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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2015

BR hoch drei - Standort München-Freimann

Perspektive von Südosten

Perspektive von Südosten

ein 1. Preis / Ideenwettbewerb + ein 1. Preis Realisierungswettbewerb Zuschlag

Preisgeld: 128.000 EUR

Fritsch + Tschaidse Architekten GmbH

Architektur

Jörg Stötzer Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Assmann Climaplan GmbH

TGA-Fachplanung

Behringer Beratende Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Jens Gehrcken - visualisierung+architekturfotografie

Visualisierung

Thomas Egger Modellbau | Frässervice

Modellbau

Erläuterungstext

ENTWURFSGEDANKEN
Zwei Plattformen, die wie Flösse in der Aue schwimmen, mit dazwischen liegenden „Sprechblasen“ für Sondergebäude. Der jetzige erste Bauabschnitt bildet die Grundlage für die erste Plattform. Bei zukünftiger Weiterentwicklung können die jetzigen linear angeordneten Gebäude in Strukturen für eine weitere Plattform gewandelt werden. Die Verknüpfung beider Plattformen bildet der durchgehende Mediencampus. Mit seinen Querwegen, die die jeweiligen Strukturrichtungen aufnehmen, werden beide Plattformen vernetzt wie eine Naht. Dies stellt das Charakteristikum der inneren Freiraumgestaltung dar. Mit Erhaltung der bestehenden Bäume und ruhigen Rasenflächen und dem aus dem Ort entwickelten Wegenetz entsteht ein einprägsamer und unverwechselbarer Mediencampus. Er steht mit seinen feinen Texturen im Kontrast zum umgebenden Auewald mit Dichte, Wildheit und grober Textur. Das Erschließungskonzept ist simpel, es nimmt den jetzigen Eingang auf und führt durch den Durchlass zur östlichen Ab- und Einfahrt. Entlang der Neubauten führt die zweite Erschließungsachse. Der Vorschlag ist, innerhalb des Campus alle Fahr- und Gehwege gleichberechtigt als Mischflächen zu behandeln, damit werden auch die Fahrbahnen zu einladenden Bewegungsflächen für alle.

STÄDTEBAU IDEENTEIL
Die Bestandsbauten des Campus Freimann zeigen sich nach Abbruch der östlichen Nebengebäude in reliktartiger Form und Struktur. Die Neubauten sollen auf der "offenen Flanke" zur Isar die östliche Plattform besetzen ohne abzuriegeln. Die große Baumasse von Aktualitätenzentrum und Wellenhaus soll gegliedert werden und eine Beziehung zur landschaftlichen Umgebung herstellen. Das jetzt solitärartig stehende Gebäude 2 wird baulich angebunden und Teil des "MedienCampus". Das umfangreiche Raumprogramm der Neubauten ist geprägt von vielen einzelnen Clustern und Themenbereichen, die einerseits eine Eigenständigkeit und andererseits auch enge Verknüpfungen verlangen. Das Entwurfskonzept sieht vor, beide Anforderungen in einer Baustruktur zu realisieren, die darüber hinaus Offenheit nach außen und innen anbieten soll.

ENTWURFSKONZEPT
Die Entwurfsentwicklung der Baustruktur soll sowohl städtebauliche Aspekte, als auch Anforderungen, die sich aus der Funktion der Gebäude ergeben, berücksichtigen. Eine enge Vernetzung von eigenständigen Nutzungsbereichen, die Integration von Grünräumen und einen baulich räumlichen Abschluss zur Mitte des "MedienCampus" stellen ein primäres Entwurfsziel dar. Eine riegelartige Baustruktur von parallel angeordneten Baukörpern verzahnt Einzelbauten mit Landschaft und Campus. Eine davor liegende Erschliessungsachse bildet die Verbindung zwischen den Riegeln, die es nicht ermöglicht die Nutzungen direkt zu erschließen.

AKTUALITÄTENZENTRUM UND WELLENHAUS
Auf der Grundlage der städtebaulichen Überlegungen bilden Aktualitätenzentrum und Wellenhaus eine Gebäudestruktur, die sich erkennbar als zwei Gebäudeteile ablesen lässt, durchdrungen von einer Magistrale, der sog. „Medienstrasse“. Das Bindeglied dazwischen bildet die mehrgeschossige Eingangshalle die sich zum neugestalteten MedienCampus öffnet und den Blick in die Isarauen freigibt. Der künftige urban geprägte Campus, das sog. „Journalistische Dreieck“, wird mit seiner neuen Gestaltung vernetzter Wege, Plätze und Grünräumen symbolhaft die Vernetzung der Medien und der Gebäude am Campus darstellen.

Beurteilung durch das Preisgericht

IDEENTEIL
Der Entwurf wird geprägt durch sein klares Konzept der zwei „Flöße“ im Landschaftsraum der Aue, welche das journalistische Dreieck aufspannen. Die eindeutige räumliche Zonierung des Campus in einen zentralen Anger mit dem linearen Ensemble aus Bestandsgebäuden im Westen, der Kette der Neubauten des Wellenhauses, des Aktualitätenzentrums und des Produktionskomplexes Fernsehen im Osten und der Logistik- und Infrastrukturzone im Norden ordnet alle Funktionen geschickt und sinnfällig zueinander.
Vor allem die funktionale und räumliche Nähe zwischen Haus 2, Aktualitätenzentrum und Wellenhaus stützt den Wunsch des Auslobers nach integrativer Zusammenarbeit der Fachbereiche. Die Positionierung der öffentlich zugänglichen Bereiche um ein klar abzulesendes Eingangsprotal im Norden schafft zum einen eine positive Willkommensgeste, zum anderen eine gute Ablesbarkeit des Sicherheitsbereichs des Campus.
Durch die Bündelung der Andienung der Logistik und der Ausstattung im Norden und durch die Parkmöglichkeit direkt am Nordeingang des Geländes werden die unterschiedlichen Verkehrsströme weitgehend entflochten. Mit einer Realisierung der Zufahrt von Süden in die vorgeschlagene Tiefgarage unter dem Neubaukomplex kann der grüne Anger in der Mitte fast autofrei gehalten werden.
Der sehr großzügige Grundriss des neuen Gebäudekomplexes erscheint überzogen und sitzt zu Lasten der zentralen Mitte weit abgerückt von der östlichen Bebauungsgrenze. Die visuellen Verbindungen des Gebäudeinneren mit den umliegenden Freiflächen und Landschaftsbereichen ist im Gebäudekonzept gut angedacht, in der Ausarbeitung des Gebäudes jedoch nicht gänzlich überzeugend gelöst.
Die vernetzte Wegeführung und das Angebot an Aufenthaltsbereichen zwischen den beiden Gebäudeflanken schöpft die Funktionalität des zentralen Außenraums nicht aus.

REALISIERUNGSTEIL
Der dreigeschossige Gebäuderiegel mit seinen an einer Magistrale angelagerten „Hofhäusern“ verspricht qualitativ hochwertige und differenzierte Arbeitsplätze. Die Höfe und die Rücksprünge in der Außenfassade gliedern den Gesamtkomplex in harmonische Proportionen. Die Rücksprünge in den oberen Geschossen um die Höfe machen diese gut nutzbar und effektiv für die Belichtung des Erdgeschosses. Der Gedanke des trimedialen Arbeitens lässt sich in der Anordnung der Funktionen im Gebäude gut realisieren. Die Lage des Newsroom könnte zu Gunsten dieser Arbeitsphilosophie noch optimiert werden. Die Wellen lassen sich in der Struktur gut abbilden und standardisieren.
Ein Übergang zu Haus 2 ist gewährleistet, wohingegen die Nähe zu den Themenfeldern durch die flächige Gebäudestruktur nicht unmittelbar erscheint.
Die klare Bänderung der Fassade lässt das Gebäude sehr leicht erscheinen. Die raumhohe, vollverglaste Fassade wird angesichts der hohen klimatischen Herausforderungen eines Bürogebäudes im Dreischichtbetrieb als problematisch betrachtet.
Perspektive Haupteingang

Perspektive Haupteingang

Visualisierung Lobby

Visualisierung Lobby

Visualisierung Magistrale Newsroom

Visualisierung Magistrale Newsroom

Visualisierung Magistrale Innenhof

Visualisierung Magistrale Innenhof

Visualisierung Innenhof Sitzgruppe

Visualisierung Innenhof Sitzgruppe

Skizze "Medienstrasse"

Skizze "Medienstrasse"

Skizze Besucherzentrum

Skizze Besucherzentrum

Modell

Modell

Lageplan

Lageplan