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Einstufiger, begrenzt offener Realisierungswettbewerb | 12/2006

Planung eines ergänzenden Neubaus für die Eugen-Neter-Schule

Plan 1

Plan 1

5. Preis

pier7architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Verorten
Das Gelände der Eugen-Neter-Schule besitzt durch seine Insellage auf der Waldlichtung eine besondere Bedeutung und Qualität. Die baulichen und freiraumplanerischen Ergänzungen unterstreichen diese Insellage. Alt- und Neubau sitzen als Solitäre auf der Lichtung, mit einer bewussten Distanz zum Waldrand.
Wege-, Spiel- und Aufenhaltsflächen, von Bäumen überstellt, bilden eine vermittelnde Grundtextur.

Vernetzen
Über attraktive Wege- und Platzbeziehung wird das Gebäude erschlossen und mit der Umgebung verbunden. Die einladende Eingangssituation wird eindeutig durch den aufgeweiteten Vorplatz und den Neubau definiert. Die Fusswegbeziehungen werden grosszügig und offen gestaltet, mit qualitativ hochwertigen Sichtbeziehungen und Aufenthaltsqualitäten.

Freiraum
Ziel der Freiraumgestaltung ist die überzeugende Einbindung des grünen Binnenraumes in den Schulalltag, sowie die Inszenierung von Orten mit ausgeprägter Aufenthalts- und Lernqualität.
Der multifunktionale Schulhof ist grösstenteils begrünt. Vereinzelt eingebrachte Bandstrukturen aus unterschiedlichem Wegebaumaterialen (z.B. Natursteinpflaster, Kiesel; Keramikbruch) lockern die Fläche auf, schaffen Verbindungen und ermöglichen den Kindern selbst bestimmte Spiele und interessante Pausen- und Lernaktivitäten. Einzelne Grossbäume dienen als Schattenspender.
Der Spiel- und Lerngarten wird funktional abgegrenzt mittels einer Arrondierung aus geschnittenen Heckenstrukturen, mit „Fenstern“ als Ein- und Ausblickmöglichkeit bzw. später durch die geplante Erweiterung.
Eine extensive Dachbegrünung der geplanten Gebäude wird unter anderem für eine verbesserte Regenrückhaltung vorgesehen. Die Oberflächenwasser von den Gründächern und befestigten Flächen der Schule werden sichtbar in Rinnen/ Mulden zu Zisternen bzw. der Retentionsfläche geleitet. Dieses Wasser kann zur Bewässerung der Grünflächen eingesetzt werden. Ein kindesgemässes Verständnis von natürlichen Abläufen wird dabei gefördert, sowie ein verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen spielerisch eingesetzt.

Durchlässigkeit
Vielfältige Sicht- und Wegeverbindungen verbinden den äusseren Teil der Waldlichtung mit dem grünen Binnenraum der Schule. Die dem Gebäude zugeschalteten Frei-, Sport- und Funktionsflächen bilden miteinander verbundene, durchwegbare Freiraumbezüge.

Gebäude
Der Neubau der Eugen-Neter-Schule verbindet auf kurzem Wege die bestehende Verwaltung und die Mensa über den vorgelagerten überdachten Weg im Aussenbereich, sowie über die Innere Strasse. Der Neubauriegel nimmt die Unter- und Mittelstufe auf. Die Oberstufe im Werkstattgebäude wird um die erforderlichen Klassenräume erweitert, gleichzeitig schliesst hier die geplante, zukünftige Erweiterung an.
Ankommend vom Alten Frankfurter Weg führt der Weg direkt zum Vorplatz der neuen Eingangshalle. Der Eingangshalle zugeordnet ist das Beratungszentrum. Die zuschaltbaren Musikräume dienen als Erweiterungsmöglichkeit der Eingangshalle für Veranstaltungen und Feste. Im direkten Anschluss folgt die Innere Strasse, einzelne Klassenräume mit zugeschalteten Therapieräumen werden als Raumgruppen zusammengefasst. Jeder Raumgruppe ist flurseitig ein Freiraum zugeordnet, der auch den direkten Übergang in den Aussenraum ermöglicht. Gleichzeitig dient er der natürlichen Belichtung der Inneren Strasse. Die Struktur ermöglicht eine leichte Orientierung im Gebäude und bietet über die flexible Grundstruktur leicht die Möglichkeit zur Anpassung an zukünftige Anforderungen.
Der Neubau ist insgesamt eingeschossig und durchgehend barrierefrei angelegt.
Zu den Aussenräumen öffnet sich der Bau über seine Einschnitte in die vorgelagerten, differenziert angelegten Grünräume.
Der Neubau ist in einem hohen Masse transparent gestaltet und bezieht den naturnahen Grünraum in das Gebäude ein.
Entsprechend dem Raumprogramm verteilen sich die Nutzungen auf das Gebäude. Alle Räume sind konsequent zu den Freiflächen und den Innenhöfen orientiert. Das Gesamtgebäude verzahnt sich systematisch mit der Umgebung.

Konstruktion / Material
Das Gebäude ist als Stahlbetonkonstruktion mit tragenden und aussteifenden Wandscheiben geplant. Die Decken werden als sichtbare, thermisch aktivierbare 20 cm starke Flachdecken ausgeführt. Akustikelemente befinden sich in den Seitenwänden.
Die Eingangsbereiche sowie das gesamte Gebäude werden barrierefrei erschlossen. Die Fenster sind als Alu- Holz- / Glaskonstruktion feststehend und als Öffnungs- bzw. Schiebeflügel gedacht, dabei wird der Verglasungsanteil zielgerichtet eingesetzt und immer wieder durch geschlossene Sandwichelemente, Lüftungsklappen (Nachtspülung) und den Fassadenkollektor, für die Lüftung ergänzt. Der Sonneschutz ist zum Grossteil als feststehende Verschattung geplant oder wird von den vorgelagerten Bäumen verschattet. Die geschlossenen Fassadenelemente werden mit eingefärbten Glasfaserbetonelementen bekleidet.
Die Südverglasung im Oberlicht bietet auch für die nordorientierten Räume direkte Sonneneinstrahlung, vorgelagert ist ein lichtlenkender Sonnenschutz. Im Inneren werden naturbelassene Materialien eingesetzt. Eingefärbter Beton für die Konstruktion, Holzverkleidungen für die Wandoberflächen, Linoleum für den Boden (Fussbodenheizung) bzw. eingefärbter Hartstoffestrich, alle mit differenzierten Oberflächenbeschaffenheiten, die sollen die sinnliche Wahrnehmung (haptische Qualitäten, taktile Reize) des Gebäudes verstärken. Für die Dachflächen wird eine extensive Begründung vorgesehen.
Plan 2

Plan 2

Modell

Modell