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Einladungswettbewerb | 04/2015

Neubau eines Wohnhochhauses auf dem Baufeld 26 Nord im Europaviertel

1. Preis

Preisgeld: 34.000 EUR

KSP ENGEL

Architektur

modellbau hannemann

Modellbau

Erläuterungstext

Der Wohnhochhaus-Entwurf mit rund 180 Wohnungen für das Baufeld 26 im Frankfurter Europaviertel wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet. An dem Realisierungswettbewerb nahmen sechs geladene Büros teil. Auslober ist die ‚Baufeld 26 Nord Projektgesellschaft mbH‘, ein Konsortium aus dem Frankfurter Unternehmen Noctua Real Estate GmbH und dem Wiener Unternehmen 6B47 Real Estate Investors AG. Die Preisträger des Wettbewerbs wurden durch das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Zvonko Turkali einstimmig festgelegt. Das Baufeld 26 Nord ist das letzte unbebaute Grundstück im Frankfurter Europaviertel, auf dem die Stadt Frankfurt ein Hochhaus mit Wohnnutzung vorgesehen hat. Die Wettbewerbsaufgabe sah vor, ein Wohnhochhaus mit einer Gebäudehöhe von rund 60 Metern zu entwerfen. Der Baubeginn soll in einem Jahr starten.
Der Entwurf von KSP Jürgen Engel Architekten konnte durch seine harmonische Verbindung von Sockelgebäude und Wohnhochhaus überzeugen. Während die Sockelbebauung C-förmig einen zentralen Garten umrahmt, entwickelt sich das Wohnhochhaus mit 19 Obergeschossen in die Höhe und staffelt sich dabei in Richtung Westen in mehreren Stufen zurück. Das Erscheinungsbild wird durch eine helle, gleichmäßig geglieder-te Fassade geprägt. Hochwertige und robuste Materialien tragen zu einer modernen, zeitlosen Fassadengestaltung bei.

Beurteilung durch das Preisgericht

In den großzügigen Abtreppungen nach Westen sieht das Preisgericht einen guten Lösungsansatz im Umgang mit der Abstandsflächenproblematik. Der Baukörper wirkt nicht „abgeschnitten“. Durch die Überleitung der Rücksprünge in großzügige Terrassen entwickelt das Haus einen eigenständigen Charakter und eine Selbstverständlichkeit.

Die Differenzierung des Baukörpers durch das vorgestellte Raster gibt dem Baukörper eine angenehme Tiefe sowie Plastizität, die schlussendlich ein elegantes Hochhaus entstehen lassen. Die unterschiedliche Ausformulierung vom Sockel- zum Hochhausbereich ist nach Osten, Süden und Westen gut gelöst. An der Nordfassade wäre die Trennung vom Sockel- und Hochhausbereich noch deutlicher auszuformulieren. Zudem sind in den Fassadenansichten die Bereiche der Erschließungskerne samt Treppenhäusern nicht ablesbar.

Das Eingangsfoyer weist eine sehr gute Zonierung und eine repräsentative Raumsituation auf. Eine Teilung in zwei getrennte Eingangsbereiche ist möglich. Direkte Zugänge zum Innenhof sind gegeben. Das Erdgeschoss ist als Hochparterre ausgebildet, wodurch eine sinnvolle Abgrenzung zum öffentlichen Straßenraum geschaffen wird.

Die Erschließung des gesamten Gebäudekomplexes durch zwei Erschließungskerne hat teilweise lange Erschließungsflure zur Konsequenz. Eine Adressierung zur Hattersheimer Straße ist nicht vorgesehen.

Die Gebäudestruktur weist eine klare Zonierung mit einem Kernbereich, der aus Erschließung und Nassräumen besteht, sowie angrenzenden Aufenthalts- und Schlafbereichen auf. Die Wohnungsgrundrisse weisen offen gestaltetet Grundrisse mit angemessenen Raumgrößen auf. Die Bäder sind i.d.R. als Wannenbad konzipiert und ausreichend groß dimensioniert. Die Küchen liegen im Bereich der Außenfassaden. Im Hochhausbereich sind nur wenige reine Nordwohnungen untergebracht, die sinnvoller Weise als kleine Studios mit einem Zimmer konzipiert sind. Fast alle Wohnungen verfügen über Loggien, die als Freibereich im Hochhausbereich positiv bewertet werden.

Insgesamt kann die Arbeit sowohl beim Städtebau als auch in seiner prägnanten Gestalt und in besonderer Weise bei dem vielfältigen, detailliert herausgearbeiteten und zudem qualitätsvollen Wohnungsangebot sehr überzeugen.