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Offener Wettbewerb | 05/2015

Neubau Gemeinschaftsschule

2. Preis

Preisgeld: 13.000 EUR

a+r Architekten

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Kuhn Decker GmbH & Co. KG

Brandschutzplanung

Klein+Usenbenz GmbH & Co. KG

Energieplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der neue Baustein im Schulcampus bindet Mensa und Realschule über eine Pergola zusammen und umfängt dreiseitig einen geschützten Pausenhof. Zur Westseite hin werden die ankommenden Fußwege aufgenommen und die Durchquerung von Nord nach Süd über eine Folge von Baumbestandenen Freiräumen begleitet. Diagonal dazu zur Südwestseite erfolgt der Zugangsbereich über einen Baumbestandenen Platz, der die Fahrräder aufnimmt. Die Pergola führt folgenrichtig zum Haupteingang, wobei das tiefe Vordach die Belichtungsqualität der angelagerten Räume mindert. Der sich durch zwei sich überschneidende Quadrate gebildete Baukörper lässt zur Gerbersruhstraße einen Lesegarten entstehen, der zwar ins Gelände eingeschnitten und geschützt liegt, jedoch vom Lärm des Straßenverkehrs betroffen sein wird. Im Inneren führen die beiden Lichthöfe und die mittig angeordneten Treppenanlagen zur einfachen Orientierung. Im EG verhindert die Lage der Treppe leider eine für Veranstaltungen ansonsten gut nutzbare Fläche, die sich mit der Cafeteria und den seitlichen Terrassenzugang räumlich angenehm entwickelt. Die geforderten funktionalen Anforderungen sind gut erfüllt, die Technikräume mit den größeren Lasten liegen im EG, die Verwaltung mit angrenzendem Lehrbereich dem Eingang zugehörig, im 1.OG die Naturwissenschaften und der Mehrzweckbereich, im 2. OG die beiden Cluster auf einer Ebene mit gleich guten Bedingungen. Der Lichthof versorgt die inneren Lernbereiche mit Tageslicht und bildet räumlich Aufweitungen von hoher Qualität aus.

Der Entwurf kommt durch umlaufende Balkone mit einer Treppenanlage aus, es stellt sich jedoch die Frage, ob sie in ihrer Dimensionierung alle Schülerströme aufzunehmen vermag. Die umlaufenden Balkone sind eine räumliche Aufwertung der Klassenräume, als zweite Raumschicht nehmen sie den Sonnenschutz auf und schützen die Fassade. Die baukörperliche Ausformulierung wird davon geprägt, es bildet sich eine gute Proportion und Gliederung in Sockel und 2-geschossiger Hauptkörper aus.

Der Entwurf liegt mit seinem wirtschaftlichen Kenndaten im mittleren Bereich, durch die umlaufenden Balkone wird zwar mehr Verkehrsfläche erzeugt, dafür ist das Innere relativ knapp organisiert.

Die vorgeschlagene Bauweise mit vorgefertigten Holzbau-Elementen auf massivem Sockel sind eine gute Grundlage für eine kurze Bauzeit und wenig Störung vor Ort.

Zusammenfassaden eine Entwurf, der sowohl städtebaulich in der Setzung des Baukörpers im Campus überzeugt, als auch im Inneren ein Ort der Kommunikation und Begegnung und eine gute Orientierung entstehen lässt.