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Offener Wettbewerb | 05/2015

Arealentwicklung Unterdorf

4. Rang

häberli heinzer steiger

Architektur

Brogle Rüeger Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Siedlung ist aus elf vieleckigen, formal verwandten Baukörpern aufgebaut, die von oben nach unten immer grösser werden. Dies gilt sowohl für die Grundfläche wie auch für die Geschosszahl. Durch das Flachdach wird die Aussicht der hangseitig bestehenden Liegenschaften nur wenig eingeschränkt. Ein halbgeschossiger Versatz innerhalb der Baukörper zeichnet sich auch in der Dachfläche ab und gliedert die teilweise massigen Baukörper.

Die Siedlung ist aus drei verschiedenen Haustypen aufgebaut. Die grossen Mehrfamilienhäuser auf der Talseite sind als Vierspänner ausgebildet, die mittleren Mehrfamilienhäuser als Zweispänner und die zuoberst gelegenen Bauten sind Doppel-Einfamilienhäuser. Mittels einer vieleckigen Umrissgestaltung der Baukörper wird versucht, alle Wohnungen attraktiv zu belichten und den Wohnungen jeweils eine dreiseitige Exposition zu verleihen. Dies gelingt mehrheitlich, jedoch sind bei den Vierspännern nordwestlich angeordnete Wohnungen vorgesehen, die eher schlecht belichtet sind, dies nicht zuletzt wegen der knappen Gebäudeabstände.

Die Wohnungen weisen insgesamt gut funktionierende und angemessen grosse Grundrisse auf. Über die gestaltung werden im derzeitigen Projektierungsstand keine Aussagen gemacht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Siedlung aufgrund der eigenwilligen Grundrissgeometrie der Baukörper ein einheitliches Erscheinungsbild haben wird. Insbesondere werden auch die grossen Baukörper entlang der Buchenstrasse durch einen versatz in einer ortsüblichen Massstäblichkeit gegliedert.

Die Erschliessung für den motorisierten Verkehr erfolgt mit einer nordseitigen Strassenführung ab der Buchenstrasse. Es werden zwei Tiefgaragen erschlossen, die jeweils zwischen zwei Gebäudezeilen angeordnet sind und somit erlauben, sämtliche Gebäude direkt zu erschliessen. Die Besucherparkplätze sind mehrheitlich entlang der Buchenstrasse angeordnet, einige wenige befinden sich auch in der Mitte der Siedlung. Das Wegnetz für die Fussgänger durch die Siedlung ist funktional ausgebildet. Es gliedert die Überbauung mit einem parzellenähnlichen Raster und wirkt damit sehr schematisch.

Die Freiraumgestaltung ist sehr zurückhaltend. Die Baukörper sollen so wirken, als wären sie in die bestehende Wiese eingepflanzt worden. Lediglich am Südrand der Überbauung ist – recht dezentral – ein Spielplatz und Aufenthaltsplatz vorgesehen. Durch die Kompaktheit der Siedlung wird für den Schlittelhang eine genügend grosse Fläche bereitgestellt, welche auf einen parkähnlich gestalteten Aufenthaltsraum mit offengelegtem Bach zuläuft.

Planungsrechtlich wäre die Überbauung problemlos realisierbar und durch die zwei Tiefgaragen auch gut etappierbar. Allerdings müsste im Sinne eines problemlosen Baufortschritts die vorgeschlagene Etappenreihenfolge umgekehrt werden, d.h. zuerst müsste der obere Siedlungsteil erstellt werden.

Der Vorschlag wird vielen Anforderungen gerecht. Insbesondere entstehen auch gut vermarktbare Wohneinheiten. Die architektonisch interessanten und durchdachten Baukörper mögen jedoch in ihrer vorgeschlagenen dichten Setzung nicht vollends zu überzeugen.