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Mehrfachbeauftragung | 04/2015

Projektentwicklung «Hoffnig», Hochbord-Quartier

Schemen

Schemen

Teilnahme

Ernst Niklaus Fausch Partner AG

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau: Adresse(n) schaffen

Zwei volumetrisch differenzierte Stadtkörper und ein gemeinsamer Stadtplatz besetzen das Areal. Sie bilden gegenüber dem Bahnhof Stettbach den Eingang in das Quartier Hochbord und formulieren eine städtische Identität, machen aus dem „Randbahnhof Stettbach“ den „Stadtbahnhof Stettbach“. So wird aus dem Areal „Hoffnig“ die neue Stadtadresse des gesamten Hochbord.
Der südliche Baukörper beherbergt alle Gewerbe- und Dienstleistungsnutzungen, der nördliche Baukörper alle Wohnnutzungen. Die Erdgeschosse am öffentlichen Platz sind öffentlich. Die durchschnittliche Höhe der Baukörper entspricht der Stadthöhe von 5 Geschossen, was der typologischen Einbindung in den Stadtraum dient. Vertikale Schwerpunkte bis max. 25m Höhe sorgen für eine topologische Vernetzung des Areals, indem sie einerseits Nutzungsschwerpunkte setzen und andererseits eine zusätzliche Nutzungsdimension mit weitgespannten Beziehungen eröffnen.


Aussenraum: Öffentlichen Stadt-Raum schaffen

Es werden drei Grundtypen von Aussenräumen freigespielt auf dem Gebiet: ein dezidiert öffentlicher platzartiger Aussenraum zwischen Bahnhof Stettbach und Hochbord, privatere Aussenräume in den Baubereichen und Übergangsräume zu den umgebenden Bereichen.
Die beiden Bauten gliedern sich an den zentralen Aussenraum an – ein repräsentativer Hybrid von Empfangsplatz und autofreier Wegbeziehung. Dieser Platz führt vom Bahnhof Stettbach ins Quartier Hochbord und wird bespielt von den begleitenden Erdgeschossnutzungen. Seine Gestaltung ist durchgehend von Fassade zu Fassade. Da der gesamte Platz von der P+R-Parkierung unterkellert ist, wird die Entwässerung zu einem prägenden gestalterischen Thema des Belages. Grossformatige Strukturen aus geschliffenem Asphalt werden durchzogen von Entwässerungsbändern und bilden einen „Belagsteppich“, ähnlich einem vergrösserten Gartenplattenbelag. Diesem Belagsteppich überlagert werden Schmuckelemente aus blühenden Baumstrukturen, Wasserbecken, etc. – immer eingefasst von einer unterschiedlich tiefen Sitzmauer in sandgestrahltem Beton. So wird der Platz zur repräsentativen Adresse, einem Aufenthaltsplatz und einer zentralen Wegebeziehung.
In den beiden Baubereichen entstehen durchgrünte, durch bepflanzte Inseln gegliederte Dachgartenwelten – eher zur Kontemplation im Bürobereich, mit den zugehörigen Wohnnutzungen im Aussenraum im Wohnbereich.
Die „Übergangsräume“ nehmen Themen der angrenzenden Gestaltungen auf und sichern so die Einbindung ins Quartier und die Durchwegung. Zur nördlich anschliessenden Wohnbebauung vermittelt ein durchgrünter hainartiger Aussenraum mit LV-Wegbeziehungen und dem Besucherparkplatz. Zu den Strassenräumen werden einfache Trottoirvorbereiche ausgeschieden, ergänzt mit Besucherzufahrten. Der Weg entlang der S-Bahn wird begleitet von einer leichten Ausweitung, gefasst durch die Einfassungsmauern der privaten Aussenräume, geprägt durch die bestehende Bepflanzung.


Lärm und Hochspannungsleitung

Dem Bahnlärm wird über ein Zurückweichen der Wohnungsbauten Rechnung getragen. So können auch in den westlichsten Baubereichen die mit üblichen Massnahmen (Loggien mit massiven Brüstungen) die Lärmschutzwerte eingehalten werden. Die zweigeschossigen Townhouses schützen den Hofbereich und werden selber über ihre als private Höfe ausgebildete Vorzone geschützt.
Gegenüber der Hochspannungsleitung bleibt das Gebäude überall deutlich mehr als 10.5m zurück und lässt so auch den benachbarten Wohnbauten Platz und Grünraum. Die entstehende Freifläche dient als Weghain und Besucherparkplatz.


Nachhaltigkeit, Ökonomie, Technik

Den Anforderungen an nachhaltiges und ökonomisches Bauen wird phasengerecht mit einer kompakten Konzeption der Gebäude mit optimalen Nutzflächen-Geschossflächenverhältnis, einer gut gedämmten Bauweise ohne Wärmebrücken mit angemessenem Öffnungsanteil, durchgehenden Strukturen in Statik und Haustechnik und einer robusten Materialisierung Rechnung getragen.
Tragstruktur:
Das Dienstleistungsgebäude ist als Stützenbau mit massiven Kernen ausgebildet. Der Stützenraster beträgt 8.1m, was sowohl die Integration der geforderten 25m2-Einheiten als auch eine durchgehende Struktur in der Parkierung ermöglicht. So entsteht eine maximale Flexibilität in den Dienstleistungsflächen bei optimalem Nutzflächen-Geschossflächen-Verhältnis.
Das Wohngebäude wird als klassischer Massivbau mit aussteifenden Erschliessungskernen ausgebildet.
Die Haustechnikstruktur ist als zugängliche Sekundärstruktur ausgeführt. Dies ermöglicht eine nachhaltige Bewirtschaftung des Gebäudes. Im Wohnbau finden die Steigzonen in den Schrankbereichen Platz, in den Dienstleistungsflächen wird jedes Treppenhaus von grosszügigen Steigzonen begleitet, die horizontale Verteilung erfolgt in abgehängten Decken und in den Brüstungsbereichen. So kann auf Hohlböden verzichtet werden.
Die Flachdächer können – je nach Heizsystem – zur solaren Warmwassererzeugung oder als Fotovoltaikflächen genutzt werden.
Situation

Situation

Grundrisse Regelgeschosse

Grundrisse Regelgeschosse

Grundrisse

Grundrisse

Schnitte

Schnitte

Schwarzplan

Schwarzplan