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Einladungswettbewerb | 06/2015

Bahnhofsumfeld Planegg / Krailling

Bebauungsentwurf

Bebauungsentwurf

ein 3. Preis

Preisgeld: 8.500 EUR

Molenaar. Architekten und Stadtplaner BDA/SRL

Architektur

Claudia Weber-Molenaar. Landschaftsarchitektin Stadtplanerin BDLA/SRL

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Idee
Zwischen der Germeringer Straße und dem Kraillinger Berg formulieren vier stadträumliche Bausteine östlich der Bahnlinie München-Starnberg auf der Würmtalhangkante ein neues, prägnantes Siedlungsgefüge, das den gartenstadtartigen Charakter der Gemeinden Planegg und Krailling integriert und vervollständigt. Der Bahnhofvorbereich in Planegg wird durch bauliche Ergänzungen zum urbanen Entreé mit komplexen Verkehrs-, Einzelhandels-und Aufenthaltsfunktionen. Es entsteht entlang der Bahn ein unverwechselbarer Bereich mit hohem Wiedererkennungswert für Reisende und Bürger der Würmtalgemeinden.

Baustein Wohnen im Norden
L-und U-förmige, 2-3 geschossige Baukörper parallel zur Bahn, durchgehender Lärmschutz zur Bahn durch transparente oder begrünte Schallschutzwände in den Zwischenräumen, Erschütterungsschutz durch Abstand zur Bahn,im Abstand unter 40 m bauliche Maßnahmen zum Erschütterungsschutz notwendig, Integration in die angrenzende Gartenstadtstruktur durch angelagerte Einzelhäuser und durch Pflanzung von heimischen Gehölzen.
Attraktive Südseiten und durchgrünte Wohnhöfe mit ihren privaten Terrassenzonen fügen sich locker zu einer parkartigen Gartenzone. Die Erschließung der nördlichen Bebauung erfolgt über eine Wohn-Spielstraße mit farbiger Asphaltdecke von der Germeringer Straße aus, die die drei Hofeinheiten, die halböffentliche Freiräume mit Kleinkinderspielflächen und Aufenthaltszonen und Besucherstellplätzen bis zum Bahnhofsplatz verbindet. Die Bahnhofstrasse wird entlastet. Die notwendigen Stellplätze sind in einer Tiefgarage untergebracht, die ausschließlich von Norden erschlossen wird. Eine Tiefgarageneinfahrt im Norden fängt den Kfz-Verkehr, kommend aus der Germeringer Straße, schon früh ab und garantiert so Aufenthaltsqualität im Straßenraum.

Baustein Bahnhofvorplatz
Platzbildung durch neue Baukörper mit attraktiven Erdgeschoß Nutzungen, im Süden Highlight Lebensmittelmarkt und Boarding House als Auftakt, im Westen ein 2-geschossiger Baukörper parallel zur Bahn als Fahrradparkhaus, im 3-geschossigen Kopfbau Café, Kiosk und Aufzug am Ausgang Bahnhof und der Unterführung, im Norden Bushaltebereich als zentrale, barrierefreie Haltestelle mit ost-west gerichtetem Bussteig mit je zwei Bussen und transparenter Überdachung, dahinter Hofbebauung mit Läden, Praxen, Büros und Wohnen.
Platzwirkung durch weitgehend niveaugleichen Belag aus schwerlasttauglichem Betonpflaster in drei Grautönen, im Bereich des Buswendekreises mit Kurvensatz in drei Grautönen, Entwässerungsrinnen als Leitlinien zur Verkehrslenkung. Fahrbahnbelag in die südlichen Bereiche aus schwerlasttauglichem, hellgrauem Asphalt. Verkehrsberuhigung durch Widmung als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich, Zone 20 kmh. 3 Taxistände, 6 K+R-Plätze und 5 Kurzzeitstellplätze vervollständigen die komplexen Verkehrsverflechtungen.
Überwindung der Höhenunterschiede im Norden und Süden des Platzes durch Geländestufen, Rampen, begrünte Terrassen, Aufenthaltsqualität durch Baumpflanzungen, Freischankflächen, Langbänke, Sitzstufen und Wasserspiele.
Die freigestellten Sicht- und Wegebeziehungen zum Planegger Holz und zur Bahnhofstraße, die spürbaren südlichen und nördlichen Siedlungs-und Grünstrukturen, die aktiven Erdgeschoßzonen unterstützen die Rolle des Bahnhofsvorplatzes als zentrale Drehscheibe und als zentrale Begegnungszone.

Baustein Wohnen im Süden
Integration in die angrenzende Gewerbe-und Geschosswohnungstruktur durch L-förmige, 2-3 geschossige Baukörper parallel zur Bahn, durchgehender Lärmschutz zur Bahn durch transparente oder begrünte Schallschutzwände in den Zwischenräumen, Erschütterungsschutz durch Abstand zur Bahn,im Abstand unter 40 m sind bauliche Maßnahmen zum Erschütterungsschutz vorzusehen, Integration in die angrenzende Gartenstadtstruktur durch angelagerte Einzelhäuser, attraktive Südseiten und durchgrünte Wohnhöfe mit ihren privaten Terrassenzonen fügen sich locker zu einer parkartigen Gartenzone.
Die Erschließung der südlichen Bebauung erfolgt zu 80% vom Hackerberg aus über eine Wohnstraße, zu 20% von Norden über eine schwerlasttaugliche Wohn-und Erschließungsstraße, die auch Gaststätte, Biergarten und Parkplatz Heide-Volm, Emeran Braun Gelände sowie KiTa erschließt. Eine Durchfahrt ist nicht möglich. Wendekreise und Tiefgaragen lenken den Verkehr. Radler und Fußgänger teilen sich den Straßenraum mit dem Kfz-Verkehr. Die halböffentlichen Freiräume mit Kleinkinderspielflächen, Aufenthaltszonen, die Unterbringung der notwendigen Stellplätze in einer Tiefgarage stärken die Aufenthaltsqualität im Straßenraum. Der erhaltenswerte Baumbestand und die Ergänzung durch heimische Gehölze verbinden die Gartenflächen über die Gleise hinweg mit dem Wald Maria Eich und führen zu einem Gesamtquartier mit hoher Aufenthaltsqualität.

Baustein Höhenweg
Der Höhenweg als begrünter Fuß- und Radweg verbindet zwischen Krailling und Planegg, die neue südliche Unterführung verbindet den Höhenweg über eine Rampe und eine Stufenanlage vom Hackerberg aus mit den westlich der Bahn gelegenen Landschaftsteilen der Gemeinde Krailling. Über kleine Stichwege verschränkt sich der Höhenweg mit den Wohn-Spielstraßen und den Wohnwegen durch die Wohngebiete. Der Weg durch die Allee verbindet den Höhenweg von Süden und von Norden kommend mit dem Bahnhofplatz und durch die Unterführung mit dem Planegger Holz und Maria-Eich. Die barrierefreie Verbindung vom Bahnhofplatz zum Biergarten und zum Höhenweg ist über den Aufzug im Kopfbau am Bahnhofausgang möglich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser erweitern den Bahnhofsplatz in Richtung Norden und können so geschickt das Busparken einordnen, ohne die Sichtachse zur Bahnhofsstraße zu stören oder die Adressbildung der Liegenschaft Heide-Volm zu belasten. Die klare Zonierung von Bussen, Taxis, Kiss+Ride, die kompakt zusammengeführt werden können, ist ein interessanter Beitrag zu den komplexen Funktionsabläufen vor Ort, belastet aber das Entrée von der S-Bahn in den Stadtraum hinein und widmet die potentiell attraktive Südterrasse des Platzes dem Verkehr.

Der freigestellte Bestands-Sockel mit mehrgeschossiger Brandwand gegenüber dem Bahn-Zugang müsste architektonisch genauer untersucht werden. Eine stärkere Entflechtung und weniger Kreuzungsverkehr der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer erscheinen ebenfalls wünschenswert.

Der im Süden des L-förmigen Platzraumes anschließende Grünbereich und das für Gastronomie und Biergarten funktional angeordnetes Parken werden zunächst positiv gesehen. Ob das vorgeschlagene Fahrradparkhaus und die Seitenflanke des Supermarktes allerdings bereits ausreichende Impulse für eine Entwicklung entsprechender Aufenthaltsqualitäten im Platzraum ermöglichen, wird kontrovers diskutiert.

Dem Leitbild einer „Gartenstadt“ folgend, werden für das Wohnen differenzierte Hofstrukturen entwickelt, die in Maßstab und zugeordneten Grünräumen überzeugen können, aber hinsichtlich Schallschutz wohl mit Verglasungen zwischen den Baukörpern ausgestattet werden müssten, was den gewünschten Charakter in Frage stellt.

Die vorgeschlagene Entwicklung des Höhenweges als differenzierte Raumfolge wird sehr positiv beurteilt. Der notwendige Raum hierfür geht allerdings auf Kosten einer funktionsfähigen Zonierung der Liegenschaften Braun, auf deren Flächen notwendige Stellplätze überplant werden.
Bebauungsentwurf

Bebauungsentwurf

Ausschnitt Bebauungsentwurf

Ausschnitt Bebauungsentwurf

Ausschnitt Bebauungsentwurf

Ausschnitt Bebauungsentwurf

Perspektivische Darstellung Bahnhofsvorplatz

Perspektivische Darstellung Bahnhofsvorplatz

Perspektivische Darstellung Bahnhofsvorplatz

Perspektivische Darstellung Bahnhofsvorplatz