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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2015

Umbau und bauliche Erweiterung der Moscherosch-Schule zur Gemeinschaftsschule mit Neugestaltung der Freianlagen

3. Preis

KohlmayerOberst Architekten

Architektur

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf für den Umbau und die Erweiterung der Moscherosch - Schule in Willstätt formuliert einen selbstbewussten klaren, städtebaulichen Baukörper mit rechteckigen Grundrissen. Die Erweiterungs¬bauten werden geschickt auf dem zur Verfügung stehenden Gelände situiert. Ein eingeschossiger Ge¬bäudetrakt im Norden und ein zweigeschossiger Ergänzungsbau im Süden. So kann das vorhandene Schulgebäude komplett erhalten werden.

Über einen nicht eindeutig definierten Aussenbereich im Norden gelangt man auf das Schulareal mit Mensa und Mediathek, die richtig zum öffentlichen Raum orientiert liegen, aber den dahinter liegenden Haupteingang zu Schule verdecken. So weiß die Eingangssituation nicht zu überzeugen.

Der so neu geschaffene Innenhof verbindet den Außen- mit dem Innenraum. Ein großzügiges und funk¬tional gut gelegenes Foyer/Aula verknüpft die gewünschten Funktionsbereiche Mensa und Musiksaal miteinander. Die Wege sind kurz und übersichtlich. Größe und Geometrie entsprechen den vielfältigen Nutzungsanforderungen.

Ein offenes und funktional gut organisiertes Erdgeschoß lädt den Besucher / respektive die Schüler zum Eintreten ein. Die Mediathek liegt direkt am Haupteingang und ist somit optimal erreichbar für Bürger und Schüler. Sie kann im Alltag auch unabhängig vom Schulbetrieb genutzt werden. In den weiteren Baukörpern folgen zunächst die Verwaltungs- und Lehrerzimmer im Bauteil B und anschließend die Fach¬klassen. Die räumlich, funktionale Abfolge ist schlüssig und gut gelöst. Die zentrale Vertikalerschließung wird erhalten und durch einen Aufzug ergänzt, der die behindertengerechte Erschließung gewährleistet. Die konstruktive Lösung und die Materialität der Innenräume erscheinen angemessen, wenn gleich die Ausbildung der Konstruktion sehr zurückhaltend bearbeitet wurde. Die klare, ruhige Fassadengliederung weiß zu überzeugen und ist konsequent aus den Innenräumen und dem Bestand abgeleitet.

Die Lerngruppenräume und Lernbüros sowie die Fachräume sind schlüssig organisiert und funktions¬gerecht verteilt, was sehr positiv bewertet wird. Sie sind über einen innenliegenden Erschließungsgang miteinander verknüpft. Dieser weitet sich zu gut dimensionierten Aufenthaltsbereichen für die Schüler. Der Lern- und Arbeitsbereich kann hier von Innen nach Außen erweitert werden. Über freie Fluchttrep¬pen gelangen die Schüler vom Obergeschoß direkt in den Außenbereich.

Die architektonische Gestalt wirkt der Aufgabe gegenüber angemessen, besonders in Bezug auf die städ¬tebaulichen Aspekte. Es handelt sich hier um eine insgesamt gute Arbeit mit überzeugenden innen- und außenräumlichen Qualitäten. Besonders überzeugend erscheint der zentrale Raum des „gemeinsamen Foyers“ als zukünftiger Kommunikationsmittelpunkt für ein lebendiges Gemeindeleben.

Schirme als Fahrraddächer führen in einfacher, spielerischer Form zur Schule – die strukturierte Vorfläche als Spielfläche ist inhaltlich jedoch mehr der Plangrafik geschuldet. Der Innenhof mit Baum erscheint mit einer Rasenfläche nicht angemessen robust genug für einen Schulhof und vermittelt so einen falschen Eindruck. Die Freianlagen führen optisch durch die Aula hindurch zur Kinzig – ein Schritt der auch auf der Westseite eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten lässt.

Die Erschließung zum Jugendzentrum ist im Gegensatz dazu nicht gelungen, sie entspricht dem heutigen Zustand und so zu kritisieren. Klar und konsequent ist die Anbindung zur Hanauerlandhalle gelungen.