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Mehrfachbeauftragung | 02/2015

Neubau „Post-Areal“ Ziegelstraße

1. Rang

schaudt architekten bda

Architektur, Innenarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit der Entwicklung des ehemaligen Post-Areals und dessen Neuordnung gelingt durch die vorgeschlagenen stadträumlichen Arrondierungen eine gelungene Stadtreparatur. Durch gezielte Baukörpersetzungen entstehen klare Raumkanten und eine ablesbare Quartiersstruktur.
Unter Berücksichtigung der nachbarschaftlichen Bebauung, Gebäude werden Stadträume durch die geplanten Neubauten zu einem erlebbaren Gesamtgefüge zusammengefasst.
Entlang der Ziegelstraße entsteht durch drei Baukörper eine straßenbegleitende Bebauung, die eine Akzentuierung im südwestlichen Kreuzungsbereich Ziegelstraße/ Rudolfstraße erfährt.
Geschickt werden bestehende Gebäudehöhen, Dimensionen, Körnungen aufgenommen und weiterentwickelt.
Mit der Neubebauung werden klare Zonierungen von öffentlichem und privatem Raum aufgezeigt.
Die öffentliche Durchwegung von West nach Ost, von der Ziegelstraße zur Olgastraße wird begrüßt und bindet das Quartier attraktiv in sein urbanes Umfeld ein.
Angegliedert an diese Achse werden zwei grüne Quartiersinnenbereiche geplant. Durch diese Idee entstehen geschützte, private grüne Innenhofsituationen.
Das Freihalten des Quartierinnenbereichs von ruhendem Verkehr wird positiv bewertet und schafft hohe Freiraumqualitäten.
Die Tiefgarage, von der Rudolfstraße erschlossen, ist mit allen Gebäuden verbunden und garantiert die durchgängige Barrierefreiheit vom Untergeschoss bis ins Dachgeschoss. Die Anzahl der Stellplätze liegt jedoch im unteren Bereich.
Die gewählte Geschossigkeit wird als angemessen und richtig in der Auseinandersetzung von Bestand und Neuplanung bewertet. Die vorgeschlagenen möglichen Bauabschnitte zeigen eine sinnvolle Realisierung auf. Erschließungstypologien und differenzierte Grundrissvarianten, wie z. B. durchgesteckte Grundrisse, lassen einen hohen Wohnwert erwarten.
In der Erdgeschosszone, besonders im Bereich zur Zwergerstraße wären großflächigere, flexiblere Gewerbeflächen wünschenswert. Das vorgeschlagene Treppenhaus zerschneidet mögliche Flächenkombinationen, Nutzungssynergien.
Die Wohnungen sind nach Süden und Westen orientiert, im Bereich der Ziegelstraße werden eingezogene Loggiabereiche vorgeschlagen.
Die hohe städtebauliche Qualität der Arbeit widerspiegelt sich in den eher nüchternen Fassaden leider nicht. Ein stärkerer, nicht austauschbarer Fassadencharakter ist in dieser wichtigen Quartiersentwicklung notwendig und von Ausloberseite wünschenswert. Auch die Ausformung der obersten Geschosse mit attraktiven Dachterrassen ist weiterzuentwickeln.
Ein überzeugender Beitrag für die gestellte Aufgabe, der aus einer städtebaulich heterogenen Situation eine erlebbare Quartiersstruktur entwickelt und initiale Wirkung auf angrenzende Strukturen aufzeigen kann. Ein neues Stadtquartier eigener Prägung und Identität in Zusammenspiel von Alt und Neu.
Die städtebaulichen Kennzahlen liegen im Vergleich zu den anderen Arbeiten im unteren Bereich.