modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 05/2015

4. Schlaun-Wettbewerb 2014|2015

PLAN 1

PLAN 1

Landschaftspark Sterkrade

ein 3. Preis / Städtebau

Preisgeld: 1.000 EUR

Lucas Hövelmann

Student*in Landschaftsarchitektur

Richard Roßner

Student*in Landschaftsarchitektur

Lars Schöberl

Student*in Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Landschaftspark Sterkrade

Das vorgestellte Konzept zur Entwicklung des Geländes der ehemaligen Zeche Sterkrade sieht für den Ort die Bildung eines neuen Quartiers mit eigenständiger Identität und vielfältigen atmosphärischen Qualitäten vor. In engem Zusammenspiel entwickeln sich dabei städtebauliche Strukturen und freiräumliche Typologien, denen es gelingt die erheblichen Zäsuren in dem durch Brachen zerschnittenen Stadtgefüge zu überwinden. Unter Berücksichtigung von wertvollem Bestand entsteht so ein neues Quartier, dass in seiner baulichen und räumlichen Mischung alle Vorzüge urbanen Wohnens, Arbeitens und den Wunsch nach landschaftlich großzügiger Weite erfüllt.

Jahrzehntelang wurde das landschaftliche Bild um die Zechen durch den Bergbau nachhaltig geprägt. Heute liegen heterogene Siedlungs- und Landschaftsfragmente weitgehend isoliert nebeneinander. Vorhandene Freiräume trennen statt zu verknüpfen und sind ein Zeugnis der zerfallenen Montanindustrie. Ziel des Entwurfes ist es offenliegende Potentiale zu nutzen, die Beziehung zwischen Stadt- und Landschaftsraum neu zu definieren und so ein intensiv durchgrüntes Quartier mit qualitätsvollen Freiflächen zu schaffen.

Als wichtiges, raumbildendes Element umfasst ein neuer Leitweg die bisher von der Bahnlinie getrennten Seiten. Zwei neu geschaffene Brücken, im Norden und Süden, sowie eine zentral gelegene, großzügig formulierte Unterführung bieten zukünftig ein Angebot an komfortablen Querungen. Durch diese räumlich-funktionale Vernetzung gelingt es neue Bewegungsmuster zu aktivieren und das Planungsgebiet mit dem südöstlich gelegenen Stadtteilzentrum zu verbinden. Diese zentrale Route verbindet wichtige lokale Orte auf attraktive Weise und führt somit die angrenzenden Stadtteile näher zusammen.

Großzügig umgreift die Wegeklammer den historisch gewachsenen Volkspark samt Gewässer und weitet sich mit öffnender Geste als Freiraum aus Rasen- und Wiesenflächen auf dem ehemaligen Zechengelände Richtung Westen. Zusammen mit dem Landschaftsbauwerk „Halde Sterkrade“ und der bereits etablierten Sukzessionsbereiche entsteht ein großer, zusammenhängender Landschaftspark mit Strahlkraft.
Verschiedene Vegetations- und Pflegestufen umspielen das aufgespannte Wegenetz in Verflechtung von Bestand und Neuplanung und bieten somit das vielfältige Bild eines individuell erfahrbaren Raumes.
Die Mitte des Parks öffnet sich zu einer großen Wiese, durch die der neue Verlauf des Alsbach führt. Zwei Aufweitungen in dessen Verlauf ermöglichen die Erfahrbarkeit und den Zugang des bisher verrohrten Gewässers im Park und in Quartiersnähe. Die Seeterrasse bietet einen attraktiven Aufenthaltsbereich mit gastronomischen Angebot und lädt zum verweilen ein.

In dem markanten Förderturm der ehemaligen Zeche entsteht mit der „Kulturhalle Schacht 1“ ein kultureller Anlaufpunkt für Anwohner und Besucher. Der offen gestaltete Quartiersplatz unterstützt zusätzlich die Wirkung als Landmarke. Gerahmt von hier zusammenlaufenden Wegen, schließt der Platz im Süden mit einer nutzerdurchmischten Zeile aus Gewerbe-, Gastronomie- und Wohneinheiten ab. Durch eine Höhenstaffelung und variierende Dichte, bietet das Quartier in seinen Teilbereichen eine Vielzahl an unterschiedlichen Typologien, Wohnformen und Angeboten für verschiedene Ansprüche. Hierzu gehören neben flexiblen Büro- und Kleingewerbeflächen auch zurückgezogene, private Freiflächen, sowie öffentliche Räume in einer großen Bandbreite.
Die großzügig einlaufenden Parköffnungen erweitern die Schnittstelle mit dem Grünraum und Verzahnen die Teilbereiche untereinander und mit dem Landschaftspark.
Aktionsbereiche für Spiel und Sport ermöglichen wohnungsnahe, aktive Freizeitgestaltung und fördern die Bildung einer nachbarschaftlichen Gemeinschaft.

Zur Qualifizierung der Gewerbezeile an der Weierstraße, sieht der Entwurf eine markante Bebauung als Auftakt in das neue Quartier vor.

Die Erschließung des Gebiets erfolgt stichartig über die Von-Trotha-Straße und wird durch die Anbindung an die westlich liegende Weierstraße ergänzt. Die Parkierung im Gebiet wird größtenteils von Tiefgaragenplätzen geleistet und über fahrbahnbegleitende Stellplätze erweitert.
Die Naherschließung erfolgt vorrangig über Fuß- und Radwege und integriert den durch das Gebiet laufenden HOAG-Radweg.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Idee der Arbeit ist die Bildung eines neuen Quartiers mit eigenständiger Identität. Sie besticht durch drei unterschiedliche, harmonisch in das vorhandene Areal eingefügte Baufelder mit unterschiedlichen Angeboten für Wohnen und Gewerbe, unter Einbeziehung des denkmalgeschützten Fördergerüsts und sinnvoll angeordneten Brückenschlägen. Für die vorhandene gewerbliche Nutzung im Südwesten wäre eine sorgfältigere Bearbeitung erwünscht.
PLAN 1

PLAN 1

PLAN 2

PLAN 2

PLAN 2 - Lageplan Entwurf

PLAN 2 - Lageplan Entwurf

PLAN 3

PLAN 3

PLAN 3

PLAN 3