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Einladungswettbewerb | 05/2015

Neubau eines Wohnquartiers in Perlach

Übergang Quartier - Landschaft

Übergang Quartier - Landschaft

Engere Wahl

prpm Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur

Lex Kerfers_Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GbR

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau und Landschaft

Die neue städtebauliche Erweiterung an der Ostgrenze der Stadtkante aber auch an der Schwelle zwischen Perlach und Trudering ist durch vier Komponenten definiert:
- Durch das Aufgreifen der Ost-Westachsen der angrenzenden Quartiere von Perlach in den westlichen und südlichen Baugebieten
- Durch die Aufnahme der schrägen Achsen von Trudering und von den nördlichen Einfamilienhausquartiere in den östlichen und nördlichen Baugebieten
- Durch den resultierenden Zwischenraum als Anger im beruhigten Zentrum des Erschließungssystem
- Und durch die polygonalen Konturen des neuen Viertels am Übergang zu den Heiden und Wäldern im Süden und Osten
Darüber hinaus gliedert sich die Bebauung an die West-, Nord- und zum Teil Ostgrenzen des Grundstücks, um mit klaren Fassadenkanten und einer landschaftlichen Pufferzone die städtebaulichen Ränder zu lösen.

Die Höhenentwicklung ist ebenfalls aus den Kontrasten der Umgebung abgeleitet:
- die Nordkante nimmt die drei bis maximal vier Geschosse der nördlichen Siedlungen auf
- die Grundsubstanz des Projekts besteht aus fünf und sechs Geschossen, die punktuell auf acht Geschosse erhöht werden
- am zentralen Platz bilden drei ca. 40 m hohe Türme mit dreizehn Geschossen die Mitte der Stadterweiterung und die Raumkanten des zentralen Platzes.

Die Verkehrserschließung besteht aus einer S-förmigen Hauptverbindung zwischen Karl-Marx-Ring im Süd-Westen und Friedrich-Kreuzer-Straße im Nord-Osten, sowie einer Ergänzungsstraße zum Karl-Marx-Ring auf Höhe des bestehenden Hotels. Der zentrale Abschnitt des Straßenraums ist in Nord-Südrichtung als Anger mit einer homogenen Steinoberfläche verkehrsberuhigt. In diesem Bereich befindet sich die Bushaltestelle und die Nahversorgung.
Eine breite Promenade an der Ostgrenze der Bebauung bildet die übergeordnete Fußgänger- und Raderschließung. Sie nimmt die polygonalen Kanten am Übergang zwischen Stadt und Heide auf.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser formulieren aus den bestehenden heterogenen, städtebaulichen Strukturen der angrenzenden Quartiere einen eigenständigen neuen Stadtteil. Dies gelingt durch einen mittig angeordneten Quartierplatz, der – vermittelt über eine großzügige Öffnung – den Landschaftsraum des Truderinger Wald bis ins Zentrum führen soll. Die Setzung der 13-geschossigen Hochpunkte erscheint schlüssig.

Ob die Größe des Platzes die gewünschte urbane Situation erwarten lässt bleibt fraglich. Die Fassung des Freiraums über eine angehobene Promenade im Osten könnte im Widerspruch zum Ansinnen stehen, den Freiraum bis in die Quartiersmitte zu führen und wird im Preisgericht kontrovers diskutiert.
Die um den zentralen Platz gruppierten, polygonalen, in ihrer Größe variierenden Blöcke, lassen gute Wohnqualitäten erwarten.

Die klassische Trennung von öffentlichen Räumen und privaten Innenhöfen wird positiv bewertet. Teilweise entstehen allerdings im öffentlichen Bereich Resträume, deren Nutzung fraglich erscheint. Der Versuch, mit kleinteiligen Gebäudestrukturen auf die nördliche Nachbarschaft zu reagieren, wird gewürdigt. Ob dies durch kleinteilige Punkthäuser und abgewinkelte Zeilen optimal gelingen kann, wird in Frage gestellt. Gleiches gilt für die zusätzlich an dieser Stelle geplanten Gemeinschaftsgärten.

Die differenzierten Gebäudestrukturen lassen qualitätsvolle Wohnungen und eine gute Mischung unterschiedlicher Wohnungen erwarten. Teilweise entstehen jedoch schwierige Innenecken, die nicht einfach zu nutzen sind.

Das vorgeschlagene Verkehrskonzept entspricht den Vorgaben und wurde konsequent und klar umgesetzt. In Teilen entstehen sehr große Tiefgarageneinheiten, dies gilt insbesondere für die nördlichen Punkthäuser. Die Kindertagesstätten werden an den Blockrändern richtig positioniert.

Die Arbeit stellt einen eigenständigen, aus dem Ort und der Aufgabe heraus entwickelten, Beitrag guter städtebaulicher Qualität dar, dem es in der städtebaulichen Figuration etwas an räumlicher Präzision fehlt.
zentrale Platzsituation Anger

zentrale Platzsituation Anger

Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss