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Zweistufige Planungswerkstatt | 05/2015

Die Campus-Universität auf dem Berg - Standortentwicklung Haardter Berg

Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten in Kooperation mit Studio Wessendorf

Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten in Kooperation mit Studio Wessendorf

Gewinner / zur Weiterbearbeitung empfohlen

Atelier Loidl

Landschaftsarchitektur

Studio Wessendorf

Architektur

Erläuterungstext

Die Unterschiedlichkeit der beiden Standorte „Schloss-“ und „Berg-Campus“ macht die Faszination der Universitätsstadt Siegen aus. Deshalb sollten beide Standorte in ihrer Charakteristik geschärft werden.

Der Entwurf sieht eine selbstbewusste Krönung des Haardter Bergs durch den neuen Bergcampus vor; als äußeres Zeichen des Empfangs und zur Stärkung seiner landschaftlich geprägten inneren Identität. Die großen Gebäudestrukturen prallen heute im „clash“ auf die kleinteilige Wohnbebauung. Sie sind nicht harmonisch miteinander vereinbar. Somit ist die Konzentration auf einen kompakten, öffentlichen Uni-Stadtkörper, eingebettet in einem „Park für alle“ die konsequenteste Lösung.
Das bedeutet zuznächst einmal, nicht weiter in die beiden unteren Standorte zu investieren und schließlich den stufenweisen Rückbau der Gebäudestrukturen „Paul-Bonatz-Straße“ und “Hölderlinstraße“ zugunsten einer aus der Umgebung abgeleiteten „Gartenstadt am Hang“, in der neue Formen studentischen Wohnens nachbarschaftlich integriert sind.

Planungswerkstatt 2015
In Kooperation mit Studio Wessendorf

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Berg erfährt seine „Krönung“
Die Grundsatzentscheidung für einen neuen, zentralen Campus Siegen auf dem nördlichen höchsten Bergrücken wird mit allen Konsequenzen umgesetzt. Die räumliche Gliederung ist klar, die Komposition der Campusbausteine und Einzelgebäude überzeugt. Der Science Campus ist mit seiner Platzierung im Norden intelligent integriert.

Es entsteht eine Universität der kurzen Wege mit sehr gut proportionierten Räumen. Die Konzentration der verschiedenen universitären Institute und Fakultäten um eine nutzungsoffene „Campus-Mitte“ generiert vernetztes Lernen und Forschen mit großen Integrations- und Zusammenarbeitspotenzialen. Die Ausbildung von blockartigen Gebäudeensembles mit großzügigen Durchlässen in den Erdgeschossen eröffnet attraktive und vielgestaltige Innenhöfe mit überzeugenden, auch kleinräumigen, Vernetzungen. Platziert ist der neue Campus in einem modellierten, extensiv ausgestatteten Parkwald, von einem Panorama-Rundweg erschlossen.

Der Campus ist künftig bis auf Andienungen autofrei, die verkehrliche Erschließung erfolgt über bestehende Straßen. Das Konzept sieht vier Verknüpfungspunkte für die verschiedenen Verkehrsarten vor (MIV, E-Bike, Fahrrad und ÖPNV/Bus). Hier befinden sich auch die zentralen Eingangsorte zum neuen Campus.

Die angebotenen inneren Erschließungsflächen lassen funktionale Aspekte hinsichtlich des logistischen Alltagsbetriebs der Uni wie Materialtransporte und Lagererfordernisse offen. Kritisch hinterfragt werden auch die Positionierung des Sport- und Wellnesszentrums und die Nutzungs- und Gestaltqualitäten des südlichen Campuseinganges.

Das Konzept überzeugt die Jury auch in seinen profil- und adressbildenden Aussagen und Potenzialen für eine neue Universität Siegen. Der sukzessiv aufzugebende Gebäudebestand fordert im Umkehrschluss ein belastbares Konzept für die Zwischen- und Nachnutzung ein. Die angebotene Wohnnutzung mit Gartenstadtformat wird dabei - insbesondere auch aus ökonomischen Gründen - als wenig realistisch eingeschätzt.

Anmerkungen zum Verkehr
Die MIV-Verkehrserschließung erfolgt mit der Anordnung aller wesentlichen Stellplatzangebote in drei Parkierungsanlagen an der östlichen Hangkannte zukünftig ausschließlich von Osten über die Hochschulstraße. Die Konzentration der Zufahrten des Hauptstellplatzangebotes an einer Stelle bedarf der funktionalen und verkehrstechnischen Überprüfung, gerade auch in der Überlagerung mit dem Busverkehr. Die Anbindung der dritten, südlichen Parkierungsanlage bleibt unklar und ist im Zusammenhang mit der Andienung der Mensa ist zu prüfen.

Die Idee einer Busroute um den Berg-Campus mit Öffnung der Haardter-Berg-Straße (Lärmschutz?) für den ÖPNV ermöglicht vier Entrees mit Haltestelle, E-Bike-Stationen und Fahrradparkhäusern, berücksichtigt dabei aber die ÖPNV-Erschließung des Wohnstandortes nicht gleichermaßen. Die Funktionalität der betrieblich notwendigen Logistik-Erschließung dieses kompakten Standortes bedarf weiterer vertiefender Untersuchungen.
Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten in Kooperation mit Studio Wessendorf

Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten in Kooperation mit Studio Wessendorf

Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten in Kooperation mit Studio Wessendorf

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vorher / nachher

vorher / nachher

Textur / Gebäudenutzung / Freiraumqualitäten

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