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Einladungswettbewerb | 05/2015

Wohnbebauung „Zähringer Hof“

Anerkennung

Preisgeld: 4.500 EUR

Braun + Müller Architekten BDA

Architektur

w+p Landschaften

Landschaftsarchitektur

Gebr. Stumpp Bauunternehmung

Bauunternehmen

Erläuterungstext

Situation
Der Stadtteil Petershausen und im besonderen das nähere Umfeld des Projekts ist durch die klassische Zeilenbauweise der 50-er Jahre geprägt. Die Wollmatinger Strasse im Norden des Areals bildet eine wesentliche Verkehrsachse. Nach Süden fällt das Gelände um über ein Geschoss. Die Neubebauung soll eine typologische Antwort auf das Umfeld und die Topographie des Ortes entwickeln.

Städtebau
Entlang der Wollmatinger Strasse bildet ein Ensemble aus linearem Baukörper und vertikalem Akzent an der Einmündung Gottfried-Keller-Strasse einen differenzierten Raumabschluss. Der überhöhte Baukörper ist Teil
einer Perlenkette von eingestreuten Hochpunkten entlang der Wollmatinger Strasse und bildet den Übergang
zur wechselnden Körnung in Richtung Seerheincenter. Die drei west- / ostorientierten Baukörper im Süden des Geländes knüpfen an die Zeilenstruktur der Nachbarschaft an.

Architektur
Es entstehen insgesamt 89 geförderte Wohnungen. Diese entsprechen sowohl den vorgeschriebenen Grössen
als auch dem angestrebten Wohnungsmix. Alle Wohnungen sind barrierefrei erreichbar und direkt mit dem Untergeschoss verbunden. In jeder Wohneinheit wird eine Loggia angeboten, die als grünes Zimmer Innen- und Aussenraum miteinander vernetzt. Alle erdgeschossigen Wohnungen verfügen über einen ebenengleichen Zugang zu den Aussenbereichen. Die beiden Gebäude an der Wollmatinger Strasse werden über einen gemeinsamen lärmgeschützten Eingangshof erschlossen. Das höhere Bauwerk ist als Dreibund organisiert und beinhaltet in
den ersten drei Geschossen die seniorengerechten Wohnungen für den Verein Aufwind e.V. Der nach Süden offene Eingangshof ist idealer Aufenthaltsbereich im Freien für die direkt angrenzende Gemeinschaftswohnung.
In diesem Haus werden darüber hinaus die erforderlichen Wohnungen nach LBO barrierefrei ausgewiesen.
Die Wohneinheiten im 4-geschossigen Bauteil sind über einen Laubengang als schützenden Abschluss zur Wollmatinger Strasse erschlossen. Die drei west- / ostorientierten Wohngebäude im Süden bieten jeweils
4 Wohnungen auf einer Ebene. Durch den Rückversatz der südlichen Hofkante entstehen markante Eingangs-situationen entlang der Gottfried-Keller-Strasse im Süden. In den entstehenden Raumnischen werden die als privat erkennbaren oberirdischen Stellplätze ausgewiesen. Öffentliche Stellplätze werden entlang der Ostflanke des Quartiers an der Strasse organisiert. Zwischen den 5 Gebäuden bilden sich als Antwort auf die bestehende Topographie terrassierte Freiräume. Darunter findet sich eine dem Geländeprofil folgende eingeschossige Tiefgarage mit 104 Stellplätzen, die durch die Geländekanten natürlich belüftet und belichtet ist. Die Ein- und Ausfahrt erfolgt ebenengleich von der Gottfried-Keller-Strasse im Süden. Jedes Gebäude verfügt über ein Kellergeschoss mit Keller-, Technik-, Müll- und Trockenräumen.

Materialien
Dem Duktus des Umfelds folgend sollen schlichte verputzte Baukörper entstehen, die farblich leicht variieren.
Ein einfaches Fassadenprinzip aus horizontalen Putzbändern bekleidet die schlanken Baukörper. Während die Loggien 60 cm hohe schützende Brüstungen erhalten entstehen durch die raumhohen Fenstertüren mit Glasgeländer grosszügige Ausblicke in die grünen Höfe. Die 5 kompakten Gebäude erhalten eine energieeffiziente Hülle und erfüllen die KFW 70 Anforderungen.

Freiraum
Das Freiraumkonzept setzt die städtebauliche Idee der Vernetzung und Verankerung im Kontext der Nachbarschaft gezielt fort. Die durch die Bebauung definierten Räume, Eingänge, Durchgänge und Verbindungen spiegeln sich im Duktus der Freianlagen. Die Topographie des Grundstücks wird dabei als besondere Situation verstanden. Die Landschaftsterrasse als Leitmotiv von der Wollmatinger Strasse bis zur Gottfried–Keller-Strasse im Süden erzeugt differenzierte Wohnhöfe, die sich trotz ihrer internen Vernetzung einen halböffentlichen Charakter bewahren. Einen wohltuenden Beitrag leisten hierbei bewegte Gräserfelder mit Solitärpflanzungen, Wiesen und zum Aufenthalt einladende Sitzstufen.

Ideenteil
Auch im Ideenteil wird der Gedanke verfolgt durch die Einfügung von neuen Baukörpern raumbildende Qualitäten zu erzeugen. In den Hofbereichen der Ravensberg Wohnungsbau GmbH und der BIMA sind dies jeweils zwei rhythmisch gesetzte Baukörper, die einen Dialog zur Umgebung aufbauen. Entlang der Steinstrasse wird ein linearer strassenbegleitender Baukörper vorgeschlagen, der mit den drei anschliessenden Zeilen gefasste Hofräume bildet. In den drei Bebauungsvorschlägen werden eingeschossige Parkgaragen vorgeschlagen, die über den eigenen Stellplatzbedarf zusätzliche Parkierungsmöglichkeiten für Anwohner anbieten. Dadurch können durch Parkierung besetzte Höfe wieder begrünt werden und dann entbehrliche oberirdische Stellplätze im Quartier rückgebaut werden. Der Fussweg entlang der Steinstrasse mit einem dazwischenliegenden Grünstreifen wird nach Osten fortgesetzt.
Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Untergeschoss

Untergeschoss

Ansicht von Norden

Ansicht von Norden

Ansicht von Süden

Ansicht von Süden

Längsschnitt

Längsschnitt

Querschnitt

Querschnitt