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Offener Wettbewerb | 05/2015

Arealentwicklung Unterdorf

Schwarzplan

Schwarzplan

3. Rang

Krayer & Smolenicky Architekten

Architektur

Alexander Schmid Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

PREPO Projektentwicklung & Projektorganisation

Projektsteuerung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Spy reagiert auf die Gegebenheiten des Ortes mit einem beeindruckenden Bebauungsvorschlag. An der Buchenstrasse werden drei Mehrfamilienhäuser vorgetragen, die sich um einen gemeinschaftlichen Platz situieren. Dieses Bebauungsmuster weist durch die Dichte und den gestalteten Freiraum eine gewisse Urbanität auf. Am oberen Hang werden im Anschluss an die bestehende Einfamilienhaus-Siedlung entspre- chend kleinkörnige Wohnstrukturen in Form von zusammengebauten Einfamilienhäusern angeboten. Dieser Mix von Eigentum und Wohnen zur Miete überzeugt auch ortsbaulich in der Baumassenverteilung. Das Ziel des Ideenwettbewerbs, preisgünstigen Wohnungsbau zu realisieren, könnte im Unterdorf erreichbar sein, weil die 16 Einfamilienhäuser dazu beitragen, den Bodenpreis am Hangende tief zu halten.

Es wird ein guter Übergang von der unteren dichteren Bebauung zu den Einfamilienhaus-Gruppen geschaffen. Der abgewinkelte Gebäudeschenkel bildet jeweils den Übergang zur kleinkörnigen oberen Bebauung. An der Buchenstrasse werden zwei dreigeschossige Baukörper mit Attikageschossen situiert. Kritisiert wird die Gebäudefront, die durch die Wohnhäuser entsteht. Der durch die drei Wohnbaukörper gebildete, gut gestaltete Innenhof öffnet sich nach Südwesten in Richtung Dorfmitte von Speicher. Er trägt viel bei zur Identität des neuen Quartiers im Unterdorf.
Die zu kleinen Gruppen zusammengebauten Einfamilienhäuser weisen eine gut zonierte Eingangs- und private Gartenseite auf. Die 4 1⁄2- und 5 1⁄2-Zimmergrösse der Einfamilienhäuser resultiert aus den gut 130 m2 beziehungsweise 160 m2 Wohnfläche und könnte den Marktverhältnissen in Speicher entsprechen. Die Wohnungsgrössen in den Häusern an der Buchenstrasse sind eher knapp bemessen, tragen aber zum preis- günstigen Wohnen bei. Für Wohngemeinschaften und Patchworkfamilien werden entsprechend grosse und anders gestaltete Wohnungen vorgetragen. Der Wohnungsmix in den drei Baukörpern und die 16 Einfamilienhäuser sind gut auf die Verhältnisse von Speicher ausgerichtet. Kritisiert werden einige nicht gut besonnte Wohnungen. Die unterschiedlichen Baukörper sind gut aufeinander abgestimmt und weisen einen eigenständigen Ausdruck auf. Die Fassaden sind nur teilweise in den Perspektiven und schematisch in der Gesamtansicht im Längsschnitt sichtbar. Trotzdem kann man die Absicht erkennen, wie sie aus den jeweiligen Baukörpern heraus entwickelt worden sind.

Es wird ein zweckmässiges, fein abgestimmtes Verkehrsnetz angeboten, das an die vorhandenen Strassen und Wege anknüpft. Die sechs Einfamilienhaus-Gruppen werden über eine autofreie Spielstrasse erschlossen, die diagonal im Hang situiert ist und am Umschlagplatz endet – sie dient aber lediglich der Anlieferung. Für die Fahrzeuge wird die Tiefgarage benutzt, ein Treppenaufgang, der zur Spielstrasse führt, stellt
den Zugang dar. Die Erschliessung der Einfamilienhäuser über den «Treppenweg» ist kritisch – es kommen Fragen der Erreichbarkeit der Einfamilienhäuser und nach der Unterbringung der vielen Fahrräder auf, die pro Haus anfallen. Die höhenversetzte Tiefgarage wird zu Beginn des neuen Quartiers von der Buchenstrasse her gut erschlossen. Aus der Tiefgarage sind folgerichtig alle Wohnhäuser um den Hof zugänglich. Bemängelt wird, dass die Spielstrasse über der äusseren Ecke der höher gelegenen Tiefgarage liegt. Die Etappierung der Wohnanlage ist sehr schwierig.

Zum Freiraum werden gute Ideen gezeigt, sowohl zum privaten Wohnen im Einfamilienhaus, aber vor allem zum dichteren Wohnen an der Buchenstrasse. Ge- staltungsvorschläge für den Gemeinschaftshof und die Bachlandschaft an der Buchenstrasse zeigen schöne Möglichkeiten auf, wo sich zukünftiges Leben im dicht bebauten Quartier abspielen könnte.

Bezüglich der Wirtschaftlichkeit, Ausnützung und Anzahl der Wohnungen befindet sich «Spy» im guten Durchschnitt der eingereichten Projekte. Es kann von einem wirtschaftlichen und realisierbaren Projekt gesprochen werden. Auch das Angebot der verschiedenen Wohnformen und der Spielraum für andere Grundriss-Gestaltungen überzeugt.

Das Projekt Spy zeigt einen gut durchmischten Quartiervorschlag für «preisgünstiges Wohnen». Abgesehen von den erwähnten Kritikpunkten werden auf der Stufe Ideenwettbewerb gute Vorschläge auf vielen Bearbeitungsebenen gezeigt. Vor allem überzeugt der gute Mix unterschiedlicher Wohnungsarten und die damit verbundene Volumenverteilung am Hang im Unterdorf von Speicher.
Situation, Referenzbilder

Situation, Referenzbilder

Wohnungstypen

Wohnungstypen

Grundrisse

Grundrisse