. Leider finden die architektonische Antwort, das gewünschte Nutzungskonzept und das Erscheinungsbild nicht zu einander.