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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2015

Freizeitzentrum Frankenhof

3. Preis

Preisgeld: 19.900 EUR

BÀr, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner PartGmbB

Architektur

WGF NĂŒrnberg

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit sehen keine Möglichkeit, den gesteigerten FlĂ€chenbedarf zusammen mit dem Bestand des Frankenhofes auf dem GrundstĂŒck zu entwickeln. Deshalb haben sie sich fĂŒr Abbruch und Neubau entschieden.

Der Neubaukomplex adaptiert das Element SolitĂ€r mit Innenhof und versucht mit der GebĂ€udegeometrie das GrundstĂŒck optimal auszunutzen. Obwohl der Neubau 2 - bis 4- geschossig entwickelt wird, schafft er es nicht, wirtschaftlich mit dem GrundstĂŒck umzugehen und besetzt fast das gesamte Areal. Dadurch gehen alle BĂ€ume auf der BinnenflĂ€che verlustig und es bleibt nur noch ein StraßenrandgrĂŒn ĂŒbrig.

StĂ€dtebaulich ist die FĂŒgung mit der Orientierung an alle GrundstĂŒcksrĂ€nder gelungen. Die Eckerhöhungen spielen mit dem Motiv der „RichthĂ€user“ und stellen so einen Bezug zur Barockstadt Erlangens her. Jedoch ist insgesamt kein Mehrwert gegenĂŒber der Bestandssituation festzustellen.
Die WeiterfĂŒhrung im Ideenteil als LĂ€ngsriegel entlang der sĂŒdlichen Stadtmauerstraße mit dem Vorschlag an Stelle der Friedrich-Sponsel-Sporthalle Wohnen am Blockrand zu entwickeln und die Sporthalle zur Schule zu orientieren ist ein interessanter Beitrag zur Weiterentwicklung des Quartiers.

Der homogene dreiwinkelige Baukörper wird an jeder Ecke erschlossen und bildet in der Mitte den gemeinsamen Innenhof. Es werden auch 3 EingĂ€nge mit eigenen ErschließungstreppenhĂ€usern ausgebildet, die die gewĂŒnschte Adressbildung etablieren und dadurch unterschiedliche Öffnungsbedingungen ermöglichen. Die stark verschatteten Eingangsöffnungen mit Treppen- und Rampenanlagen können indes als Schwelle gesehen werden.

Der Grundriss besticht durch seine klare Organisation und erfĂŒllt alle Funktionsanforderungen. Die BetriebsablĂ€ufe sind voll erfĂŒllt und spiegeln in hervorragender Weise das vorgegeben Raumprogramm wieder. Besonders gelungen sind die unabhĂ€ngig voneinander bespielbaren Nutzungseinheiten. Die fehlende ebenerdige Anbindung der SĂ€le an die FreiflĂ€chen wird bemĂ€ngelt, hingegen ist die Orientierung zum Innenhof gelungen. Seine MultifunktionalitĂ€t und AufenthaltsqualitĂ€t wird wertgeschĂ€tzt. Im Obergeschoss wird die Blickverbindung zum Innenhof aus den ErschließungsflĂ€chen vermisst.

Die sandsteinverkleidete Lochfassade wurde in gleicher Konsequenz wie die Grundrisse entwickelt. Durch weit zurĂŒckliegende, fast gleichformatige Fenster und wenige unterschiedliche Gestaltungselemente wirkt sie hart und abweisend. Die Fassadeneigenschaften werden nicht fĂŒr ein lebendiges, offenes Kulturzentrum als geeignet erachtet. Die Fassadenkonzeption wurde insgesamt kontrovers diskutiert.

Die Arbeit ist bei den Werten zur Wirtschaftlichkeit im mittleren Bereich, die HĂŒllflĂ€chen liegen eher im oberen Bereich. Die Tiefgaragenkonzeption wird positiv gesehen, dafĂŒr fehlen fast alle nachzuweisenden FahrradstellplĂ€tze.