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Einladungswettbewerb | 06/2015

Neubau einer Fußgängerbrücke neben der historischen Baunachbrücke

ein 3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

REINHART + PARTNER

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

nowak.müller Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

BPR Dr. Schäpertöns Consult GmbH & Co. KG

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Die neue Fußgängerbrücke in Baunach fügt sich harmonisch in die bestehende Stadtlandschaft ein. Alte und neue Baunachbrücke bilden in Zukunft eine Einheit, die über zwei kleinere Plätze miteinander verbunden werden. So erhalten die Punkte des Ankommens auf beiden Uferseiten durch die Aufweitung der Wegeflächen eine angemessene Offenheit und Großzügigkeit. Während auf der Westseite der Platz sich zwischen dem ehemaligen Jagdschloss, alter und neuer Baunachbrücke aufspannt und einen eher urbaneren Charakter hat, bildet der östliche Uferplatz einen Übergang in die angrenzende Uferlandschaft. In die Hangtopographie werden Sitz und Gehstufen integriert, so dass man hier in der Sonne sitzend die Aussicht auf Brücke, Stadt und Uferlandschaft genießen kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag geht auf die wichtige stadträumliche Situation ein und formuliert durch übergeordnete Einbindung in die Landschaft einen attraktiven Weg zum Bahnhof.
Die vorgeschlagene neue Fußgängerbrücke wahrt den Abstand zur historischen Brücke und inszeniert diese stadträumlich. Die unterschiedliche Behandlung der Ost- und Westufer wird der jeweiligen Situation gerecht und unterstreicht die verschiedenen Potenziale der beiden Seiten des Flusses. Somit wird auf die Eigenarten der jeweiligen Randbereiche der Brücke eingegangen und die Umgebung wird entsprechend aufgewertet. Die Brücke erfüllt neben ihrer funktionalen Verbindungsaufgabe auch den Anspruch eines attraktiven Stadteingangs. Die großzügige Freitreppe am Ostufer fügt sich selbstverständlich in die Landschaft ein und lässt vielfältige Nutzungen mit hoher Qualität zu. Insbesondere wird der Zugang zum Wasser positiv bewertet, während die Rückläufigkeit des Fußweges vom Bahnhof und die nicht gelöste Höhenabwicklung zwischen dem Seniorenheim und den Brücken kritisch hinterfragt werden.

Die Brücke ist als Analogie und Neuinterpretation der alten historischen Brücke zu verstehen. Die Stützenabstände orientieren sich am Bestand und lassen einen schlanken Überbau zu. Die hohe Anzahl der Stützen und die Art der Gründung werden kritisch gesehen. Insbesondere sind die Anbindung am Ostufer und die Qualität des Raumes zwischen Freitreppe und der Brücke nicht geklärt. Die filigrane Ausführung des Brückengeländers wird positiv bewertet.

Die energieeffiziente LED Beleuchtung im Geländer unterstreicht die elegante Ausführung der Brücke und bietet ausreichend Licht für die Benutzer und inszeniert sie zugleich. Kritisch ist zu bemerken, dass keine Aussage über das Beleuchtungskonzept für die Freiräume getroffen wurde.

Die Wirtschaftlichkeit der Ausführung ist als durchschnittlich zu bewerten. Der allgemein niedrige Unterhaltungsaufwand erhöht sich im Hochwasserfall wegen der Vielzahl an Stützen.
Die monolithische Bauweise stellt für den Rückbau und für eine evtl. Wiederverwertung eine Schwierigkeit dar.

Zusammenfassend gelingt den Verfassern mit der solide geplanten monolithischen Spannbetonbrücke im großen Abstand zur steinernen Brücke und einer stadträumlich differenzierten Ufergestaltung ein qualitätsvoller Beitrag.