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Einladungswettbewerb | 05/2015

Neustrukturierung/Neubau Pfarr-/Pastoralzentrum St. Blasius

Neustrukturierung/Neubau Pfarr-/Pastoralzentrum

Neustrukturierung/Neubau Pfarr-/Pastoralzentrum

1. Preis

Preisgeld: 6.500 EUR

Banz + Riecks

Architektur

wbp Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

TEIL DES GANZEN
An der Pfarrkirche St. Blasius entsteht das Pfarr- und Pastoralzentrum, als Teil des Ensembles um die Kirche, mit wieder hergestellter Erlebbarkeit der Topographie, des Landschafts- und Parkraums, des historisch freien Blicks in den Park.
Im direkten Bezug zur Kirche ist das Pastoralzentrum erlebnisdichter Mittelpunkt der Gemeinde, für jung und alt, für Mitglieder und Gäste, als Ort des lebendigen Dialogs.
Die Pastoral und ihr Freiraum werden eigenständiger und integrierter Teil des Gebäude- und Platzensembles an St. Blasius.

FUNKTIONALITÄT
Das über zwei Geschosse organisierte lichtdurchflutete Foyer ist Mittelpunkt des Hauses.
Im Erdgeschoss sind von hier der teilbare Versammlungsraum mit seinen Nebenräumen sowie der sich in die Topographie schiebende Raum der Stille erschlossen.
Archiv, Lager und Nebenräume sind gesondert erschlossen.
Im Obergeschoss, behindertengerecht über den Aufzug und über die Freianlagen zugänglich, sind der große Versammlungsraum, der Jugendraum sowie die Räume des pastoralen Verbundes angeordnet.
Der seitliche Zugang von Osten im Obergeschoss ermöglicht die getrennte Nutzung des großen Versammlungsraumes, mit seinen Nebenräumen, auch an Wochenenden, bei ansonsten geschlossenem Pfarrzentrum.
Die Erschließungsflächen verstehen sich als Kommunikationsflächen des Gemeindelebens, stets mit visuellem Bezug zum Freiraum an der Pfarrkirche St. Blasius.

FREIRAUM
Der Zugang zum Pastoralzentrum ist an den Platz an St. Blasius angebunden.
Ein Sitzsockel begrenzt den kleinen Gemeindehof, der für kleinere Veranstaltungen und Feste genutzt werden kann. 
Eine Mauer mit Treppe begrenzt den Höhenversprung nach Norden.
Auf der erhöhten Fläche bildet die Rasenfläche den Übergang zum benachbarten Hang und kann für Kinderspiel etc. genutzt werden. Der Jugendbereich hat seinen kleinen Außenbereich.
Die Freiflächen sind dem Pastoralzentrum zugeordnet, dienen als räumliches und funktionales Bindeglied der Teile zum Ganzen.
Die Stellplätze werden dezentral angeordnet - im Zufahrtsbereich des Pastoral-zentrums und in Richtung Kindergarten.

MATERIALITÄT
Äußere Materialität und Farbigkeit orientieren sich am Bestandsensemble.
Die regionalen Besonderheiten des Fachwerkbaus werden als zeitgemäße Interpretation in Form des hochwärmegedämmten Holzrahmenbaus in Wand- und Deckenkonstruktion aufgenommen.
Die geometrische Besonderheit des überdeckenden und verbindenden Dachstuhls ist als Holzkonstruktion mit sichtbarer, atmosphärisch prägender, Sparrenlage erlebbar.

Beurteilung durch das Preisgericht

Sehr überzeugend stellt der Verfasser des neue Pfarrzentrum in den städtebaulichen Gesamtzusammenhang. Er nutzt den alten Standort, interpretiert ihn jedoch ganz neu. Sehr gelungen ist der Freiraum zwischen dem alten Küsterhaus und dem Neubau des Pfarrzentrums. Durch die gestaffelte Grünanlage erhalten beide Häuser ihre Eigenständigkeit und Präsenz. Diese Fläche ermöglicht zudem viele attraktive Nutzungsmöglichkeiten für die Gemeinde. Der Neubau stellt sich als eigenständige und zeitgemäße Architektur selbstbewusst dar. Gleichzeitig nimmt er sich bewusst gegenüber der Kirche zurück, die ein städtebaulicher und pastoraler Mittelpunkt ist und bleibt. Die Fassaden sind in ihrem Verhältnis von geöffneten und geschlossenen Flächen gut proportioniert und überzeugen.

Sehr gelungen wird das Raumprogramm um eine zweigeschossige Eingangshalle gruppiert, die zum Kirchplatz ausgerichtet ist. Sie bietet zugleich eine obere und untere Eingangsebene an. Die untere Eingangsebene ist dem Pfarrheimbereich zugeordnet, die obere dem Verwaltungsbereich. Dadurch erhält die zentrale Verwaltungseinheit für den gesamten pastoralen Raum eine angemessene und eindeutige Eingangssituation. Die Forderung der Zusammenschaltbarkeit aller Säle wird hingegen nicht vollumfänglich erfüllt. Dieser Aspekt wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Es wäre zudem durchaus möglich, die beiden Säle im EG mit dem Foyer zusammen zu schalten. Dies erscheint mit wenigen Änderungen erreichbar. Auch der Jugendbereich ist noch nicht überzeugend auf zwei Ebenen angeordnet. Eine Umorganisation dieses Bereiches ist ebenfalls leicht möglich. Der Raum der Stille ist zwar nicht von außen zugänglich, liegt jedoch sehr zentral und ist räumlich und atmosphärisch sehr gelungen.

Die Wahl der Konstruktion als nachhaltiger Holzrahmenbau wird zwar sehr begrüßt, die Verkleidung mit Steinplatten kann in dem Zusammenhang jedoch nicht nachempfunden werden, auch wenn dies in dem städtebaulichen Kontext überzeugt. Konstruktion und äußere Erscheinung stehen im Widerspruch, wobei eher die äußerer Erscheinung in seiner Materialität überzeugt. Ebenso ist die Dachfläche mit Naturstein belegt. Dies erscheint konstruktiv aufwändig. Auch sind die innen liegenden Dachrinnen dem kubischen Baukörper geschuldet und so bautechnisch schwierig zu realisieren. Nicht nachvollziehbar ist ein großformatiges Dachflächenfenster im Bereich der Halle, das die auf den Eingang hin geneigte Dachfläche empfindlich stört. Insgesamt ist dieser Entwurf ein sehr überzeugender Beitrag der Wettbewerbsaufgabe und hat sich seinen Ort verdient.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Visualisierung

Visualisierung

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Konzeptskizze

Konzeptskizze

Ansicht West

Ansicht West

Schnitt

Schnitt

Neustrukturierung/Neubau Pfarr-/Pastoralzentrum

Neustrukturierung/Neubau Pfarr-/Pastoralzentrum

Konzeptskizze

Konzeptskizze