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Offener Wettbewerb | 05/2015

Arealentwicklung Unterdorf

5. Rang

Mirlo Urbano Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Projekt Maulwurf beherbergen sechs Grossvolumen und zwei kleinere Gebäude sehr effizient insgesamt 87 Wohneinheiten. Die Komposition wirkt in Modell und Schwarzplan zwar entspannt, wird jedoch vor Ort als zu massig empfunden.

Die grossen länglichen Gebäude steigen von der Buchenstrasse in Richtung Kirche nach Südwesten an. Ihre Hauptausrichtung Südost/Nordwest ist angelehnt an verschiedene bestehende Zeilen im Dorf und der Umgebung. Die Grossvolumen passen sich durch durch ihre Gliederung in Segmente (mehrere Giebeldächer und Grundrissversätze) in die gewachsene Struktur und bauliche Umgebung ein. Die Gebäude im Nordosten und Südwesten nehmen – nicht ohne Probleme – die geometrische Ausrichtung der unmittelbar angrenzenden zeitgenössischen Strukturen auf.

Die vorgeschlagenen Formen sind identitätsstiftend und versuchen sich radikal an die Situation anzupassen. Ihre Gestaltung soll sich an den regional typischen Holzhäusern orientieren und sie gleichzeitig hinsichtlich der heutigen Anforderungen an Balkone transformieren. Wie die Verfassern es wörtlich beschreiben: «Die Horizontalität der vorgesetzten Balkonschicht wird durch eine flächig vertikal gegliederte und bis unter den First geführte Membrane gebrochen.»

Die Grundrisse orientieren sich an den Zielgruppen Familien und Kleinhaushalte. Der Zweispännertyp ist konventionell in drei Schichten aufgebaut: nach Süden/ Südosten befinden sich die Wohnzimmer, die Badzimmer befinden sich mittig im Volumen und die Schlafzimmer sind nach Nordwest orientiert. Die zwei typologisch gleichen kleinen Volumina sind Ost-West-orientiert. Die Grenzen der gewählten Typologie zeigen sich bei den Einspännern: grosse Wohnungen, die sich jeweils zwischen zwei Treppenhäusern aufspannen.

Der Zugang in die Garage erfolgt ab der Buchenstrasse effizient und direkt unter dem südlichsten Volumen. Die Gesamtanlage bleibt autofrei – eine grosse Qualität für die ganze Überbauung. Die Notzufahrten sowie der Umzugstransport erfolgen über die angrenzenden Quartierstrassen.

Die Qualität des Freiraumkonzepts hinsichtlich der Nutzung und Gestaltung zeichnet sich durch eine siedlungsinterne Begegnungszone mit Gewerbe und halböffentlichen Nutzungen aus, die alle Grossvolumen verbindet. Sie soll in der Fortsetzung der Unterdorfstrasse Raum für Begegnung und Spiel anbieten. Von hier ist es möglich, alle Treppenhäuser entweder direkt oder durch die parkähnliche Anlage zu Fuss zu erreichen. Unmittelbar darunter, in der Garage, wird dasselbe Muster für die unterirdische Verbindungen wiederholt. Diese Verbindungen im Untergeschoss sind im Schnitt funktional nicht gut gelöst. Bei den kleinen Volumina fehlen sie ganz. Es wird bezweifelt, dass dieses Problem nachträglich korrigiert werden könnte.

Der Schlittelhang ist intelligent verlegt und ohne Zwang in das Freiraumkonzept integriert. Gleichzeitig lädt die offene städtebauliche Gestaltung alle Dorfbewohner ein, diesen weiterhin zu nutzen – dank dem direkten Anschluss an die Begegnungszone ein Gewinn für die Allgemeinheit.

Die Siedlung, in der Nutzung als Einheit gedacht, lässt sich zwar in der Erstellung etappieren, aber nicht separat vermarkten hinsichtlich der unterschiedlichen Bedürfnisse von Wohneigentum und genossenschaftlichem Wohnungsbau.

Das Wohnungsangebot ermöglicht gemischte Wohnformen und schafft dank der Grossvolumina und effizienter Position der Garage ökologischen und preisgünstigen Wohnraum.