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Einladungswettbewerb | 06/2015

Bahnhofsumfeld Planegg / Krailling

Blick aus der Bahnhofstraße

Blick aus der Bahnhofstraße

1. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Thomas Hammer Architekten

Architektur

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht mit Leichtigkeit, Selbstverständlichkeit und Eleganz in ihrer städtebaulichen und landschaftsplanerischen Konfiguration. Körnung und Maßstab der Bebauung fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. Ihre Dichte ist den Standorten angemessen. Grün- und Freiräume sind differenziert und gut vernetzt.

Der neue öffentliche Stadtraum wird in seiner räumlichen Fassung, seiner urbanen Großzügigkeit und Klarheit den vielfältigen funktionalen Anforderungen und der Adresse am Bahnhof gerecht, ohne sich in verkehrstechnisch betonten Details zu verlieren.
Angenehm akzentuiert von einen Hotel-“Turm“ ist der Bahnhofsplatz gegliedert
• in einen ruhigen, kleinen Vorhof nördlich der Bahnhofsstraße zum Aufenthalt am Bahnhofszugang und mit Treppenaufgang zum Wohnen im Norden,
• in eine nach Süden vermittelnde angerartige Aufweitung mit Busstandplätzen und einer großzügigen kommunikativen Mitte. Der Biergarten bleibt erste Adresse am Platz.
Die wichtige Sicht- und Wegeachse Bahnhofsstraße - Maria-Eich bleibt von Bussen frei und wird mit einer Baumreihe aufgewertet. Ein ‚Stadtbalkon’ auf Bahnsteigniveau mit offenem Flugdach unterstützt das Fenster in die Natur wie zum Würmtal.

Diese räumliche Gliederung erlaubt es,andernorts oft trennend wirkendeVerkehrsabläufe geradezu beiläufig in das Platzgeschehen einzubinden:
• Die Busse umfahren den Anger, halten an den Gehwegkanten West und Ost, stärken ganz neben beiden Publikumsverkehr von Nahversorger wie Gaststätte und binden die Kita mit dem südlichen Baufeld ein.
• Mit ihnen zusammen wird der Zufahrtsverkehr der Firm Braun und deren Wohn-Areal abgewickelt, ebenso wie die Verknüpfung mit dem Fahrrad nach Süden, die nach Norden noch ihre Anbindung sucht.
• Die räumliche und atmosphärische Gestaltung durch dezent gesetzte Kanten und
• Baumgruppen spricht für sich und ist nicht auf vordergründig repräsentatives Pflaster angewiesen.
• Die freigehaltene Mitte kann, unterstützt von den angelagerten Nutzungen, als urbaner Ort genutzt und wertgeschätzt werden.

Der Bahnhofsplatz verspricht als kommunikativer Umweltverknüpfungspunkt angenommen zu werden.

Nutzungsbausteine am Bahnhofsplatz sind richtig verteilt und synergetisch aufeinander bezogen:
• Die Raumkante des Vorhofs Nord mit ergänzenden gewerblichen Flächen liegt im Rahmen, die Tiefgaragen-Zufahrten an der Bahnhofstraße liegen richtig und entzerren die Verkehrsströme
• Nahversorger mit Parkdeck und Boardinghaus, mit Zugang direkt an der Bahnhofsstraße, lassen sich, abgestimmt mit dem geschlossenen Wohnhof Süd, in zwei oder drei Baustufen entwickeln. Ebenerdige Stellplätze der Gaststätte können so lange beibehalten werden. Die Flächen von Nahversorger und Boardinghaus sind größer als gefordert, liegen jedoch im sinnvoll realisierbaren Rahmen.
• Ein geschlossener Wohnhof mit Kita, Gelenk am Südende fasst räumlich Platz und Biergarten und bleibt durchlässig für die Erschließung zu weiteren Grünräumen.
• Die Obergeschosse der Bike&Ride-Anlage an der Bahn tragen zur weiteren Belebung des Platzes bei. Sonderwohnformen (Studenten-, betreutes Wohnen.) mit reduzierten Stellplatzansprüchen sind hier gut vorstellbar.

Baustufen rund um den Bahnhofsplatz lassen sich vor allem auch im Süden weitgehend unabhängig, ohne gegenseitige Behinderungen und langjährige Dauerprovisorien organisieren.

Die Bebauungstypologie des neuen Wohnraumangebots im Süden mit kleinen Wohnhöfen und vorgelagerten Garagen/Carports ist räumlich attraktiv und schalltechnisch angemessen. Sie vermittelt eher Stadthaustypen mit höherem Stellplatzbedarf.

Die Struktur erlaubt, die Dichte bis auf das ausgelobte Maß aufzufüllen, auch bei wünschenswerter rhythmisierter Auflockerung der Baukante zur Bahn hin zugunsten des Höhenwegs. Auch hier stellt man sich eher preisgünstiges, stellplatzreduziertes Wohnen vor.

Die Bebauungstypologie des neuen Wohnraumangebots im Norden mit Erschließung von der Germeringerstraße und gemeinschaftlichen Freiräumen erscheint räumlich und schalltechnisch logisch, einfach und klar. Auch hier wäre bei rhythmisierter Auflockerung der Kante entlang der Bahn ein Auffüllen auf die vorgegebene Dichte wünschenswert, mit Anbindung des Höhenwegs auch von Norden an den Bahnhofsplatz. Mit dieser Maßnahme sollte die Herausarbeitung des Höhenweges als eine qualitätsvolle Grünverbindung – auch mit Anbindung von Norden auf den Bahnhofsplatz – einhergehen.

Insgesamt überzeugt diese Arbeit mit ihrer hervorragenden städtebaulichen Gesamtkonzeption, die unterschiedliche Ansprüche an den Bahnhofsplatz und an die Wohngebiete zu integrieren und zu gestalten vermag.
Isometrie

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