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Studienauftrag | 05/2015

Gestaltung Zentrumsbereich und Ortsdurchfahrt

Gewinner / Projekt zur Weiterbearbeitung empfohlen

Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Planwerkstadt AG

Verkehrsplanung

Ingenieurbureau Heierli AG

sonstige Fachplanung

maaars architektur visualisierungen

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Qualität des Gesamtkonzepfes
Der Arbeit liegt ein klares, in sich stimmiges Konzept zugrunde, das konsequent umgesetzt wird. Die neue Identität des Zentrumsbereiches wird durch eine alleeartige Zugangsstrasse zum Bahnhof gestärkt. Dabei ist die Allee so angelegt, dass westlich davon eine grosszügige, offene und attraktive Platzsituation entsteht.
Die Allee und der Platz stellen klare Nutzungsräume und Verkehrsbeziehungen her, so dass den vielfältigen Nutzungsansprüche optimal Rechnung getragen werden kann.

Funktionalität
Mit der Verschiebung der Kantonsstrasse nach Süden werden die Vorplatzflächen vergrössert. Im Weiteren wird die Kantonsstrasse mit einer Mittelzone versehen, welche die notwendige Flexibilität und Trennung der Verkehrsräume schaffi. Die Anhebung der Mittelzone um 5 cm kann aus Sicherheitsgründen allerdings wenig überzeugen. Insbesondere für querende Zweiräder stellt sie eine Gefahr dar. Mit den Querungshilfen entstehen sichere Übergänge. Der Lage der Querungshilfen respektive die Wunschlinie ist jedoch zu überprüfen.
Die Allee bildet das neue Rückgrat des Verkehrsregimes; dank der Allee ist es einerseits möglich klare Verkehrsbeziehungen zu schaffen und andererseits entstehen kreuzungsfreie Verkehrswege und eine konfliktarme Abwicklung des Langsamverkehrs. Die Allee ist sowohl als Teilstück der neuen Ringstrasse als auch als langgezogener Platz mit hoher Aufenthaltsqualität erlebbar. Im Weiteren schafft die Allee eine direkte und saubere Zufahrt zum Innenhof Hirzen-Seehof.
Die Parkierung wird grundsätzlich gut gelöst, insbesondere überzeugt die konsequente Freistellung des Zentrumsbereiches. Optimierungen in der Anordnung und Dimensionierung sowie die grösseren Längsparkplatz-Pakete entlang der Kantonsstrasse und deren Zu- und Wegfahrt sind in der Detaillierung zu diskutieren. Ebenso ist eine Zweiradabstellanlage im Westen des Bahnhofsgebäudes wünschenswert.
Die Bushaltestellen mit überdachten Wartemöglichkeiten tragen zur Benutzerfreundlichkeit bei.

Gestaltung
Mit einfachen Gestaltungsmitteln wird Identität geschaffen; nebst dem konsequent freigestellten Platz wird der Zentrumsbereich mittels Baumreihen akzentuiert. Damit wird ein altbewährtes Gestaltungselement, die Allee, neu aufgegriffen. Das Lichtkonzept ist sorgfältig dargestellt; es soll keine Inszenierung mit Licht erfolgen, sondern durch ein einfaches System die gesamte Fläche angemessen ausgeleuchtet werden.
Ebenfalls hervorzuheben ist die Qualität des grosszügigen Platzes, der zwischen den Verkehrsachsen eingeführt wird. Die sehr grosszügige, unverstellte Platzsituation schafft gute Voraussetzungen für die vielfältige Nutzung und lässt den Blick frei auf die Häuserzeile und zum See.
Bezüglich der Materialisierung und der Detailgestaltung des Platzes mag die Arbeit noch nicht ganz zu überzeugen.

Wirtschaftlichkeit
Für die Realisierung bietet der Vorschlag insgesamt eine gute und plausible Ausgangslage. Der Fahrbahnraum ist mit Mittelzone und Radstreifen grosszügig bemessen, gesamthaft wird die Lösung als angemessen eingestuft. Sowohl die Erstellungs- wie auch die Unterhaltskosten sind tragbar.

Würdigung
Den Verfassern ist es gelungen ein wegweisendes Konzept für den Zentrumsbereich von Schmerikon vorzuschlagen. Die Arbeit fasziniert durch ihre konzeptionelle Klarheit und konsequente Umsetzung. Die Ideen der neuen Bahnhofszufahrt und der grosszügigen, verkehrsfreien Platzsituation sind vielversprechend. Die wiedergefundene Freifläche im Zentrumsbereich stärkt die räumliche Präsenz der Häuserzeile und rückt die Verkehrsachsen in den Hintergrund.