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6. Rang 7 / 7

Offener Wettbewerb | 05/2015

Arealentwicklung Unterdorf

7. Rang

Niggli + Zbinden Architekten

Architektur

Pauli I Stricker Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept der Überbauung ist äusserst klar und auf den ersten Blick ersichtlich. Das Konzept greift zurück auf klassische Siedlungsformen der frühen Moderne, die Referenz wird auch im Kennwort «Bernoulli» angesprochen. Im Schwarzplan hebt sich die von langen Baukörpern geprägte Struktur deutlich von ihrer Umgebung ab.

Bei der Einpassung der Siedlung im Gelände stösst das gewählte Konzept allerdings an seine Grenzen. Es wird nicht auf die unregelmässige verlaufende Hangneigung reagiert, wodurch die Stirnseiten der nördlichen Baukörper eineinhalb Geschosse höher aus dem Gelände ragen als die übrigen. Eine subtilere Reaktion auf die vorhandene Topographie ist kaum möglich.

Die Gestaltung der Baukörper ist klar und schnörkellos. Sie macht keinen Versuch, an regionale oder ortsübliche Bauformen anzuknüpfen. Nur formal äusserst reduzierte Dachgauben gliedern die prismatischen Satteldachhäuser.

Die Wohnungsgrundrisse sind ebenfalls einfach und klar gegliedert: es handelt sich um Ost-West-Typen mit einer Mittelzone für Nasszellen und Eingangsbereich. Alle Schlafräume sind ostseitig angeordnet, die Raumgruppen für Wohnen, Essen sowie die Loggias westseitig. In sechs von sieben Häusern werden ausschliesslich Maisonettewohnungen vorgeschlagen, nur in einem Haus sind Geschosswohnungen zu finden. Dies führt zu einem Wohnungsmix mit mehrheitlich grossen Wohnungen mit 3 ½ bis sogar 6 ½ Zimmern. Von den 69 Wohnungen sind lediglich sechs als 2 ½ Zimmer-Wohnungen oder Studios vorgesehen. Interessant ist der Vorschlag, die Loggias mit einer verschiebbaren Befensterung als «Jahreszeitenzimmer» auszubilden. Aufgrund der relativ grossen Gebäudeabstände ist für alle Wohnungen eine gute Besonnung zu erwarten.

Die Erschliessung für den Fussgänger erfolgt über einen geraden Weg, der einem Rückgrat gleich von unten nach oben durch die Siedlung führt. Dasselbe Prinzip wird auch für den Autoverkehr der Bewohner angewandt, diesmal unterirdisch. Damit alle Häuser direkten Anschluss an eine Tiefgarage haben, entstehen relativ lange unterirdische Verkehrswege. Das unterirdische Fahrweg- und Garagennetz ist sehr aufwendig.

Die zentralen Besucherparkplätze sind über eine getrennte Einfahrt von der Buchenstrasse her zu erreichen und weisen eine grosse Distanz zu den höhergelegenen Wohnbauten auf.

Die Aussenräume sind zurückhaltend gestaltet, die Siedlung ist einfach in die Hangwiese eingepflanzt. Einzelne Bäume markieren die Abgänge der Hauszugänge vom zentralen Weg. Die Zugangswege sind funktional geführt. Im nördlichen Teil des Grundstücks ist ein grosszügiger Bereich für die geforderte Schlittelpiste ausgespart und auch die Versickerungsfläche ist so weit unten angeordnet, dass sie den Schlittelbetrieb zulässt. Die Anforderungen die planungsrechtliche Umsetzbarkeit und die Etappierbarkeit sind erfüllt.

Insgesamt besticht das Projekt durch seine Klarheit, welcher aber auch die Möglichkeit geopfert wurde, spezifisch auf den Ort zu reagieren.
6. Rang 7 / 7