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Begrenzt offener 2-phasiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 04/2007

Realisierungswettbewerb Zoologischer Stadtgarten

1. Ankauf

studioinges

Architektur

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Freiraumkonzept

Der Entwurf schafft eine klare Zonierung in Gartendenkmal und zoologisch genutzten Teil des Stadtparks. Dabei werden die Ergänzungen des Zoos so im östlichen Teil konzentriert, dass der besondere Charakter des Gefüges aus Stadtpark und Zoo erhalten bleibt. Das Nebeneinander der beiden Nutzungen wird so organisiert, dass sich beide Teile sinnvoll ergänzen und trotzdem ihren einzigartigen Charakter bewahren können. Die als sehr hoch bewertete Qualität des Gartendenkmals BUGA im westlichen Teil bleibt dabei unverändert. In der fließenden Formensprache des Hauptwegenetzes werden zusätzliche Verknüpfungen geschaffen. Eine neue Brücke über den Tiergartenweg ermöglicht die Einbindung des östlichen Teils in den Stadtpark. Das Sallenwäldchen wird so als Erweiterung von Stadtpark und Zoo erlebbar gemacht und in das Gesamtgefüge integriert. Die Wege übernehmen die Funktion des stummen Führers der den Besucher sowohl durch das Erlebnis Park als auch durch die Attraktion Zoo führt. Die ‚Große Wiese‘ als ein wesentliches Charakteristikum des Gartendenkmals bleibt dabei in Gänze unberührt. Der vorhandene Baumbestand bleibt bis auf wenige Ausnahmen weitestgehend erhalten und wird in die neue Gestaltung einbezogen. Der Eingang Ost wird weiter nördlich an das Hauptwegenetz angebunden und durch seine neue Positionierung als Eingang ‚Stadt‘ deutlich aufgewertet. Hier entsteht ein städtischer Platz, der durch seine klare Zonierung sowohl den Außenbezug des Tullabades zum Stadtraum herstellt, als auch eine subtile Lenkung des Besuchers zum Eingang gewährleistet. Die übrigen Eingänge bleiben in ihrer Lage erhalten. Der bestehende Spielbereich wird so verlagert, dass er zusammen mit Streichelzoo und Gastronomieterrasse eine sinnfällige Verknüpfung bildet. Die historische Kinderautobahn bleibt am neuen Standort erhalten.


Städtebauliches Konzept

Wesentliches Element des städtebaulichen Konzeptes ist das neue Elefantenhaus im Bereich des Sallenwäldchens. Durch die Anordnung und Ausformung dieses Gebäudes gelingt eine städtebauliche Neuordnung des Bereiches an der Ettlinger Straße auf mehreren Ebenen. Der turmartige Abschluss des Elefantenhauses mit dem öffentlich zugänglichen Informationszentrum bildet einen signifikanten Endpunkt der „Via Triumphalis“, definiert mit dem Tullabad einen Platz am neuen Ost-Eingang und wird zu einem weithin sichtbaren Zeichen für den Zoo. Die Aussichtsplattform auf dem Dach bietet somit „Stadtblick“ und „Zooblick“ zugleich. Das Gebäude entwickelt sich entlang der Ettlinger Straße. Es bildet eine Kante zum Stadtraum und begrenzt eine kleine Promenade, die eine attraktive Verbindung zwischen dem Platz am Ost-Eingang und dem Tiergartenweg, der in seiner Verlängerung eine wichtige Verbindung zur Südstadt darstellt. Somit bietet sich sowohl dem Ankommenden aus der Stadtmitte als auch von der wichtigen Ost-West-Querung des Stadtgartens und vom Straßenbahnhalt eine optimale Anbindung des neuen Eingangs.


Architektonisches Konzept - Tropenhaus inTullabad

Der östliche Hauptweg führt den Besucher über ein sanftes Gefälle mit Blick auf den pittoresken Kamin des Vierordtbades in das zum Exotenhaus umgestaltete Tullabad. Vom lichtdurchfluteten Park taucht man ein in die Unterwasserwelt exotischer Fauna und Flora. Der Rundgang im Untergeschoss, bietet, im gedämpften Licht der Unterwasserwelt, neben Einblicken in Aquarien auch Durchblicke in die Unterwasserbereiche der Küstenlandschaft im ehemaligen Schwimmbecken. Von hier aus taucht der Besucher durch einen inszenierten Blick in die üppige Fülle der Tropen auf und beginnt seinen Rundweg durch die neue Tropenlandschaft. Von der Küstenlandschaft im ehemaligen Schwimmbecken bis zur Vogelwelt auf der umgebauten Tribüne bietet der sanft ansteigende Weg Blicke und Erlebnisse aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Die äußere Erscheinung des denkmalgeschützten Tullabades bleibt weitgehend erhalten. An der Ostfassade wird dem Gebäude durch großzügige Verglasung seine abschottende Wirkung genommen und ein Bezug zum Stadtplatz hergestellt. Im Inneren erinnern Relikte an die frühere Nutzung als Schwimmbad. Im Bereich des Sprungturms bleibt ein Teil der Beckenkontur ablesbar, der Sprungturm selbst wird als Baumskulptur in die Tropenlandschaft integriert. Die Gastronomie im Tullabad bietet bei Kaffee und Kuchen einen spannenden Einblick in die Tropenwelt.


Architektonisches Konzept - Elefantenhaus

Mit seiner komplexen Kubatur reagiert das Elefantenhaus auf die Erfordernisse der unterschiedlichen Seiten, als Dominante zum Platz, als städtebauliche Kante zur Promenade an der Ettlinger Straße und mit einer stark gegliederten Gebäudekante als Reaktion auf die angrenzende Parklandschaft. Die markante Texturierung seiner Betonfassade erinnert an die Bewohner. Der Eingang zum Elefantenhaus führt den Besucher über den Informations- und Ausstellungsbereich, vorbei am Innengehege weiter über eine Torsituation und knüpft an die neu geschaffene Wegeverbindung an, auf welcher der Besucher den Elefantenrundgang unter freiem Himmel fortsetzt. Die Funktionen des Gebäudes sind dabei so angeordnet, dass ein größtmöglicher Innen- Außenbezug entsteht, ohne dass das Innengehege vom Straßenraum einsehbar wird. Das Informationszentrum öffnet sich zum Platz und zur Ettlinger Straße. Im Bereich der Oberlichter laden Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Eine Balkonsituation zum Straßenraum über dem Wirtschaftshof macht den Besucher selbst für kurze Zeit zum Beobachteten, bevor er auf seinem Rundweg wieder in den Park eintaucht. Das Haus für Trampeltiere und Kropfgazellen bildet zusammen mit dem Elefantenhaus eine gestalterische Einheit, zweckmäßig funktionale Verknüpfung der Wirtschaftsbereiche und zusammen mit dem Steg über den Tiergartenweg ein Entrée in den erweiterten Parkteil. Während das Informationszentrum nicht wie vorgesehen im ehemaligen Tullabad sondern im „Elefantenturm“ untergebracht wird, sind die gastronomischen Einrichtungen so ins Tullabad integriert, dass eine Orientierung sowohl zum Platz, zum Stadtgarten , als auch zum Tropenhaus gegeben ist. Der neue Platz wird so durch Gastronomie, Informationszentrum und öffentliche Dachterrassen bespielt und bildet so einen attraktiven Auftakt für den Zoo.