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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2006

Mehrfachbeauftragung Umgestaltung des Kurhausvorplatzes

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Teilnahme

wbp Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mehrfachbeautragung Kurhausvorplatz Bad Oeynhausen


Erläuterung

Historische Bezüge
Um 1905 war der Platz in zwei Ebenen geteilt, die durch Stufen und Rampen miteinander verknüpft waren.
Mit der Neugestaltung des Platzes wird diese Struktur aufgenommen, es werden zwei Ebenen herausgearbeitet. Breite, flache Stufen und die beiden seitlichen geneigten Ebenen leiten von dem oberen Niveau am Kurhaus zum unteren Teil, zum Park über.

Raumkanten
Der Kurhausvorplatz erhielt um 1905 mit den umgebenden Gebäuden eine markante Raumabgrenzung. Diese Raumwirkung soll mit den beiden seitlichen Baumdächern und der geschnittenen Hecke wieder hergestellt werden.

Nutzungen
Veranstaltungen
Der Kurhausvorplatz soll Raum bieten für die unterschiedlichsten Nutzungen.
Bei Veranstaltungen können die Stufen aktiv mit einbezogen werden: entweder als Bühne oder als Tribüne, sowohl für größere als auch für kleinere Veranstaltungen und Konzerte.
Stellfläche für Zelte bei großen Veranstaltungen ist auf der unteren Ebene vorhanden. Kleinere Zelte können nach wie vor direkt an der Brasserie aufgestellt werden.

Wegeführung
Der Südosteingang wird von der Zufahrt zum Parkplatz getrennt. Durch kleinere Veränderungen wird ein Weg geschaffen, der als Hauptweg erkennbar ist und damit klar in den Kurpark und zum Kurhausvorplatz führt.
Die Kurhausachse wird mit dem Einfügen des mittleren Weges, der zum Fontänenplatz führt, verstärkt.
Am Fontänenplatz wird die geplante Ausbildung aus dem Parkpflegewerk übernommen.


Der neue Kurhausvorplatz
Der Vorplatz vor dem Kurhaus wurde um 1905 mit der Planung von Hoemann Teil der Kurhausachse, einem Parterregarten, der in den Lenneschen Landschaftspark eingefügt ist.
Die Umgestaltung in den 50er-Jahren durch Mattern brach die regelmäßige Geometrie des Parterres bewusst auf. Die asymmetrische Form, die die Zentralität der bisherigen, nun überkommenen Gestaltung aufhebt, prägt damit fortan den Kurhausvorplatz. Diese heute fremdwirkende Gestaltung mit geringer Aufenthaltsqualität soll verändert werden.

Grundsätzlich soll mit der Neugestaltung die Achsialität zum Gebäude wieder hergestellt werden und damit die Verbindung zu den regelmäßig gestalteten, noch historischen Bereichen im Norden des Parterres erreicht werden. Weiter soll durch den Rückbau der Auffüllungen das Kurhaus wieder in seiner gesamten Höhe erlebbar werden, der Vorplatz wieder eine seitliche räumliche Begrenzung erhalten und nicht zuletzt die Aufenthaltsqualität deutlich gesteigert werden.

Die Auffüllung am nördlichen Rand des Kurhausvorplatzes wird soweit abgesenkt, dass der freie Blick von der Kurhausachse auf das Kurhaus möglich wird. Mit dieser Absenkung ergibt sich ein höherer Niveauunterschied zum Kurhaus als heute. Damit bietet es sich an, die ursprüngliche Gliederung des Platzes von 1905 in zwei unterschiedlichen Niveaus wieder aufleben zu lassen.
Die beiden Niveaus werden mit breiten, flachen Stufen verbunden. Seitlich verknüpft eine schräge Ebene (4% Neigung) die beiden Bereiche. Die schräge Ebene führt die Wege aus dem Parterregarten fort und führt direkt zum Kurhaus mit seinem Angeboten wie Brasserie. Ein doppelreihiges Baumdach mit der darunter liegenden geschnittenen Hecke bildet wieder eine Raumkante für den Kurhausvorplatz.
Der untere Platz wird mit einer wassergebundenen Decke befestigt. Zwei große Schotterrasenfelder ordnen diesen Bereich eher dem Park zu, die Fläche kann aber für Veranstaltungen gut genutzt werden.
Der obere Platz am Kurhaus sowie die schrägen Ebenen werden, da sie intensiver genutzt werden, mit Pflasterplatten befestigt. In der schrägen Ebene werden direkt vor der Hecke Bänke vorgesehen. Durch die Befestigung dieses Bereiches mit einer wassergebundenen Decke wird ein Aufenthaltsort geschaffen, der zum Sehen und Gesehen werden einlädt:
Unter dem Baumdach, im Rücken durch eine geschnittene Hecke geschützt, mitten im Geschehen, entsteht die Möglichkeit, sich zwanglos zu treffen, zur Kommunikation.
Der obere Platz wird durch die Aussengastronomie der Brasserie, als Eingangsplatz für das Variete und als Veranstaltungsort genutzt.

Stellplätze
Die Stellplätze östlich des Kurhauses werden in ihrer Lage belassen. Sie werden neu geordnet und erhalten eine klare Fassung mit einer geschnittenen Hecke. Die Stellflächen werden als Schotterrasenflächen hergestellt. Die Zufahrt erfolgt getrennt vom Parkzugang. Von jedem Parkstreifen ist der direkte Zugang zum Kurpark möglich.

Eingang Club Adiamo
Um vor dem tiefer liegenden Eingang zum Club Adiamo eine großzügigere Fläche zu erhalten, werden die Stufen weiter herausgezogen. Damit wird ein kleiner Platz geschaffen, der einen wetiläufigeren Eingangsbereich, auch mit Aufenthaltsmöglichkeiten für den Club ermöglicht. Der Höhenunterschied wird über flache Stufen mit integrierter Rampe (4%) überwunden.
Die Mauern und Treppen, die zum Westeingang des Kurhauses führen, werden belassen.

Zwischen Hotel und Kurhaus
Ein lockerer, leicht gebogener Baumrücken erinnert an die frühere Lage des Corso, ohne ihn nachzuzeichnen. Er bildet einen räumlichen Abschluss zum Hotel hin. Rasenfelder und ein kleiner Gartenhof vor dem Hotel heben zusammen mit der offeneren, lichteren Baumstruktur den Charakter des Hinterhofes auf.
Der Verbindungsgang sollte langfristig entfallen, zwischenzeitlich könnte die Verbindung auf einen überdachten Weg reduziert werden.
Die Müllstellfläche wird zentral in einem neuen Gebäude auf der Westseite des Kurhauses untergebracht, der Hof dient nur noch der Anlieferung, das Parken muss außerhalb erfolgen.

Wasser
Wasser soll auf dem Kurhausvorplatz eine untergeordnete Rolle spielen und keine Konkurrenz zur großen Fontäne darstellen.
Auf den breiten Laufstufen werden einzelne, niedrige Fontänen angeordnet – damit ist die Platzfläche nicht zusätzlich eingeschränkt.
Eine Show der Elemente wäre z.B. statt der Rasenfelder auf der unteren Ebene denkbar, 1500m2 erscheinen dafür jedoch zu groß.

Licht
Das Lichtkonzept stellt die beiden Niveaus in den Vordergrund. Die Stufenkante wird mit der Beleuchtung (Stufeneinbauleuchten) auch abends und nachts herausgearbeitet.
Das Baumdach wird mit Bodeneinbaustrahlern unterleuchtet. Die Kurhausfassade wird differenziert ausgeleuchtet.

Standort Sphinxe
Vorgeschlagen wird ein Standort an den Aufweitungen nördlich der Baumdächer. Dies ist jedoch nach Augenscheinnahme der Sphinxe noch eingehender zu prüfen.

wbp Landschaftsarchitekten Bochum 11.08.2006
Lageplan

Lageplan

Blick über neuen Kurhausvorplatz

Blick über neuen Kurhausvorplatz

Blick vom Fontänenplatz

Blick vom Fontänenplatz

Beleuchtungskonzept

Beleuchtungskonzept

Details

Details