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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2015

Neubau Sport Campus der TUM im Olympiapark

Lageplan

Lageplan

Teilnahme

heinlewischer

Architektur

DÄRR LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

CAMPUS IM OLYMPIAPARK MÜNCHEN

Zielsetzung des Wettbewerbs ist die Bewahrung und die Fortschreibung der ursprünglichen Komposition von Landschaft und Architektur durch qualitätsvolle, zeitgenössische Neubauten und Freianlagen. Unter dieser Prämisse haben wir eine dem Ort entsprechende Lösung, der Integration von Gebäude und Außensportflächen in den Parkraum, entwickelt. Ziel dabei ist es, den vorhandenen Bau der BFTS in das System des Neubaus einzubinden und die Öffentlichkeit näher an das Geschehen der Fakultät heranzuziehen. Die Verzahnung aus Hallen- und Institutsbauten, welche das Motto „Integration von Forschung und Lehre in einer Einheit“ ermöglicht, lässt Raum für eine starke Durchgrünung des Gebäudekomplexes. Die umgebende Parklandschaft fließt in Form eines öffentlich begehbaren, grünen Freiraums über den Gebäudekomplex hinweg, in die weitläufigen Außensportflächen hinein. Die freie Baumstruktur der Parkanlage ordnet sich dem historischen Prinzip folgend in Baumreihen und Baumhaine und begleitet die Außensportflächen.
Das Entree zwischen dem Neubaukomplex und der historischen Parklandschaft bildet eine großzügige, öffentlich gewidmete Spange des informelles Spiels und der Bewegung. An die Gestalt der Parkstruktur angelehnt, entwickelt sich ein wellenförmiges Profil unterschiedlicher Materialität, welches Raum für die Begegnung von Profis und Freizeitsportlern eröffnet, um sich zu messen bzw. sich gegenseitig zu motivieren. Eine Rampe, welche sich entlang der östlichen gelegenen Sporthallen aus der Erdgeschossebene in das erste Obergeschoss entwickelt, begünstigt die Verknüpfung zwischen Öffentlichkeit und Fakultät. Die Rampe mündet auf dem Campusplatz. Von hier aus werden weitere Einblicke in das Wissenschaftszentrum gewährt.
Im Inneren der Gebäudestruktur bilden sich Höfe aus, welche vier wichtige Themenfelder des Sports und des 4F-circle-Prinzips gestalterisch umsetzen: Kraft, Regeneration, Mobilisation und Koordination. Ein Wechsel aus aktiven Bereichen und Entspannungszonen wird ausgebildet.
Der nördliche Hof [Hof 1] ist der gemeinsamen Nutzung von Besuchern und Studierenden gewidmet. Ein 4F-Circle ermöglicht das gemeinsame trainieren von Profis und Laien. Die Sportfakultät öffnet sich in diesem Bereich gegenüber Besuchern und Anwohnern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Laien und Forschungszentrum; eine Betreuung von Laien durch die Institute wäre in diesem Bereich denkbar. Die Höfe 2 bis 4 stehen hingegen ausschließlich Studierenden und Mitarbeitern zur Verfügung.
Der zweite Hof bildet ein kleines, inneres Zentrum der Regeneration. Eine Kiesfläche durchzogen von Wiesenstrukturen wird mittels einer großzügigen Schaukelkonstruktion gestaltet und lädt zum Verweilen und Entspannen ein.
Die Gestaltung des dritten Hofes lehnt sich an den Sprintkorridor der westlichen Halle an und bildet eine Mobilitätszone unterschiedlicher Materialitäten und Höhenstaffelungen.
Der vierte Hof interpretiert das Thema Tanz und Koordination in Form von Tanzschwüngen und Bewegungsabläufen, welche sich auf der Belagsfläche abbilden und die Fantasie der Sportler und Mitarbeiter anregen sollen.
Der südliche Hof bildet gemeinsam mit dem Hauptplatz auf dem ersten Obergeschoss den öffentlichen Raum und definiert den Treffpunkt von Studierenden und der Öffentlichkeit. Hauptthema ist hier das Ankommen von Student, Mitarbeiter, Besucher und Nutzer. Der Fahrradfahrer und Fußgänger kommt durch den Park aus Richtung Nord, Ost und Süd und erreicht den Hauptplatz über großzügige Stege, welche mittels Tartan gestaltet sind, und somit das Thema Sport in den Außenraum trägt. Die PKW-Fahrer erreichen den Sportkomplex über den Georg-Brauchle-Ring aus Richtung Süd. An den bestehenden Damm schmiegt sich eine erdüberdeckte Tiefgarage mit 235 Stellplätzen. Der Nutzer der Fakultät wird über die Nord-Süd-Achse auf kurzem Wege auf den Campusplatz geführt. Der Nutzer kann direkt in den Gebäudekomplex aus Richtung West eintreten oder über eine Rampe südliches des Foyers barrierefrei auf das erste Obergeschoss gelangen.
Die Außensportflächen orientieren sich sowohl an dem Neubau der Sporthallen als auch an der zentralen Nord-Süd-Achse, die den Sportkomplex im Süden mit der Vereinssportanlage im Norden verbindet. So entsteht eine ruhige Außenraumgestaltung, die vorhandene Struktur in sich integriert. Zentrale Sporteinheiten, welche in enger Verbindung zwischen der Hallennutzung und der Außenraumnutzung stehen, orientieren sich westlich des Neubaukomplexes; so zum Beispiel die Kletter- und Boulderanlage sowie der multifunktionale Hartplatz. Diese Außensportflächen bilden die erste Nord-Süd-Spange und ermöglichen aufgrund ihrer kompakten Flächenmaße eine gute Durchlässigkeit in Richtung West. Die Leichtathletik-Anlage rückt aufgrund besserer Erreichbarkeit und Anbindung ins Zentrum des Planungsraumes und bildet gemeinsam mit dem Leichtathletik-Mehrkampfplatz und dem B-Platz die zweite Nord-Süd-Spange. Den Abschluss bildet die dritte Spange, welches vorhandene Rasenplätze und neue Kunstrasenplätze in sich integriert.
Verbunden durch die Hauptachse Nord-Süd entwickelt sich nördlich des Planungsraumes der Sportbereich des Vereinssports. Zwischen der südlich gelegenen Driving-Ranch und den Tennis-, Volleyball- und Kunstrasenplätzen im Norden, gestaltet sich eine zentrale Freifläche, die das Vereinsporthaus sowie eine großzügige Platzfläche integriert. Der nördlich gelegene Park-and-ride-Parkplatz wird zu Gunsten des Vereinssports um 20 Stellplätze in östliche Richtung erweitert. Die U-Bahn-Haltestelle Oberwiesenfeld erhält eine angemessene Außenraumgestaltung orientiert an der rasterförmigen Platzgestaltung des U-Bahnhofes Olympiazentrum.

Großzügige, barrierefreie Begegnungszonen von Besuchern und Studierenden lassen den Begriff Campus intensiv aufleben. Die Verzahnung von Wissenschaft, Sport und Öffentlichkeit ermöglicht den Instituten die Öffnung nach außen. Wissenschaftliche Entwicklungen können mit interessierten Breitensportlern ausgetauscht und ggf. weiterentwickelt werden.