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Einstufiger, städtebaulicher Ideenwettbewerb mit hochbaulichem Realisierungsteil in Form eines Einladungswettbewerbes mit bis zu 9 Teilnehmern | 07/2006

Neubau eines Ärztehauses / Hotels und der Hauptverwaltung mit Produktionsstätte der Firma RDW Wolf GmbH

Plan 1

Plan 1

Variante 2 / Variante 1

1. Preis

Dömges Architekten AG

Architektur

Erläuterungstext

Das neue Gebäudeensemble, bestehend aus dem Neubaukomplex eines Ärztehauses und Hotels, sowie der Hauptverwaltung und dem Produktionsgebäude der Firma RDW-Wolf wird an dem heute brachliegenden Grundstück der ehemaligen Ziegelei Renz an der Ziegetsdorfer Straße erstellt. Die Gebäude werden die heutigen Ansprüche optimal erfüllen und gleichzeitig, flexibel und zukunftsträchtig auch kurzfristig auf sich ändernde Markterfordernisse reagieren. Insbesondere für die Nutzungen des Ärztehauses und des Hotels sind dies bedeutende Aspekte.


Städtebau

Zwischen einem ruhigen und intensiv begrüntem Wohngebiet im Westen und einer stark befahrenen Straße mit Autobahnanschluss im Osten windet sich der viergeschossige Baukörper wie ein Flusslauf über das schmale Grundstück den Hang hinab und nutzt die Fläche optimal aus. Der abknickende Grundriss gliedert den Baukörper, definiert und differenziert den Straßenraum und schafft eine Verzahnung zwischen der urbanen Situation entlang der Ziegetsdorfer Straße und dem bewohntem Naturraum im Westen. Er ermöglicht Ausblicke auf die Altstadt von Regensburg und im Westen über die Grünflächen hinweg bis auf die Winzerer Höhen. Zwischen den Windungen entstehen zwei haushohe Höfe die den Übergang dieser so unterschiedlichen Gebäudeseiten harmonisch regulieren.
Man betritt den Gebäudekomplex über den südlichen Hof um zum Ärztehaus oder Hotel zu gelangen. Die Firma RDW-Wolf erhält einen separaten Zugang direkt von der Ziegetsdorfer Straße aus. Die beiden Tiefgaragen sind zum einen im Süden (Ärztehaus und Hotel) und zu anderen von der Privatstraße aus im Norden (RDW) des Grundstückes zu erreichen.
Der Produktionsstandort der Firma RDW-Wolf wurde nutzungsbedingt an den nördlichen Bereich des Plangebiets gelegt, um diese Nutzung den dort beginnenden gewerblichen bzw. Dienstleistungsnutzungen zu zuordnen und eine Ausfahrt auf die Privatstraße im Norden zu gewährleisten.
Die denkmalgeschützte, ehemalige Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt im Südwesten des Perimeters wird durch die Dreigeschossigkeit des Gebäudes in diesem Bereich und der Positionierung des Produktionsgebäudes im Nordosten des Grundstückes gewürdigt.


Architektur

Das Gebäudeensemble gliedert sich in drei Bereiche – Ärztehaus, Hotel, Verwaltung und Produktion - die sich jeweils durch ihre Nutzung unterscheiden, jedoch durch die Gleichheit des Materials und der Form zu einer Gesamtheit verschmelzen und ein prägnantes Erscheinungsbild erzeugen.
Das meanderförmige Gebäudekonzept ermöglicht neben der differenzierten städtebaulichen Erscheinung eine sukzessive Bauweise des Ensembles. Der Baukörper kann in drei Bauabschnitte unterteilt werden, um der zeitnahen Umsetzung und wirtschaftlichen Zielsetzung Rechnung zu tragen. Ebenfalls werden dadurch keine städtebaulichen, architektonischen, funktionalen und wirtschaftlichen Einbußen verursacht. Dieses Konzept ermöglicht es, zuerst das Ärztehaus, später das Hotel und anschließend die Hauptverwaltung mit dem Produktionsgebäude der Firma RDW-Wolf zu erstellen.
Der vorliegende Entwurf greift das städtebauliche Leitbild auf und gibt dem Straßenraum durch den kubischen Baukörper mit seinen Vor- und Rücksprünge einen kraftvollen, differenzierten Abschluss.
Die schlichte, zurückhaltende, stark kubische Wirkung des Gebäudevolumens wird gegliedert durch Höfe und zweigeschossige Eingangssituationen. Ein Spannungsmoment erzeugt die flache und geschlossene Nordseite des Ensembles hinter der sich die Produktionshalle verbirgt. Die große Kubatur der Halle wird architektonisch in das Ensemble integriert und in seiner Höhe sensibel an die Nachbarbebauung adaptiert. Die Belichtung der Halle erfolgt ausschließlich über die Dachfläche und stellt somit keine Störungsquelle für die Umgebungsbebauung dar.
Zur verträglichen Koexistenz des neuen Gebäudekomplexes, der Denkmalgeschützen Kirche und der Wohnbebauung in der Nachbarschaft trägt starke horizontale Gliederung der Fassaden bei. Die stark ausgeprägten, volumenhaltigen Bänder werden aus Alugussplatten erstellt, die thematisch von der Nutzung abgeleitet werden. Die Alugussplatten erhalten neben ihrer Materialität eine zusätzliche Wahrnehmungsebene. Sie werden mit einem floralen Relief gegossen, welches den Übergang von Stadt zu Natur zusätzlich thematisiert. Es entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen den rauen, dunklen Reliefbändern und den glatten, stark zurückgesetzten Glasflächen.
Das Thema Flexibilität spiegelt sich in allen Grundrissen der Gebäude wider. Es wurde ein einheitliches Achsensystem eingeführt. Ärztehaus-, Hotel-, Büro- und Fassadenachsensystem sind vollkommen identisch. Eine Trennwand kann jeder Zeit an jeder Achse (alle 1,30m) angeschlossen werden und somit eine nachhaltige Variabilität der Raumeinteilung und Flexibilität innerhalb des Gebäudes garantieren. Die notwendige Technik für Arbeitsplätze oder sonstige Anforderungen erfolgt in einer Sockelleiste, die an jede Raumgeometrie angepasst werden kann. Alle Wände innerhalb des Gebäudes werden in Leichtbauweise ausgeführt. Die einzig notwendigen Tragwerksbauteile sind Stützen innerhalb des Rasters. Dieses System erlaubt eine maximale Flexibilität der Raumteilung. Es ist jederzeit möglich sämtliche Bürovarianten, wie Einzelbüro, Doppelbüro, Viererbüro, Kombibüro oder Großraumbüro zu erzeugen.
Der Wellnessbereich im 1.Obergeschoß des Hotels kann dadurch optional gegen 8 weitere Hotelzimmer ersetzt werden.


Landschafts- und Freiraumgestaltung

Aus Sicht der Freiraumplanung ist das Umfeld des zu überbauenden Areals geprägt von hochgewachsenem, verdichtetem Baumbestand. Der Erhalt sowie die Erweiterung des Bestandes hatte bei der Entwurfserstellung eine hohe Priorität.
Die beiden Höfe sind durch Ihre Materialität geprägt. Das charakteristische Material des südlichen Hofes ist das Mineral. Schwerpunkt des Nordhofes ist die Natur. Die klare Materialwahl und die Verschiedenheit der Innenhöfe unterstützt die Orientierung und bietet spannende Blickbezüge aus dem Ärzte-, Hotel- und Verwaltungsbereich des Gebäudes.
Der Baumbestand an den Grundstücksrändern wird weitestgehend erhalten. Im Inneren des Grundstücks zu fällende Bäume werden durch Neupflanzungen ersetzt.


Energiekonzeption und Ökologie

Die kompakte Baukörperform garantiert ein günstiges A/V-Verhältnis und somit einen geringen Energieverbrauch. Durch eine geplante extensive Flachdachbegrünung, verringert sich die anfallende Regenwassermenge und verbessert sich das Klima im Gebäude.
Ebenso ist eine Regenwasserrückhaltung durch Zisternen und Regenwassernutzung geplant.
Plan 2

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Plan 3

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Plan 4

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