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Einladungswettbewerb | 05/2015

Entwicklung des Areals der ehemaligen Gärtnerei Beiermeister

ein 1. Preis

Werkgemeinschaft HHK Plan GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser reagieren auf die westliche Ortsrandsituation von Kallenberg durch die Anlage von 3 gleichartigen Hofanlagen. Durch die Staffelung und räumliche Versetzung der Höfe ergibt sich zur Kelterstraße im Süden eine gegliederte Außenfront. Die städtebaulichen Übergänge zur kleinteilige Bestandsbebauung östlich der Kelterstraße kann durch die dort vorgesehenen Kopfbauten verträglich gelingen.

Durch die versetzte Anordnung der 3 Höfe werden von Osten ganz selbstverständlich Wege in die Quartiersmitte hereingeführt. Die 3 Höfe und die Nachbarschaft treffen sich in der Quartiersmitte. Von den 3 Innenhöfen könnte eine bessere Erreichbarkeit der Quartiersmitte angestrebt werden.

Die 3 gleichartigen Höfe führen zu einer städtebaullichen Ruhe. Das Konzept kann sich aber auch leicht einer größeren Individualisierung der Gestaltung öffnen.

Das Bestandsgebäude Kallenbergstraße 24/26 wird sowohl baulich/architektonisch als auch in den Freiraum zur Quartiersmitte gut einbezogen.

Die Quartiersmitte ist an der richtigen Stelle, den drei Quartieren zugeordnet, angelegt. Die drei Innenhöfe würden je nach späterer Belegung auch eine stärkere Privatisierung und Differenzierung ertragen. Die Durchwegung des Gesamtquartiers ist übersichtlich gelungen. Alle Treppenhäuser sind barrierefrei erreichbar. Die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge ist erfüllt. Die drei Tiefgaragen sind den drei Höfen klar zu¬geordnet und konstruktiv gut zu realisieren. Die drei Zufahrten teilen den Verkehr auf, auf Rampen kann weitgehend verzichtet werden. Die 15 Besucherstellplätze sind ohne Störung der Bestandsnachbarschaft im Quartier untergebracht. Die Architektur zu den Innenhöfen überzeugt durch eine klar strukturierte Schottenbauweise mit Ausbildung differenzierter Loggien und lebendiger Vielfalt. Die zwar versetzten, aber doch auch Längen zeigenden Fassaden zur Kelterstraße bieten das Potential für eine optimale städtebauliche Einbindung, können jedoch mit den horizontal ablesbaren Laubengängen und die Verwendung von großflächigen floralen Mustern auf mehrgeschossigen Glasfassaden nicht überzeugen.

Die Verteilung der Nutzungen entspricht den Randbedingungen des Standortes. Im Mietwohnungsbau können im vorgeschlagenem Umfang auch Maisonnettypen ein bereicherndes Angebot sein. Die Lärmschutzkonzeption ist durch die städtebauliche Abschiermung der Innenhöfe und Pufferräume als Wintergärten überzeugend gelöst.

Das vorgeschlagene Konzept verspricht langfristig nachhaltig zu sein durch konstruktive Klarheit und entwurfsimmanente Flexibilität. Es ist eine hohe Wirtschaftlichkeit zu erwarten, bei einem guten Verhältnis BRI/BGF Wohnen.

Das Konzept verträgt dabei auch eine modifizierte Anpassung an eventuell im Rahmen der Umsetzung sich ergebende geänderte Rahmenbedingungen.

Die U-Förmigen Häuser bieten einen sehr guten Schallschutz für die Innenhofbereiche, der Quartiersplatz und die dort angrenzenden Fassaden werden durch die großen Öffnungen zwischen den Gebäuden relativ hoch belastet.

Die Verfasser präsentieren einen insgesamt beachtlichen Beitrag, der mit sorgfältig detaillierten Hofanlagen differenzierte Wohnqualitäten verspricht, einen gut platzierten und gut nutzbaren öffentlichen Raum anbietet, aber im architektonischen Auftritt noch nicht voll überzeugt.