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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2015

Weinpavillon auf der Südmole

ein 3. Preis

Preisgeld: 6.250 EUR

MIND Architects Collective

Architektur

Muck Petzet Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Pavillon ist ein frei schwebendes Dach - unter dem mit einer Wand aus Weinflaschen nutzbare Räume abgetrennt sind. Das Dach wird von einem massiven Kern getragen, der die technischen Nutzräume enthält.
Die Weinflaschen verweisen auf die Nutzung des Wein-Pavillons im Sinne einer 'architecture parlante' - gleichzeitig entsteht eine nutzbare - poetische Skulptur in der Erinnerungen an die Heimeligkeit von Butzenscheiben, von dunken Weinlokalen aufscheint - aber auch die Industrialität und Lagernutzung des ehemals lebendigen Hafens.
Die Flaschenwand kann jederzeit neu konfiguriert werden, wie z.B. anderen entstehenden Mustern oder Bepflanzungen der Flaschen. So kann jedes Jahr der Pavillon in einem anderen spannenden Aussehen erscheinen und wirkt immer als inspirierender und lebendiger Anziehungspunkt.
Der Pavillon wurde ganz bewusst als Teil des bereits geplanten Kontextes konzipiert.
Die Bar ist die Fortsetzung der Sitzstufen. Der geplante Pflaster-Boden läuft ohne Unterbrechung in den Pavillon. Der Pavillon bietet die Infrastruktur, die zur besseren Nutzung des Vorhandenen (geplanten) Kontextes dient. Die Gäste können im Pavillon - aber auch auf den Stufen - oder den frei 'vagabundierenden' Stühlen sitzen. Der Pavillon markiert das Ende der Mole - als rundum wahrnehmbares, leuchtendes, transluzentes Objekt.
Der massive Nutzungskern und Barbereich wird über hochziehbare bzw. einzusetzende Schotts bei Hochwasser geschützt. Die Hülle mit den leeren Flaschen füllt sich bei Hochwasser - und zeigt später die Spuren und Wasserstände. Die Flaschenwände können aber auch mit Sandsäcken und Flies bei Hochwasser als zusätzlichen Schutz gefüllt werden oder können bei Bedarf auch leicht ausgetauscht und erneuert werden.
Der Kern, die Gründung und der Tresen werden in WU Beton und mit Hochwasserschutztüren ausgeführt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch ein massives, weit auskragendes Dach und einen kompakten Funktionskern aus, der durch eine transparente, leichte und mobile Konstruktion verschließbar ist. Gastraum und Theke orientieren sich klar zum Rhein, während sich das Gebäude sich zur Gegenseite (Hafenbereich) abschirmt. Ungehinderte Blickbeziehungen nach Außen können nur über eine untergeordnete Öffnung zum Rhein hin gewährleistet werden. Positiv ist die sehr funktionale Anordnung des Thekenbereichs zum Gastraum und zum Außenbereich. Dem Entwurf gelingt es, durch seine Gestalt und die Platzierung des Baukörpers einen eigenständigen Ort zu schaffen. Die Frage der Blickbeziehung zum Wasser hin scheint nicht hinreichend gelöst bzw. umgesetzt. Zudem muss offen gelassen werden, ob die mit Flaschen gefüllte, leichte Konstruktion nicht durch Vandalismus gefährdet ist. Auch ist fraglich, ob die Idee vom Betreiber entsprechend umgesetzt werden kann. Die massive Betonkonstruktion des Daches scheint dem Ort nicht angemessen und entspricht auch nicht dem Gedanken der Leichtigkeit eines Pavillons.
© MIND Architects Collective / Muck Petzet Architekten

© MIND Architects Collective / Muck Petzet Architekten