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Offener Wettbewerb | 01/2007

Städtebaulicher Ideenwettbewerb Bruderhausgelände - neue Stadthalle

Ankauf

raumspielkunst

Architektur

WEZEL ARCHITEKTUR Christoph Wezel

Architektur

Erläuterungstext

Die Arbeit wurde als Henninger / Schmid / Wezel bearbeitet.

Situation/Analyse:
Das Bruderhausgelände fungiert in seiner Lage als Dreh- und Knotenpunkt zwischen Innenstadt, der Tübinger Vorstadt und dem Volkspark via Landes-gartenschau. Es wird umsäumt von stark frequentierten Straßenzügen, die das Gelände von den umliegenden Stadtgebieten isolieren. Das „Krankenhäusle“ im Gebiet erinnert als bestehender Zeitzeuge an die Geschichte des Ortes.

Idee:
Die Fläche steht im direkten Bezug zur historischen Altstadt. Deswegen soll
eine grüne Ebene geschaffen werden, die als Spielwiese eine „neue Mitte“ im Reutlinger Stadtgefüge bildet und durch ihren landschaftlichen Charakter nicht konkurierend wirkt. Im Gegensatz dazu steht der Wunsch, dem
eher grossformatigen Umfeld eine urbane Kante entgegenzustellen.

Umsetzung:
Die Fläche des Bruderhausgländes wird an Ihren Ecken gehoben und erfährt somit eine Deformation. Sie faltet sich auf und lässt zwei Seiten entstehen.

Die Untere steht im Dialog zur Vorstadt und reagiert mittels der zugeführten Funktionen auf den vielbefahrenen Strassenraum. Die neue Stadthalle, Hotel und öffentliche Parkierungsflächen werden jeweils an den Eckpunkten platziert und bilden mit der auskragenden Dachfläche ein urbanes Ensemble. Die Folge unterschiedlicher Fassaden greift vorhandene Kanten und Gebäudehöhen
auf und reagiert somit jeweils auf die vorhandene Situation.

Die Obere wird bepflanzt und gliedert sich in drei Hochpunkte mit Panoramen über die Echaz hinaus bis hin zum nächst gelegenen Naturraum, der Schwäbischen Alb. Die Hügel fließen zur Mitte hin in Richtung Altstadt und bilden ein natürliches Theater. Die gemeinsame Mitte bietet Raum für Künstler, Veranstaltungen oder freie Installationen. Gleichzeitig verbindet ein Wegenetz alle wichtigen Richtungen und sorgt damit für regen Besucheraustausch.

Mit der grünen Mitte erhält die Stadt Reutlingen ein alternatives Zentrum,
eine Hemisphäre mit eigener Identität, als generationsübergreifender Begegnungsort, im starken Kontrast zum historisch gewachsenen Kern.

Beurteilung durch das Preisgericht

111 Stadtplaner, Architekten und Landschaftsarchitekten haben sich an dem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligt und ihre Pläne und Modelle für die Neuordnung des Bruderhausgeländes vorgelegt. Es ging bei diesem Wettbewerb noch nicht um die konkrete Architektur der Stadthalle, wie sie genau aussehen soll, sondern darum, wo auf dem Bruderhausgelände die Stadthalle stehen soll, wo mögliche Erweiterungen wie ein Hotel platziert werden können. Ebenso galt es die nicht einfachen Fragen zu klären, wie das historische Krankenhäusle in das Gesamtkonzept eingebunden werden kann, welche Rolle die Echaz spielt, wie Open-Air-Flächen gestaltet werden und wie sich das Ganze sinnvoll mit der Altstadt und den anderen angrenzenden Stadtvierteln verbinden lässt.

Das Preisgericht, besetzt mit renommierten Fachleuten aus Architektur, Landschafts- und Städteplanung sowie Vertretern der Gemeinderatsfraktionen und der Oberbürgermeisterin, hat zwei Tage lang intensiv die vorgelegten Entwürfe diskutiert und die besten Arbeiten ausgewählt.
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